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In den Armen des Meeres

In den Armen des Meeres

Titel: In den Armen des Meeres Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brenda Joyce
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nachgedacht, um es Elysse gegenüber zu erwähnen. Was sollte sie nun ihrer Meinung nach tun? Alexis Affären gingen sie nichts an. Alexi war ein typischer Junggeselle, der seiner Liebschaften schnell überdrüssig wurde. Diese Liaison sollte ihr keine Kopfschmerzen bereiten.
    Ihr Herz schlug viel zu schnell für ihr persönliches Wohlbefinden. Wann war ihre Beziehung zu Alexi so kompliziert und verwirrend geworden? Er war ein alter Freund, das war alles. Aber am vergangenen Abend hatte es Stunden gedauert, bis sie eingeschlafen war. Sie hatte ständig an Alexi gedacht, an seinen Tee, an ihn und Louisa, an die Art und Weise, wie er sie angesehen hatte, als wollte er sie küssen.
    Das hatte sie sich vermutlich nur eingebildet.
    Sie hörte die Pferde, ehe sie sie sah. Das Geräusch der Hufen auf dem Kies der Auffahrt war nicht zu verkennen. Elysse lief zum Fenster und sah Alexi und seinen Navigator auf zwei der herrlichen Vollblüter seines Vaters heranreiten. Montgomery kam zu früh – und sie war ein wenig enttäuscht.
    Die Männer saßen ab. Alexi trug ein großes Paket, eingewickelt in braunes Papier. Sie war beinahe sicher, dass das ihr Geschenk war, machte kehrt und lief in die Bibliothek, wo sie sich auf das Sofa setzte und sorgfältig ihre Röcke ausbreitete. Sie spürte, dass ihre Wangen glühten, berührte ihr Haar, das leicht gewellt und sorgfältig frisiert war. Jede Strähne war an ihrem Platz.
    Alexi kam allein in die Bibliothek geschlendert, fühlte sich offenbar zu Hause und brauchte keinen Diener, der ihn hierherführte. Er legte das Paket auf einen Stuhl. »Hallo Elysse«, sagte er leise. »Was ist los? Konntest du letzte Nacht nicht schlafen?«
    Sie stand auf. Er konnte unmöglich wissen, welche Gedanken sie am vergangenen Abend wach gehalten hatten. »Hallo Alexi. Hast du denn gut geschlafen?«, fragte sie.
    »Ich habe sehr gut geschlafen«, gab er zurück, offenbar belustigt.
    Sie blickte zu dem Paket, aber nur kurz. »Wo ist Mr Montgomery?«
    »Er plaudert mit deinem Vater, Elysse.« Er kam näher. »Lass mich raten.« Jetzt war seine Stimme kaum mehr als ein Flüstern. »Du warst die ganze Nacht wach und hast an deinen Ausflug mit Montgomery gedacht.«
    Sie zitterte. Warum sprach er in diesem verführerischen Tonfall mit ihr? »Und wenn es so war?«, fragte sie herausfordernd und leckte sich über die Lippen. »Das geht dich kaum etwas an. Außerdem siehst du heute auch nicht sehr munter aus. Du hast wohl nicht gut geschlafen.«
    »Oh, ich habe nicht gesagt, dass du nicht gut aussiehst. Du bist so reizend wie immer, und das weißt du. Lass mich also noch einmal raten. Du konntest nicht schlafen, weil du – an mich gedacht hast?« Er lachte laut auf.
    Hätte sie eine Handtasche dabeigehabt, sie hätte sie ihm gegen die Brust geschlagen. »Meine Mutter meint, du wärest ein erwachsener Mann von Charakter geworden. Ich sehe das anders. Du bist grob und unerträglich, jetzt mehr als früher.«
    Falls das überhaupt möglich war, so wurde seine Miene jetzt noch zufriedener. »Du bist so leicht zu necken, meine Liebe«, sagte er. Dann drehte er sich um und nahm beiläufig das Paket in die Hand. »Willst du nicht wissen, was darin ist, Elysse?«
    Sie versuchte, nicht zu neugierig auszusehen. »Ist das für mich?« Er lächelte. »Ja, es ist für dich.« Er reicht ihr das eingewickelte Paket.
    Ihr Herz schlug schneller, und sie fühlte sich wie ein Kind, hätte am liebsten das Papier abgerissen. Doch irgendwie gelang es ihr, sich zurückzuhalten und langsam das Band zu lösen. Ganz plötzlich fühlten sich ihre Finger plump und ungeschickt an, während sie versuchte, es aufzumachen.
    Er stand plötzlich hinter ihr und griff an ihr vorbei, umfing sie mit seiner Wärme. »Hier.« Sie fühlte seinen Atem an ihrem Nacken und stand wie erstarrt da. »Lass mich dir helfen.«
    Sie bewegte sich nicht, sie hätte sich auch nicht bewegen können. Wusste er nicht, dass er sie festhielt? Dass sie praktisch in seinen Armen lag? Dann trat er zur Seite, und sie fühlte Enttäuschung und Erleichterung zugleich. Langsam begann er, das Papier abzuwickeln. Dann sah er sie von der Seite her an und lächelte.
    »Du spannst mich auf die Folter.«
    »Ja, das tue ich.«
    Endlich öffnete er das Papier, und Elysse sah einen schimmernden braunen Pelz. Sie unterdrückte einen Aufschrei, als er den Zobelmantel in den Händen hielt.
    »Alexi! Du hast daran gedacht – und du hast sogar einen Mantel daraus arbeiten

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