Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
In den Tod gejagt

In den Tod gejagt

Titel: In den Tod gejagt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
Vom Netzwerk:
was ich in Anbetracht all der Maskara für
unmöglich gehalten hatte. »Ja, ist es nicht entsetzlich ?« sagte sie in vertraulichem Ton. »Mr. Bloom meint, es sei ein grandioses
Drehbuch, genau richtig für sie; und er hat Victor Amory für die männliche Hauptrolle gewonnen — Dwight Casner als Regisseur — , und es wird der größte Comeback-Film, der jemals gedreht
worden ist! Aber jetzt, mit all diesen Problemen?« Sie blinzelte gefühlvoll.
»Wissen Sie, manchmal tut mir der arme Mr. Bloom so leid, daß ich glattweg in
Tränen ausbrechen könnte .«
    »Jaja, das Leben ist schwer«,
sagte ich.
    »Wie?« Sie sah ein bißchen
verwirrt drein, aber in ihrem Alter hatte sie jedes Recht dazu.
    »Ich weiß genau, was Sie
meinen«, sagte ich. »Es gibt Zeiten, wo es mich, wenn ich an George Bloom
denke, direkt im Hals würgt .«
    »Ja, nicht wahr?« Ihr warmes,
einfühlsames Lächeln brach wieder durch.
    »Will George Sie zum Film
bringen ?« fragte ich beiläufig.
    »Das ist nicht nötig .« Ihre Stimme hatte den hellen Klang mädchenhafter
Unschuld. »Wissen Sie, ich schlafe gern mit ihm .«

ZWEITES KAPITEL
     
    I ch traf gegen neun Uhr an
diesem Abend vor dem Haus in Malibu ein und ließ den Wagen vor dem
geschlossenen massiven schmiedeeisernen Tor stehen. Das Haustelefon war, wie
George Bloom gesagt hatte, in die Wand eingelassen. Als ich den Hörer ans Ohr
hob, hörte ich ein paar Sekunden lang einen schwachen Piepton, dann meldete
sich eine weibliche Stimme.
    »Miss Donner ?« sagte ich. »Hier ist Rick Holman .«
    »Rick! Phantastisch, dich mal
wieder zu sehen!« Die Stimme klang beinahe hysterisch vor Erleichterung. »Ich
werde das Tor öffnen, du parkst den Wagen in der Garage, und dann kommst du
sofort zum Haus herauf. Ja?«
    »Vielleicht kennen Sie bereits
einen Rick Holman ?« sagte ich unsicher. »Ich bin der
andere Rick Holman, den, den Sie bis jetzt noch nicht kennengelernt haben .«
    »Hier spricht Arlene .« Sie betonte den Namen und lachte dann ein bißchen zu
silberhell. »Du wirst doch eine alte Freundin nicht anpflaumen wollen, oder ?«
    »Alte Freundinnen regen mich zu
allem möglichen an«, sagte ich. »Wie konnte ich dich je vergessen, Arlene? Es
muß an dieser dünnen Luft in Malibu liegen, daß ich an Gedächtnisschwund leide .«
    »Schon möglich, Rick.« Ihre
Stimme war nach wie vor von energischer Heiterkeit erfüllt, und dann hängte sie
auf.
    Ich legte den Hörer wieder in
die Wand und kehrte zu meinem Wagen zurück. Das schmiedeeiserne Tor schwang
geräuschlos auf, und ich fuhr den Wagen die steile Betonrampe hinab, die in
eine runde Garage führte. Ein schwarzer Lincoln und ein blutroter Camaro
standen bereits auf der Metalldrehscheibe, aber der Zwischenraum zwischen den
beiden war gerade so groß, daß ich mein Kabrio hineinmanövrieren konnte. Über
eine Wendeltreppe in der Garage gelangte ich in einen breiten Vorflur, gerade
rechtzeitig, um von einem blonden Tornado begrüßt zu werden. Er brach aus einer
Türöffnung mir gegenüber hervor, legte die Entfernung zwischen uns in rasender
Eile zurück und schlang die Arme um meinen Nacken.
    »Rick, Honey !« sagte er mit ebenso ekstatischer wie lauter Stimme, »wo hast du nur die ganze
Zeit über gesteckt?«
    »Ich habe nach meinem Verstand
gesucht«, murmelte ich. »Und ich glaube, jetzt eben habe ich ihn schon wieder
verloren .«
    Das blonde Mädchen legte ihre
Wange an die meine und flüsterte in mein Ohr: »Die Schau wird wegen Theo Altman
abgezogen. Er ist plötzlich aus dem Nichts aufgetaucht und seit ungefähr einer
halben Stunde hier. Ich will nicht, daß er ahnt, weshalb Sie in Wirklichkeit
hier sind .«
    »Klar !« flüsterte ich bereitwillig. »Und ich trinke Bourbon auf Eis, falls Sie das
vergessen haben sollten .«
    Als sie sich von mir löste,
konnte ich sie zum erstenmal richtig betrachten, und das war ein lohnendes
Ergebnis. Ihr kupferblondes Haar war seitlich gescheitelt, über den Kopf
zurückgebürstet und im Nacken zu einem losen Knoten geschlungen. Die großen himmelblauen
Augen waren lebendig und intelligent unter den ausdrucksvollen Brauen. Ihr
breiter Mund ließ ganz offensichtlich beherrschte Sinnlichkeit erkennen, und
Ober- und Unterlippe waren von gleicher Fülle.
    Sie trug einen einteiligen
schwarzen Anzug aus so feiner Spitze, daß man nicht mit Sicherheit sagen
konnte, ob sie darunter noch etwas trug — und er schmiegte sich, was die
Details betraf, mit großer Akkuratesse um ihren Körper. Ihre hohen,

Weitere Kostenlose Bücher