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In Den Schatten Lauert Der Tod -1-

In Den Schatten Lauert Der Tod -1-

Titel: In Den Schatten Lauert Der Tod -1- Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shannon Mckenna
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verklang tonlos. Er ertrug den Verrat nicht. Dieses Lügen und Betrügen, dieses Sich-heimlich-Davonstehlen wie ein ungezogener Hund, der versuchte, mit einer Gaunerei davonzukommen. Seine Brust zog sich zusammen, sodass er kaum noch Luft bekam. Was aber auch an den vielen filterlosen Zigaretten, die er qualmte, liegen konnte.
    Es war seine eigene Schuld, dass er sich von Davy hatte überreden lassen, in der Detektei auszuhelfen. Er hatte den Gedanken nicht ertragen können, in seinen alten Job zurückzukehren, nach allem, was letzten Herbst passiert war. Aber er hätte es besser wissen müssen. Wenn man gerade erst einen Kollegen hinter Schloss und Riegel gebracht hatte, weil der einem eine tödliche Falle gestellt hatte … nun ja, da war das Verfolgen treuloser Ehepartner therapeutisch gesehen nicht unbedingt hilfreich. Davy ging wohl davon aus, dass Tiff exakt die Art von absurd leicht lösbarer Aufgabe darstellte, die zu verbocken sogar seinem depressiven kleinen Bruder schwerfallen dürfte.
    Oh Mann! Die Selbstmitleidsparty wurde langsam hässlich. Er biss die Zähne zusammen und bemühte sich, seine Einstellung durch einen Akt purer Willenskraft in die richtigen Bahnen zu lenken. Davy hatte Tiff und ihr Gesindel an ihn abgeschoben, weil sie ihn anödeten, und wer konnte es ihm verübeln? Und falls Connor damit nicht klarkam, sollte er die Klappe halten und sich einen anderen Job suchen. Als Sicherheitswachmann zum Beispiel. Nachts, damit er nicht mit jemandem zusammenarbeiten musste. Vielleicht könnte er Hausmeister in einer großen Industrieanlage werden und dort Nacht für Nacht einen Besen kilometerlange verwaiste Gänge hinunterschieben. Na klar, das würde ihn bestimmt aufmuntern!
    Es war nicht so, dass er an Geldmangel litt. Seine Wohnung war abbezahlt. Die Investitionen, zu denen Davy ihn genötigt hatte, waren goldrichtig gewesen. Er fuhr einen altehrwürdigen 1967er Cadillac, der nicht kaputtzukriegen war. Teure Klamotten interessierten ihn nicht. Er ging nicht mit Frauen aus. Nachdem er sich das Stereo- und Videosystem seiner Wahl gegönnt hatte, wusste er kaum noch, wofür er die Dividenden seiner Kapitalanlagen ausgeben sollte. Mit dem, was er auf der hohen Kante hatte, könnte er vermutlich auskommen, ohne je wieder arbeiten zu müssen.
    Gott, was für trostlose Aussichten: weitere vierzig plus x Jahre sein Leben fristen, ohne etwas zu tun zu haben und jemandem etwas zu bedeuten. Der Gedanke ließ ihn erschaudern.
    Connor fischte die ungerauchte Zigarette aus seiner Jackentasche. Alles wurde schmutzig und schäbig, alles ging kaputt, alles hatte seinen Preis. Es war an der Zeit, die Realität zu akzeptieren und das Schmollen einzustellen. Er musste sein Leben weiterleben. Irgendein Leben.
    Früher hatte er sein Leben gemocht. Er hatte neun Jahre als Agent in einer verdeckt ermittelnden FBI-Einheit gearbeitet, die sein Partner Jesse scherzhaft Die Höhle genannt hatte, und er war gut darin gewesen, sich in die Rollen einzufühlen, die er spielte. Er hatte seinen Teil an Gräueltaten gesehen, und ja, manche davon hatten ihn bis in seine Träume verfolgt, trotzdem hatte er gleichzeitig auch die unglaublich tiefe Befriedigung erfahren, das tun zu können, wozu er sich berufen fühlte. Er hatte es geliebt, immer mitten im Geschehen zu sein, eingebunden in ein engmaschiges Netz ineinander verwobener Fäden – berühre einen davon, und das ganze Gebilde summt und vibriert. Sämtliche Sinne in Alarmbereitschaft, und das Gehirn arbeitete auf Hochtouren und schob Überstunden, während es Verbindungen und Zusammenhänge herstellte und Schlussfolgerungen zog.
    Doch nun waren die Fäden gekappt. Er war abgestumpft und isoliert, befand sich im freien Fall. Welchen Nutzen hätte es, etwas über Novak zu erfahren? Er könnte nicht eingreifen. Sein Netz war zerrissen. Er hatte nichts zu geben. Was sollte es also bringen?
    Er zündete die Zigarette an und durchforstete seine Erinnerung nach Nicks Telefonnummer. Sie ploppte unverzüglich grell blinkend auf dem Monitor in seinem Gehirn auf. Das fotografische Gedächtnis war ein typisches Merkmal der McClouds. Manchmal war es nützlich, manchmal nicht mehr als ein billiger Trick. Manchmal war es ein Fluch. Es hielt auf ewig Erinnerungen wach, die er lieber vergessen wollte. Wie zum Beispiel dieses schulterfreie weiße Leinentop, das Erin anlässlich des Picknicks der Riggs am 4. Juli getragen hatte. Sechs verdammte Jahre war das nun her, und das Bild war noch immer

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