In den Armen des Meeres
erkannte sie an seinen funkelnden Augen –, aber er beherrschte sich. Alexi lächelte Blair ein wenig verkniffen an. »Warum sollte mir das etwas ausmachen? Gewöhnlich bin ich auf See. Meine Frau ist erwachsen und führt ihr eigenes Leben. Ich wäre, offen gesagt, schockiert, wenn sie keinen Begleiter hätte. Wie praktisch, dass sie ausgerechnet Sie gewählt hat, meinen Bankier, als Teil ihres festen Freundeskreises.« Seine Miene war hart, trotz seines Lächelns.
Elysse versuchte, nicht zurückzuweichen. Seine Anspielung auf ihren lächerlichen Versuch, ihre Bekanntschaft mit Blair gegen ihn zu verwenden, war ihr nicht entgangen. »Hallo, Alexi«, sagte sie. »Ich habe vergessen, dass du heute auch hier sein wirst.«
»Tatsächlich? Ich glaube kaum, dass du überhaupt gewusst hast, dass ich heute hier sein würde, mein Darling, denn bis vor einer Stunde ungefähr wusste ich es selbst noch nicht.« Er ließ den Blick zwischen ihr und Blair hin und her wandern und dann auf ihrem tief ausgeschnittenen scharlachroten Mieder ruhen. »Und wie geht es Ihnen heute, Blair? Wollen Sie mir erzählen, Sie mögen die Oper? Ach, wie dumm von mir, es ist die Gesellschaft meiner Frau, die Sie genießen.«
Blair lächelte ein wenig spöttisch. Ganz offensichtlich konnte Alexi ihn nicht aus der Ruhe bringen. »Ich bin kein Liebhaber – der Oper, meine ich. Aber ich schätze Mrs de Warenne sehr. Ich genieße ihre Gesellschaft tatsächlich, und wenn sie die Oper oder den Zirkus besuchen möchte, dann tue ich mein Möglichstes, um ihr diesen Wunsch zu erfüllen – in jeder Hinsicht.«
»Natürlich«, sagte Alexi, dessen Tonfall jetzt äußerst schroff klang. »Welcher Gentleman würde nicht jeden Wunsch meiner schönen Frau erfüllen wollen?«
Elysse war empört. Und sie war verlegen. Wie konnten die beiden ihretwegen so streiten? Offenbar war Alexi immer noch böse mit ihr, aber sie war genauso wütend auf ihn, vielleicht sogar noch mehr. Sein Auftauchen hier in Louisas Begleitung war genau das Gegenteil dessen, worum sie ihn am Vorabend gebeten hatte!
»Thomas und ich planen, mindestens einmal im Monat die Oper zu besuchen, Alexi«, sagte sie und staunte selbst über ihren neutralen Tonfall. Sie berührte seinen Arm, wie jede Ehefrau es tun würde. Er zuckte zurück. »Wenn wir gewusst hätten, dass du die Aufführung sehen möchtest, hätten wir alle zusammen hierherkommen können. Ich habe Louisa Weldon seit mindestens einem Jahr nicht mehr gesehen, und ich würde die Bekanntschaft sehr gern erneuern.«
»Ich bin überzeugt, dass du deine Pläne gemacht hast, als ich mich noch auf See aufhielt«, erwiderte er. »Außerdem bin ich überzeugt, dass du dich kaum anstrengen musstest, Blair zu diesem Opernbesuch zu überreden, wie sehr er die Oper auch verachten mag. Scharlachrot steht dir übrigens gut – Darling.« Er beugte sich vor und berührte mit den Lippen ihre Wangen. »Irgendwann musst du einmal für mich Rot tragen.«
Erschrocken fuhr sie zurück. Ihr Herz klopfte viel zu schnell. Sie wusste, er hatte sie geküsst, weil sie seinen Arm berührt hatte – ebenso wie sie wusste, dass er aus demselben Grund diese Anspielung machte. Der Teufel sollte ihn holen! Elysse versuchte, ihm stumm zu bedeuten, dass sie jetzt nicht streiten wollte. Man beobachtete sie, und man lauschte. Genau das hatte sie vermeiden wollen! Mehr Demütigungen würde sie nicht ertragen können – warum sah er das nicht?
»Mrs de Warenne muss nur fragen, und ich erfülle ihr mit Vergnügen jeden Wunsch«, erklärte Blair sachlich. »So wie ich überzeugt davon bin, dass Sie ihr jeden Gefallen tun. Und das Vergnügen ihrer Gesellschaft entschädigt mich für die Langeweile, die ich möglicherweise bei der Vorstellung erdulden müsste. Aber das wissen Sie natürlich, oder? Kein Mann, schon gar nicht ihr Ehemann, kann sich ihrem Charme entziehen.«
Elysse begriff, dass der Streit um sie heftiger wurde. Blair war so freundlich, Alexi wegen seines abweisenden Verhaltens ihr gegenüber zurechtzuweisen. Sie wagte kaum, sich vorzustellen, was Blair tun würde, wenn er erfuhr, dass Alexi sie direkt vor dem Altar hatte stehen lassen! Aber sie wollte nicht, dass er sie verteidigte, nicht jetzt, nicht in aller Öffentlichkeit. Sie legte eine Hand auf seinen linken Arm und bat ihn stumm, die Sache auf sich beruhen zu lassen. Vermutlich sollten sie beide gehen. Sie konnten die Oper ein anderes Mal besuchen.
Alexi betrachtete die Art und Weise, wie sie
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