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In Den Schatten Lauert Der Tod -1-

In Den Schatten Lauert Der Tod -1-

Titel: In Den Schatten Lauert Der Tod -1- Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shannon Mckenna
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musste auf seine Gefühle vertrauen. Wenn das FBI sie nicht beschützen würde, musste er diese Aufgabe eben selbst übernehmen. Er war so verdammt berechenbar. Erin war so unschuldig und süß, dass sie unweigerlich jeden seiner schwachsinnigen Möchtegernheld-Knöpfe drückte. Und auch die Jahre heißer, detaillierter Sexfantasien, die er über sie gesponnen hatte, trugen nicht gerade dazu bei, dass er einen klaren Gedanken fassen konnte.
    Gleichzeitig machte die Vorstellung, eine echte Aufgabe zu haben, eine Aufgabe, die tatsächlich wichtig für jemanden sein könnte, seine Konzentration mit einem Mal so laserscharf, dass es wehtat. Sie verscheuchte den Nebel, der ihm seit Monaten die Sicht nahm. Sein ganzer Körper pulsierte vor wilder, spannungsgeladener Energie.
    Er musste es tun, ganz egal, wie sehr sie ihn hasste. Der Gedanke, sie wiederzusehen, trieb ihm die Hitze ins Gesicht, machte seinen Schwanz hart und ließ sein Herz ungestüm gegen seine Rippen pochen.
    Großer Gott, sie machte ihm mehr Angst als Novak.
    Betreff: Neue Akquisition
    Datum: Samstag, 18. Mai, 14:54
    Von: »Claude Mueller«
    An: »Erin Riggs«
    Sehr geehrte Ms Riggs,
    vielen Dank, dass Sie mir eine Kopie Ihrer Magisterarbeit zukommen ließen. Ich bin fasziniert von Ihren Theorien bezüglich der religiösen Bedeutung ornithologischer Darstellungen auf keltischen Artefakten aus der La-Tène-Zeit. Erst kürzlich erwarb ich einen aus dem 3. Jahrhundert vor Christus stammenden Kriegerhelm, dessen Scheitel ein mechanischer Bronzerabe ziert (im Anhang als JPG). Ich freue mich darauf, Ihre Meinung dazu zu hören.
    Neben dem Helm gibt es mehrere andere neue Objekte, die ich Ihnen zeigen möchte. Auf meinem Weg nach Hongkong werde ich morgen in Oregon, genauer gesagt dem Silver Fork Bay Resort, einen Zwischenstopp einlegen. Ich werde spätabends eintreffen und am nächsten Tag weiterreisen. Natürlich ist das sehr kurzfristig, deshalb würde ich verstehen, wenn Sie es nicht einrichten können, trotzdem nahm ich mir die Freiheit, auf Ihren Namen ein elektronisches Ticket für den morgigen Sea-Tac-Portland-Shuttle zu reservieren. In Portland wird Sie eine Limousine erwarten, die Sie zur Küste bringt. Wir können uns die Stücke Montagmorgen gemeinsam ansehen und dann zu Mittag essen, falls es die Zeit erlaubt.
    Ich hoffe, Sie finden mich nicht anmaßend. Bitte, kommen Sie! Ich kann es kaum erwarten, Sie endlich persönlich zu treffen, auch wenn ich noch immer das seltsame Gefühl habe, Sie längst zu kennen.
    Ich vertraue darauf, dass dieselbe finanzielle Vergütung wie bisher für Sie akzeptabel ist. JPGs der Objekte, von denen ich möchte, dass Sie sie sich ansehen, finden Sie in der Anlage.
    Ihr sehr ergebener
    Claude Mueller
    Quicksilver Foundation
    Erin sprang von ihrem Stuhl und führte ein Freudentänzchen auf. Die Wände der Einzimmerapartments im Kinsdale Arms waren zu dünn, als dass sie sich ein Triumphgeheul hätte erlauben können, deshalb presste sie die Hand vor den Mund, um ihre Freudenschreie zu ekstatischen Quietschlauten abzuschwächen. Sie las die E-Mail auf dem Monitor wieder und wieder, nur um sich zu vergewissern, dass noch immer das Gleiche darin stand.
    Dieser Job würde ihren Kopf aus der Schlinge ziehen, und das gerade noch rechtzeitig. Vermutlich bewirkte sie mit ihrem Herumgehüpfe, dass der zänkischen Mieterin unter ihr der verrottete Deckenputz auf den Kopf rieselte, aber das kümmerte sie nicht. Vielleicht hatte der große Wer-auch-immer entschieden, dass sie in letzter Zeit genügend Pech gehabt hatte, und beschlossen, ihr eine Verschnaufpause zu gönnen.
    Mit einem missbilligenden Maunzen forderte Edna eine Erklärung für die ungehörige Aufregung. Erin nahm sie hoch, aber sie drückte die zimperliche Katze zu fest. Edna sprang mit einem angewiderten Prrrt aus ihren Armen.
    Erin drehte sich mit albernen Tanzschritten im Kreis. Endlich wendete sich das Blatt. Ihr Blick fiel auf die Kreuzstickerei über ihrem Schreibtisch, die besagte: »Du erschaffst dir deine Realität jeden Tag aufs Neue.« Zum ersten Mal seit Monaten hatte sie nicht das Gefühl, als ob jemand sie in einem herablassenden Ton fragte: » Und das ist alles, was du zustande bringst? «
    Sie hatte das Ding vor vier Monaten gestickt, direkt nachdem sie aus ihrem Job gefeuert worden war. Sie war so wütend gewesen, dass sie kaum mehr klar denken konnte, und die Handarbeit war ein Versuch gewesen, ihre negative, selbstzerstörerische Energie in eine

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