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In den finsteren Wäldern (German Edition)

In den finsteren Wäldern (German Edition)

Titel: In den finsteren Wäldern (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
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anpassen, warnte er sich. Sieh so aus wie sie, benimm dich so wie sie. Die halten ihre Eier auch nicht, wenn sie rennen.
    Lander änderte die Gangart in ein linkisches, breitbeiniges Hüpfen. Nach kurzem Experimentieren fand er in einen angenehmeren Rhythmus. Sein Penis schwang zwar immer noch wild hin und her, aber seine Hoden wurden nicht mehr so sehr in Mitleidenschaft gezogen.
    Als er sich der Reihe der toten Bäume näherte, sah er, dass die Krulls anhielten. Beobachteten sie ihn? Er trottete im Kreis um zwei der Bäume und blickte zu Boden, als suche er etwas. Verstohlen spähte er zu den entfernten Gestalten. Sie verharrten reglos.
    Lander trat an den nächstbesten Baum und begann zu urinieren. Wieder schaute er zu den anderen. Sie wandten sich ab und setzten den Weg in Richtung Wald fort. Nun erkannte er, dass die beiden eine dritte Gestalt mitschleiften. Brachten sie eine Leiche irgendwohin?
    Bald verschwanden sie zwischen den Bäumen. Lander eilte über das Feld zu der Stelle, wo er sie zuletzt gesehen hatte. Er duckte sich unter tief herabhängenden Ästen hindurch, hielt inne und lauschte. Im nahen Unterholz hörte er Bewegungen.
    Eine lange Zeit folgte er den Geräuschen. Er lief leise und blieb so weit zurück, dass er häufig fürchtete, er könnte die Krulls verlieren. Wenn er jedoch aufmerksam lauschte, spürte er sie jedes Mal wieder auf. Sie gaben sich keine Mühe, leise zu sein. Vereinzelt redeten sie sogar miteinander. Die Worte konnte Lander nicht verstehen, doch den Stimmen nach zu urteilen, vermutete er, dass es sich um zwei Frauen handelte.
    Bald schnappte er ein neues Geräusch auf, ein windartiges Seufzen, das die anderen Laute überlagerte. Als er die Frauen nicht mehr hören konnte, eilte er voran. Er rannte und hoffte, das neue Geräusch würde seine Bewegungen verschleiern. Dann sah er die Frauen plötzlich vor sich. Sie befanden sich weniger als ein Dutzend Schritte entfernt.
    Jede hielt die Hand einer toten Frau – der alten Hexe, die Lander erschlagen hatte. Sie schleiften sie hinter sich her. Das Gewicht der Leiche schien ihnen eine Menge Schwierigkeiten zu bereiten.
    Keine der beiden Frauen war groß: die eine klein und pummelig, die andere etwas größer und schlank. Die Schlanke schien jung zu sein, ein Teenager vermutlich. Dichtes helles Haar hing bis zur Mitte des Rückens herab. Tief um ihre Hüften hing ein Lendenschurz aus Fell. In einer Hand hatte sie einen Spieß. Die andere, über deren Hintern ein pelziger Schwanz baumelte, trug eine Machete. Wahrscheinlich die Waffe der toten Frau.
    Lander beobachtete, wie die beiden versuchten, den Leichnam über einen umgestürzten Baumstamm zu ziehen. Grunzend zerrten sie an den Armen der Alten. Ein emporragender Ast blockierte die Schulter der Toten. Murrend ließ die Schlanke ihren Arm los. Lander ertappte sich dabei, auf ihre Brüste zu starren, als sie von dem Baumstamm sprang. Wegen der Dunkelheit konnte er sie kaum erkennen, doch selbst die flüchtigen Eindrücke, die er im Mondlicht erhaschte, erzwangen eine Reaktion. Er schämte sich über seine wachsende Erektion. Trotzdem konnte er den Blick nicht abwenden. Er beobachtete, wie das Mädchen frustriert gegen die Leiche trat und sich anschließend bückte, um die Beine zu ergreifen. Dabei wanderte der Lendenschurz nach oben. Lander vermutete, dass sie darunter nackt war. Obwohl die Dunkelheit verhinderte, dass er ihre Pobacken sehen konnte, wurde sein Glied noch steifer.
    Das Mädchen richtete sich auf, hielt die toten Beine an den Knöcheln. Mit Anlauf hielt sie auf den umgestürzten Baum zu. Die andere Frau sprang zurück und zog an den Armen. Die Leiche schlitterte über den Stamm und verschwand. Lander beobachtete, wie die Schlanke hinaufkletterte und auf der anderen Seite hinabsprang.
    Einen Moment lang wartete er, dann folgte er den beiden. Als die Frauen wieder in Sicht gerieten, befanden sie sich am Ufer eines Bachs. Sie unterhielten sich kurz miteinander, dann nickten sie und ließen die Leiche los. Beide legten die Waffen auf den Boden. Die Schlanke öffnete ihren Schurz und ließ ihre Beine hinabgleiten. Die andere löste ein schmales Band um ihre Hüften und entfernte den Zierschwanz. Seite an Seite wateten die beiden ins Wasser.
    Nach Landers Schätzung mochte der Bach etwa neun bis zwölf Meter breit sein. Statt ihn zu durchqueren, blieben sie ein paar Meter vom Ufer entfernt stehen, wo das Wasser hüfttief war. Sie spritzten sich gegenseitig nass und tauchten

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