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In den Armen des Fremden

In den Armen des Fremden

Titel: In den Armen des Fremden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emily McKay
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nachdem, wie man es sah. Ehrlich gesagt, wusste Ford nicht, ob dieser Mann ihm leidtun sollte oder nicht – Kitty war eben eine ganz ungewöhnliche Frau …
    Zugegebenermaßen hatte sie eine spitze Zunge, doch für Ford gehörte das zu ihrem Charme. Viele ihrer Geschlechtsgenossinnen musste man wie rohe Eier behandeln … Zum Glück hatte er nicht vor zu heiraten. Ansonsten würde er glatt vor Kitty auf die Knie fallen und ihr einen Antrag machen. Garantiert würde sie ihm das mit einer bissigen Bemerkung heimzahlen – Ford lächelte bei diesem Gedanken.
    Schon seit seiner Kindheit misstraute Ford der Institution Ehe. Als er neun oder zehn Jahre alt war, hatte er erfahren, dass sein Vater seit Langem eine Freundin in der Nachbarstadt hatte. Im Lauf der Zeit war aus diesem Verhältnis eine Zweitfamilie entstanden, mit zwei lockigen Mädchen, die etwa im Alter von Fords Schwester waren …
    Zuerst war er über das Verhalten seines Vaters empört gewesen. Doch als jungen Erwachsenen befremdete ihn fast noch mehr, dass die beiden Frauen die ganze Zeit voneinander gewusst hatten. Sie hatten sich damit zufriedengegeben, den Dingen ihren Lauf zu lassen. Solange das Geld reichte …
    Nach dem Tod von Fords Vater hatten sie sich sogar auf gewisse Weise angefreundet. Den Mädchen zuliebe gingen sie wie Schwestern miteinander um, was irgendwie passte, denn Schicksalsgenossinnen waren sie in jedem Fall. Der Einzige, der sich an diesem seltsamen Arrangement zu stören schien, war Ford …
    Er sah Kittys Taxi nach, bis es in der Dunkelheit verschwunden war. Beinahe hätte er aufgelacht: Kitty dachte, was sie ihm bisher von ihrer familiären Situation erzählt hatte, würde ihn entsetzen … Dabei war er, weiß Gott, Schlimmeres gewohnt!
    Mit den Händen in den Taschen machte er sich auf den Weg zur nächsten U-Bahn-Station. Zum Hotel war es nicht weit. Warum also nicht auf einen Wagen verzichten?
    Nun erst bemerkte er den Ohrring in seiner Tasche. Gut, dass er nicht versucht hatte, ihn Kitty zurückzugeben. Womöglich hätte sie ihn vor seine Füße geworfen!
    Zu Fords Überraschung lag Kittys Apartment im lebhaften Stadtviertel Murray Hill. Er hätte eher vermutet, dass sie an der vornehmen Upper East Side oder wenigstens in einem topmodernen Wolkenkratzer wohnte. Stattdessen lebte sie in einem älteren Haus ohne Aufzug, das allem Anschein nach schon bessere Tage gesehen hatte.
    Als sie ihn unten abholte und in den dritten Stock vorausging, war sie noch nicht in Ausgehkleidung. Also wartete Ford im Wohnzimmer – fast eine Stunde lang. Wollte Kitty ihn auf diese Weise loswerden?
    Die Wohnung war kleiner, als er angenommen hatte, und auch nur sparsam mit ein paar Antiquitäten möbliert. An der Wand hingen nur ein paar Familienaufnahmen in Schwarz-Weiß. Entweder bevorzugte Kitty einen spartanischen Einrichtungsstil, oder sie lebte noch nicht lange hier.
    Ford machte es sich auf dem Sofa bequem, beantwortete die E-Mails auf seinem iPhone und sah sich ein paar Pläne an, die Matt ihm geschickt hatte. Dann spielte er Tetris auf dem Handy.
    Natürlich hätte er wieder gehen können, doch dazu war die Spannung zu groß. Zu vieles war zwischen Kitty und ihm noch ungesagt.
    Normalerweise störte Ford sich kaum an offenen Fragen auf der Gefühlsebene. Doch mit Kitty was es etwas anderes. Noch nie hatte er mit einer Frau zusammenarbeiten müssen, mit der er geschlafen hatte. Auf keinen Fall durften zwischenmenschliche Probleme die bevorstehenden Verhandlungen beeinträchtigen. Darum war es besser, die Dinge jetzt zu klären.
    Schließlich kam Kitty in einem seidenglänzenden violetten Abendkleid mit tiefem Dekolleté aus dem Schlafzimmer. Ihr dunkles Haar fiel ihr in leichten Wellen über die Schultern. An ihrem überraschten Gesichtsausdruck erkannte Ford, dass sie nicht damit gerechnet hatte, ihn noch hier vorzufinden.
    „Du siehst wunderschön aus“, sagte er und stand auf.
    Sie trat zu ihm. „Dass du noch da bist …“
    „Hast du nicht gedacht, stimmt’s? Enttäuscht?“ Als er sie zur Tür geleitete, legte er Kitty den Arm um die Taille – und berührte nackte Haut.
    „Nein, überhaupt nicht“, flüsterte sie unerwartet charmant. „Ich hatte Probleme mit meinem Reißverschluss und habe schon befürchtet, du hättest in der Zwischenzeit das Warten aufgegeben.“
    „Probleme mit dem Reißverschluss?“, wiederholte er ungläubig. „Und das hat eine Stunde gedauert?“
    „Na ja, er ist ziemlich lang!“
    Während sie zur

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