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In den Armen des Freibeuters: Erst wies sie ihn ab - doch dann entflammte seine Leidenschaft ihr Herz (German Edition)

In den Armen des Freibeuters: Erst wies sie ihn ab - doch dann entflammte seine Leidenschaft ihr Herz (German Edition)

Titel: In den Armen des Freibeuters: Erst wies sie ihn ab - doch dann entflammte seine Leidenschaft ihr Herz (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanna Drake
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und – was noch mehr wog – langjährige Freunde. Er hatte sich umgehört, die Häfen abgeklappert und Nachrichten hinterlassen. Sollte einer der gepressten Männer die Gelegenheit haben, eine Botschaft zu schicken, so wusste er, dass jemand kommen würde. Sie hatten das bereits früher so vereinbart. Darin lag zum Großteil der Erfolg der Company – dass die Leute, die für sie arbeiteten, dazugehörten und geschützt wurden.
    Jack war danach mit dem Rest des Konvois nach Boston gesegelt, hatte die Waren abgeliefert und Bericht erstattet. Die Besitzer der Company, Vanessa und Robert McRawley, ja sogar Jean-Baptiste Finnegan, hatten die Sache mit einer offiziellen Beschwerde lösen wollen, aber Jack hatte nur spöttisch gelacht und die Tuesday genommen, gleichgesinnte Männer an Bord geholt und so lange alle englischen Schiffe verfolgt, bis er fast alle seine Männer gefunden hatte. Zumindest jene, die auf englischen Kriegsschiffen dienen mussten, die zwischen dem kanadischen Halifax und dem westindischen Trinidad kreuzten. Und daneben hatten sie kleinere, lukrative Geschäfte betrieben, wie Schmuggel und illegalen Handel in für Amerikaner gesperrten Häfen. Und dazwischen hatten sie Schiffe gekapert. Dass die Sache legal war, dafür sorgten mehrere Kaperbriefe.
    Vor seiner Abfahrt hatte er jedoch mit allen gestritten. Sogar mit Vanessa und Jessica. Sie waren gegen seine Reise gewesen, aber er hatte sich durchgesetzt. Am heftigsten war der Streit mit seiner Verlobten Marietta gewesen. Zuerst war Marietta ihm bei seinem Eintritt um den Hals gefallen und hatte ihm zugleich die gesamte Liste ihrer Hochzeitsgäste entgegengesprudelt, hatte von ihrem neuen Kleid erzählt, über die zu erwartenden Geschenke sinniert. Bis er ihr unverblümt gesagt hatte, dass die Hochzeit noch warten musste. Ein Wort hatte dann das andere ergeben, Marietta hatte ihren Zorn in Form einer Ohrfeige abreagiert und Jack mit einer drohend erhobenen Vase in der Hand zum Teufel gejagt. Im Nachhinein hatte er eingesehen, dass er ein wenig diplomatischer hätte vorgehen können, aber da war es zu spät.
    So viel zu seiner Verlobung mit Marietta. Auf seiner Wange hatte man noch am Abend die Spuren von Mariettas zartem Händchen gesehen, aber Jack hatte die Abdrücke mit einem Grinsen im Spiegel betrachtet. Es war so viele Jahre vereinbart gewesen, dass Jack und Marietta eines Tages heiraten würden, dass er die Möglichkeit, die Verlobung zu lösen, bis zu diesem Zeitpunkt nicht einmal überlegt hatte. Aber nun hatte er sich überraschend befreit gefühlt. Marietta hatte bald nach seiner Abreise einen gewissen Patrick Sullivan, seines Zeichens wohlhabender Sohn und Erbe eines Handelshauses, geheiratet, wie Vanessa ihm geschrieben hatte. Mochten sie glücklich werden.
    Wirklich nachhaltig beschäftigt hatte ihn dagegen die darauffolgende Auseinandersetzung mit Jessica. Es war das erste Mal gewesen, dass er fortgesegelt war, ohne sich von ihr verabschiedet zu haben, und – noch schlimmer – das erste Mal, dass sie sich im Streit getrennt hatten.
    Seine kleine Jessie, die immer wie eine jüngere Schwester für ihn war. Wie alt war sie damals gewesen? Sechzehn? Nein, siebzehn. In ihrem Benehmen erwachsen, manches Mal ein wenig zu ernsthaft, so dass er sich immer bemüßigt gefühlt hatte, sie zu necken, bis sie lachte. Sehr schlank, fast mager. Und doch von einem ganz besonderen Reiz und Charme.
    Jack erinnerte sich gut daran, wie er sie kennengelernt hatte. Sie war gerade sieben geworden, als er in Vanessa und Robert McRawleys Begleitung nach Boston gekommen war. Jessie war ein aufgewecktes Ding gewesen, das ihn immer um den Finger gewickelt hatte – sogar einen siebzehnjährigen Jungen, der damit beschäftigt war, seine Neigung zu älteren Mädchen oder jungen, willigen Frauen zu entdecken, und für kleine Gören nichts übrig hatte.
    Jack grinste in Gedanken daran. Wann immer er an Land gegangen war, war auch Jessica in seiner Nähe gewesen. Sie hatte ihn bis in den Hafen und an Bord verfolgt, sich auf dem Schiff herumgetrieben, ihm beim Schreiben von Berichten über die Schulter geguckt und einiges über Navigation gelernt.
    Seit sie mit dreizehn Jahren den Unfall gehabt hatte, von dem eine Narbe auf ihrer Wange zurückgeblieben war, hatte sie sich den Männern auf den Schiffen noch enger angeschlossen. Ihrer Mutter war das nicht recht gewesen, aber ihrem Vater hatte es gefallen, eine Tochter zu haben, die sich für das Meer und die

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