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In der Falle - 7 neue Kurz-Krimis

In der Falle - 7 neue Kurz-Krimis

Titel: In der Falle - 7 neue Kurz-Krimis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Neal Chadwick
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dunkler Brille gesehen zu haben, die das Firmengebäude kurz vor der Tatzeit betreten und kurz danach wieder verlassen hatte... Man würde ausschließlich nach einer Frau fahnden, einer Frau, die zwar alle Welt gesehen hatte - die aber trotzdem nicht existierte. Dirk blickte noch einmal zu dem Pförtner zurück, der ihm nachstierte.
    Dann kam auf die Minute pünktlich die Straßenbahn und Dirk stieg ein.
     
    *
     
    Als Dirk Reinold seine Wohnung erreichte, war er etwas außer Atem. Er musste schleunigst seine Frauenkleider ausziehen und verschwinden lassen. Vielleicht würde man ihm schon bald die Nachricht vom Tode seines Vaters überbringen... Er musste sich beeilen. Dirk drehte den Schlüssel herum und öffnete die Tür. Es war dunkel. Und da standen sie dann alle! Die Kollegen, mit denen er in der Geschäftsleitung zusammenarbeitete. Sie wollten gerade ein Lied anstimmen, brachten aber nicht einen einzigen Ton heraus. Sie starrten Dirk nur an, der in seinen Frauenkleidern wie  angewurzelt dastand.
    "Wir... Wir dachten, es wäre eine nette Überraschung", stotterte schließlich jemand. "Sie sind heute auf den Tag genau zehn Jahre in der Firma und da sie in letzter Zeit so bedrückt wirkten... Der Hausmeister war so nett, uns aufzuschließen..." Dirk hörte nicht mehr hin. Morgen würden ein
    Dutzend Leute der Polizei zu Protokoll geben, dass die Frau, die man am Tatort gesehen hatte, niemand anderes als Dirk Reinold war.
     
     
    Der perfekte Coup
     
    Sie trafen sich auf einer Parkbank, weit draußen vor der Stadt.
    "Wir dürfen kein Risiko eingehen", sagte Billy dazu. "Besser, wenn uns niemand zusammen sieht!
    Glaub mir, ich weiß, wie man so einen Coup durchzieht!"
    Carla zuckte nur die Achseln. "Soweit ich weiß, hat man dich beim letzten Mal erwischt."
    "Das war etwas anderes! Hast du die Sachen besorgt?"
    "Ja."
    "Dann gib sie her!"
    "Ich weiß nicht, ob es richtig ist", murmelte Carla, während sie Billy zögernd das kleine Päckchen übergab. Billy nahm das Päckchen mit einer entschlossenen Bewegung und öffnete es. Es enthielt einige Schlüssel, dazu elektronische Datenkarten, mit denen sich Alarmanlagen und Schlösser ausschalten ließen.
    Carla arbeitete bei einer Firma für Sicherheitsanlagen, die unter anderem die meisten Banken der Stadt mit hochmodernen Anlagen ausgestattet hatte. Vom Türschloss bis zum Tresorraum die Firma machte alles.
    "Es ist überhaupt kein Risiko dabei", behauptete Billy vollmundig. "Ich werde einfach in die Bank hineinspazieren, den Tresor öffnen und mich bedienen." Er lachte. "Natürlich nehmen ich nur die großen Scheine! Und hinterher machen wir halbe halbe!"
    "Ich weiß nicht..."
    Billy lächelte breit. "Du bist ein Angsthase!", stellte er fest.
    "Nein, nur vorsichtig."
    Sie sah ihm direkt in die dunklen braunen Augen und stellte fest: "Wir haben uns nicht aus Zufall getroffen, nicht wahr, Billy?"
    Er schüttelte den Kopf.
    "Nein. Ich habe dich lange beobachtet..."
    "...und herausgefunden, dass ich einen Berg von Schulden habe!", vollendete Carla.
    Billy nickte. "Deshalb habe ich dich angesprochen, richtig. Aber spielt das jetzt noch eine Rolle? Wir kommen beide aus unseren Schwierigkeiten heraus, wenn die Sache klappt. Und das ist doch die Hauptsache, oder?"
    "Ja."
    Sie seufzte und hoffte, dass er recht behielt.
     
    *
     
    Die Sache schien wirklich ein Kinderspiel zu sein.
    Als es dunkel war und sämtliche Angestellten die Bank längst und lange verlassen hatten, ging Billy durch die Eingangstür, als ob er der Bankdirektor persönlich wäre. Einmal blickte er sich kurz um, aber es beachtete ihn keiner von den wenigen Passanten, die um diese Zeit die Hauptstraße entlang flanierten. Warum auch? Er war jemand, der mit einem Schlüssel die Bank betrat, kein Einbrecher.
    Carla hatte ihn genauestens darüber informiert, was er zu tun hatte, um nicht irgendeinen Alarm auszulösen.
    In der Schalterhalle herrschte Halbdunkel und Billy verzichtete darauf, Licht zu machen. Er wollte schließlich kein Aufsehen erregen.
    Zielstrebig ging er in Richtung Tresorraum, der im Keller gelegen war.
    Er hatte kaum zwei Treppenstufen hinter sich gebracht, da ließ das Geräusch einer sich öffnenden Tür ihn erstarren.
    "Guten Tag!", sagte eine resolute Frauenstimme.
    Billy wirbelte herum und sah in das Gesicht einer stämmigen, schon etwas in die Jahre gekommenen Raumpflegerin. Sie war so eben aus einem Nebenraum getreten, in dem auch Licht brannte. Wahrscheinlich war es das Büro des

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