In den Armen meines Feindes
Salon.
„Nikki“, grüßte er und ließ seinen Blick über sie wandern. „Komm her.“
Sie hielt sich steif und regungslos, weil sie sonst zu ihm geflogen wäre und sich ihm in die Arme geworfen hätte.
„Ich sagte, komm her.“
„Ich hab’s gehört. Aber ich will nicht“, entgegnete sie mit trotzig erhobenem Kinn.
Ein zynisches Lächeln erschien auf seinen Lippen. „Du bist fest entschlossen, bei jeder Gelegenheit gegen mich anzukämpfen, nicht wahr? Selbst wenn du dir selbst dabei schadest.“
„Das Einzige, was mir schadet, ist, von dir benutzt zu werden.“
„Ich benutze dich nicht. Wir haben beide etwas von unserer Vereinbarung.“
„Woher soll ich wissen, ob du deinen Teil des Deals einhältst?“, konterte sie. „Du sagst zwar immer, dass ich irgendwann schuldenfrei sein werde, aber ich will etwas Schriftliches.“
„Fein“, meinte er nach einem kurzen Schweigen. „Ich rufe den Anwalt an und lasse ihn einen Vertrag aufsetzen.“
„Ich will nichts mit Peter Rozzoli zu tun haben“, sagte sie. „Ich traue ihm nicht.“
„Es scheint, dass du niemandem traust.“
„Richtig.“
„Hast du mich deshalb angelogen und behauptet, du wärst in Cairns aufgewachsen?“
Sie schluckte nur, die Stimme versagte ihr den Dienst.
„Für eine solche Lüge kann es nur einen Grund geben – du hast etwas so Schlimmes getan, dass du deine Vergangenheit geheim halten willst“, sagte Massimo in die Stille hinein. „Ist es das, Nikki? Du hast etwas getan, für das du dich schämst?“ Er kam auf sie zu und hob ihr Kinn mit einem Finger an. „Erzähl mir dein Geheimnis, cara“, sagte er leise.
„Es … es gibt kein Geheimnis“, stammelte sie.
„Muss ich es aus dir herausstreicheln?“, fragte er mit einem verlangenden Glitzern in den Augen und zog sie an sich heran.
Kaum dass seine Lippen sich auf ihren Mund pressten, loderte das Feuer in Nikki auf. Als sie seine Hände auf ihren Brüsten spürte, bog sie sich der Berührung entgegen. Ihr Körper begann zu prickeln, jedes Nervenende in ihr vibrierte. Sie schmiegte sich an Massimo und rieb sich verführerisch an ihm. Seine Erregung zu fühlen erfüllte sie mit Euphorie, weil er sie so sehr begehrte.
Zusammen mit ihr fiel er auf das Sofa und zerrte an ihrer Bluse. „Ich will dich“, knurrte er. „Jetzt und hier.“
Sie half ihm dabei, sie auszuziehen, und schnappte nach Luft, als er mit einem einzigen kräftigen Stoß in sie eindrang. Sie war bereit für ihn, passte sich seinem wilden Rhythmus an. Ihr Atem ging rasselnd, und sie grub die Finger in seine Schultern, als die Welle heranrauschte, die sie gleich mitreißen würde.
„Sieh nur, was du mir antust, Nikki“, flüsterte Massimo rau. „Du raubst mir jegliche Kontrolle.“
„Ich will ja, dass du die Kontrolle verlierst“, hauchte sie atemlos und bog ihm ihre Hüften entgegen, um ihn tiefer in sich spüren zu können. „Du sollst mich genauso begehren wie ich dich.“
„Ich habe dich immer gewollt, Nikki. Und ich glaube auch nicht, dass ich je genug von dir bekomme, ganz gleich, wie oft wir dies hier tun.“
Und dann blieb kein Platz mehr für Worte, nur noch für lustvolle Seufzer und den letzten siegreichen Aufschrei, als sie sich beide kopfüber über die Klippe stürzten.
Eng umschlungen lagen sie da, ausgelaugt und erfüllt, und Nikki hob mit einem zufriedenen Seufzer die Lider, als Massimo ihr einen fast zärtlichen Kuss gab.
„Massimo?“
„Was ist, Nikki?“ Er strich ihr zärtlich das feuchte Haar aus der Stirn.
Mit einer Fingerspitze zeichnete sie die Kontur seiner Oberlippe nach. „Nichts. Ich wollte mich nur überzeugen, dass ich nicht träume.“
Wieder küsste er sie, lange und zärtlich. Dann hob er den Kopf. „Erscheint dir das wie ein Traum?“
„Ein bisschen schon“, gestand sie und widmete sich seiner Unterlippe. „Ich erwarte eigentlich immer, dass ich aufwache und dann alles vorbei ist.“
„Es ist nicht vorbei, Nikki.“ Er küsste ihre Fingerspitze. „Noch lange nicht.“
„Aber irgendwann muss es enden, nicht wahr?“ Sie suchte in seinem Gesicht.
Massimo runzelte die Stirn, als er den feuchten Schimmer von Tränen in ihren Augen sah. „Lass uns weder über die Zukunft noch über die Vergangenheit reden. Konzentrieren wir uns auf das Hier und Jetzt, denn das ist alles, was wir haben.“
Sein Kuss erstickte ihren Seufzer, und willig ließ sie sich von ihm auf eine neuerliche Reise in die Welt der Lust entführen.
Massimo hat recht,
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