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In den Armen des Meeres

In den Armen des Meeres

Titel: In den Armen des Meeres Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brenda Joyce
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ihn an. Ihre Stimme bebte. »Ich erkenne eine falsche Drohung, wenn ich eine höre.«
    Er streckte die Hand aus, nahm eine lange Strähne ihres Haares und rieb sie zwischen seinen Fingern. »Ich habe dich seit mindestens zehn Jahren nicht mehr mit offenem Haar gesehen.«
    Sie holte tief Luft und stieß seine Hand weg. »Bist du betrunken?«
    »Ein kluger Mann betrinkt sich niemals zwei Nächte in Folge. Ich mag dich, sehr sogar, Elysse«, sagte er leise.
    Sie wusste genau, was er meinte. Er begehrte sie. Elysse griff nach der Tür und wollte sie ihm vor der Nase zuschlagen. Doch er hielt sie fest. »Was hast du erwartet, wenn du so angezogen bist? Ich frage mich, ob du mich herausfordern willst. Dieses Kleidungsstück verbirgt rein gar nichts.«
    Sie ließ die Tür los. »Ehrlich gesagt, ich wollte etwas mit dir besprechen – morgen früh, ehe wir ausgehen.«
    Wieder kniff er die Augen zusammen. »Du siehst gut aus in Blau, aber dieses blasse Rosa passt sogar noch besser zu dir.«
    Sie hatte das Gefühl zu glühen. »Jetzt verstehe ich. Du willst nicht meine Tür eintreten, du wirst höflich klopfen und dann versuchen, mich zu verführen.«
    »Du bist meine Frau.« Er lachte. »Ich kann machen, was ich will.«
    Erneut streckte sie den Arm nach der Tür aus. Er hielt sie auf. Sie war verärgert und rief: »Wann können wir morgen miteinander sprechen?«
    »Sprich jetzt.« Er zuckte die Achseln. »Ich stehe direkt vor dir. Ich kann es kaum erwarten zu hören, was so wichtig ist.«
    Noch einmal holte sie tief Luft. Sie war schon wieder wütend auf ihn. »Es genügt nicht, dass ich hier eingezogen bin.«
    Er schien ehrlich überrascht. »Ich bin verwirrt.«
    »Ich versuche, den Klatsch zu ersticken, Alexi. Aber wenn du ohne mich in der Stadt unterwegs bist, dann wird man hinter unserem Rücken über unsere Ehe reden. Dir macht das vielleicht nichts aus, aber mir.«
    Er verschränkte die Arme.
    »Warst du heute Nacht mit dieser Goodman unterwegs?«
    Er schaute ihr ins Gesicht. »Geht dich das etwas an? Und willst du es wirklich wissen?«
    »Du kannst machen, was du willst«, rief sie, doch wider jede Vernunft fühlte sie sich verletzt. »Aber du musst diskret dabei sein! Und was noch wichtiger ist: Für die nächsten paar Wochen musst du mich begleiten und so tun, als wärest du ein liebender Ehemann.«
    Langsam breitete sich ein Lächeln auf seinem Gesicht aus. »Den Teufel werde ich tun, Elysse«, sagte er und lachte.
    Am liebsten hätte sie ihn geohrfeigt. »Ich meine das ernst. Sechs Jahre lang habe ich so getan, als wäre ich glücklich verheiratet. Du kannst wenigstens so tun, als würden wir uns vertragen. Und dazu ist es erforderlich, dass wir zusammen gesehen werden.«
    »Nein.« Jetzt lächelte er nicht mehr.
    »Ich verlange nicht, dass du deine Liebschaften aufgeben sollst«, fuhr sie fort. »Wenn die Nacht vorüber ist, kannst du tun, was du willst und mit wem du willst. Privat. Behalte all deine Geliebten, Alexi! Aber wir müssen so tun, als wären wir glücklich miteinander, jetzt, da du hier bist.«
    »Hast du den Verstand verloren?«, fragte er. »Warum sollte ich mir die Mühe machen, bei diesem Spiel mitzuspielen? Ich bin nicht interessiert an deiner Gesellschaft, Elysse – nun, höchstens um diese späte Stunde und in dieser sehr intimen Situation.« Er warf ihr einen vielsagenden Blick zu.
    Sie schlug ihm ins Gesicht, so fest sie konnte.
    Er packte ihr Handgelenk und zog sie an sich. Seine Augen funkelten. »Du hast mich schon gestern geschlagen«, sagte er. »Das wird eine lästige Angewohnheit.«
    »Willst du mich demütigen? Der Junge, den ich liebte, war ein Gentleman!« Sie versuchte nicht einmal, sich zu befreien, denn sie wusste, dass das sinnlos wäre.
    Er sah sie an. »Nein, ich will dich nicht demütigen.«
    »Gut. Dann können wir während der nächsten zwei oder drei Wochen in der Öffentlichkeit so tun, als wären wir ein verliebtes Ehepaar! Fangen wir morgen damit an, in der Oper.« Sie hatte vorgehabt, mit Blair dorthin zu gehen, doch jetzt war sie entschlossen, sich von Alexi begleiten zu lassen.
    Immer noch hielt er ihr Handgelenk fest. Ihre Knie berührten seine Beine, und ihre Brüste seine Brust. Ganz plötzlich fühlte sie sich erregt. Es war unmöglich, nicht zu spüren, wie männlich er war.
    Er schien dasselbe Verlangen zu spüren, denn plötzlich ließ er sie los. »Ich nehme dich nicht mit in die Oper oder irgendwohin sonst. Ich habe meine Pflicht getan, indem ich dich

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