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In den finsteren Wäldern (German Edition)

In den finsteren Wäldern (German Edition)

Titel: In den finsteren Wäldern (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
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befinden, wo ihnen das Mädchen aufgelauert und sie angegriffen hatte und letztlich gestorben war.
    Er eilte durch ein Dickicht und fand den Baum.
    Das Mädchen war verschwunden.
    Eine Zeit lang wanderte er durch die Dunkelheit. Vielleicht hatte er sich ein wenig verschätzt. Schließlich glich ein Baum so ziemlich dem anderen. Er schritt den Bereich kreuzweise ab, dann kehrte er zu der entwurzelten Espe zurück und versuchte es erneut. Letztlich gab er auf. Entweder hatte er sich völlig verirrt oder die Leiche des Mädchens war fortgeschafft worden.
    War sie überhaupt tot gewesen?
    Aber es musste so sein. Die Kugel hatte sie genau zwischen die Brüste getroffen.
    Lander sank an der Stelle auf die Knie, wo sie gelegen haben musste, und tastete den Boden ab. Die abgefallenen Zweige und Blätter erwiesen sich als nass. Blut oder nur Tau? Er hielt sich die Hände dicht vors Gesicht. In der Dunkelheit konnte er nicht erkennen, ob es sich bei der Feuchtigkeit um Blut handelte. Er ballte die Hand zur Faust. Als er sie öffnete, fühlte sie sich leicht klebrig an. Er leckte sich über die Handfläche und nahm den salzigen Geschmack von Blut wahr. Die Erkenntnis ließ ihn würgen.
    Lander kroch rückwärts, weg von dem nassen Fleck am Boden. Dann fiel ihm ein, warum er nach dieser Stätte des Todes gesucht hatte. Abermals begann er, den Boden abzutasten und das von den nahen Bäumen und Büschen abgefallene Gezweig beiseitezuschieben. Nasse Blätter blieben an seinen Fingern kleben. Ein Dorn kratzte ihm über den Handrücken. Ein Wurm wickelte sich um seinen Zeigefinger. Dann fand er es. Das Messer des Mädchens.
    Es war dem Mädchen aus der Hand gefallen, als es getroffen wurde, dann war es ein Stück seitwärts geflogen und von einer Laubschicht begraben worden.
    Der gekrümmte Griff passte wie angegossen in Landers Hand. Die Klinge war mindestens 15 Zentimeter lang. Lander stand auf und steckte sich das Messer unter den Gürtel.
    Er wünschte, er hätte die Machete dieser alten Hexe behalten, die eine wesentlich schlagkräftigere Waffe dargestellt hatte als das Messer.
    Der Gedanke an die Machete rief ihm ins Gedächtnis, was auf der Lichtung geschehen war. Einige Sekunden lang lähmte ihn die Erinnerung an das Blutbad. Lander zwang sich, die Gedanken auf Ruth zu konzentrieren.
    Er musste sie finden.
    Irgendwie.
    Aber wo sollte er suchen?
    Er hatte keine Ahnung, also kehrte er zur Lichtung zurück. Dort hatte er sie zuletzt gesehen, deshalb schien sie ihm der geeignetste Ort zu sein, um mit der Suche zu beginnen.
    Er rannte, bis ihm die Luft ausging, dann ging er langsamer weiter. Als er wieder zu Atem gekommen war, verfiel er abermals in Laufschritt.
    Schließlich erblickte er durch die Bäume vor ihm Mondlicht. Die letzten paar Meter legte er leise zurück, presste sich an den taufeuchten Stamm eines Baums und stellte fest, dass er sich tatsächlich am Rand des Feldes befand. Die Leichen waren verschwunden.
    Jenseits der Reihe abgestorbener Bäume, an die er und die anderen gekettet gewesen waren, erkannte er Bewegung. Zwei Gestalten steuerten langsam auf die entfernte Seite des Felds zu.
    Ruth war in der entgegengesetzten Richtung verschwunden. Aber vielleicht hatten diese Kreaturen – diese Leute – einen gemeinsamen Sammelplatz. Es schien durchaus möglich zu sein. Sogar wahrscheinlich. Jedenfalls hielt er es für besser, ihnen zu folgen, als ziellos durch den Wald zu irren.
    Wenn er die Lichtung direkt überquerte, würden sie ihn mit Sicherheit bemerken. Wenn er sie jedoch umginge, um außer Sicht zu bleiben, würde er sie vielleicht aus den Augen verlieren.
    Er musste eine Möglichkeit finden, sich zu tarnen, unsichtbar zu werden ...
    »›Der entwendete Brief‹«, murmelte er.
    Sein Herz raste. Guter alter Poe.
    In Sekundenschnelle zog sich Lander bis auf die Boxershorts aus. Dann zögerte er, wollte sie nicht ablegen. Aber er hatte keine andere Wahl. Nicht, wenn er wie einer seiner Feinde aussehen, sich als einer der ihren ausgeben wollte, um unsichtbar zu werden. Rasch streifte er sie ab.
    Er ließ seine Kleider zurück, behielt nur das Messer und trat hinaus auf offenes Gelände. Die Gestalten jenseits des Feldes entfernten sich immer noch. Er rannte auf die abgestorbenen Bäume zu und beobachtete das Paar. Es schmerzte, nackt zu laufen. Am liebsten hätte er sich die Genitalien gehalten, um zu verhindern, dass sie gegen seine Beine klatschten, doch das hätte verdächtig ausgesehen.
    Du musst dich ihnen

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