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In der Falle - 7 neue Kurz-Krimis

In der Falle - 7 neue Kurz-Krimis

Titel: In der Falle - 7 neue Kurz-Krimis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Neal Chadwick
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hier liegenließ, wenn seine Mutter den Jungen mit ins Geschäft genommen hatte.
    "Hättest beinahe alles vermasselt!", murmelte er und warf den Teddy zur Seite.
    Zum Schluss zertrümmerte er noch ein Fensterglas.
    Die Polizei sollte an einen ganz gewöhnlichen Einbruch denken. Achim aktivierte auch die Alarmanlage wieder. Er hatte seine Sache in aller Ruhe durchziehen können und selbst wenn beim ersten Heulen der Sirene jemand am Fenster stand - mehr als einen davonlaufenden Schatten würde niemand erkennen können...
     
    *
     
    Am nächsten Morgen kam Achim Bergner wie jeden Tag zur Arbeit. Vor dem Juweliergeschäft parkten mehrere Polizeiwagen. Beamte der Spurensicherung suchten jeden Quadratmillimeter ab.
    Frau Gramberg saß völlig konsterniert in ihrem Büro, vor sich die offene Safetür. Ein Kommissar versuchte, ihr Fragen zu stellen, aber ihre Antworten waren recht einsilbig.
    Sie schüttelte stumm den Kopf und fuhr sich mit der Hand über das Gesicht.
    "Was ist passiert?", fragte Achim scheinheilig.
    Der Kommissar erklärte es ihm.
    "Sie arbeiten hier?"
    "Ja."
    "Mein Name ist Wilde. Hier ist mein Kripo-Ausweis! Ich muss auch Ihnen ein paar Routinefragen stellen. Die anderen Angestellten sind ebenfalls schon befragt worden..."
    Achim zuckte die Achseln. "Bitte, fragen Sie!"
    "Wo waren Sie gestern, so gegen ein Uhr nachts?"
    "Da habe ich tief und fest geschlafen. Leider habe ich keine Zeugen dafür."
    Kommissar Wilde verzog das Gesicht. "Naja, das ist kein Beinbruch."
    "Sie wollen ein Alibi von mir - und ich habe keins", schloss Achim.
    "Wenn der Täter ein Mitarbeiter gewesen wäre, hätte er nicht die Fensterscheibe zerschlagen und vermutlich auch besser gewusst, wie man die Alarmanlage umgeht", erklärte der Kommissar und schüttelte dann energisch den Kopf. "Nein, ich glaube nicht daran. Aber ich wäre gerne hundertprozentig sicher gegangen."
    "Verstehe..."
    Kommissar Wildes Blick fiel auf den Safe und er kratzte sich dabei am Hinterkopf. "Was ich allerdings nicht verstehe ist, wie der Täter es geschafft hat, innerhalb weniger Sekunden den Safe zu öffnen, ihn auszuleeren, die Auslagen auszuleeren und dann zu verschwinden."
    "Das ist unmöglich!", mischte sich Frau Gramberg ein. "Sekunden, sagen Sie?"
    "Ja", nickte Wilde. "Denn kurz nachdem die Alarmanlage losging, hat einer der Nachbarn aus dem Fenster geblickt, aber nur noch gehört, wie ein Wagen gestartet wurde."
    Frau Gramberg atmete tief durch und meinte dann: "Das ist selbst dann unmöglich, wenn der Täter die Safekombination gekannt hätte!"
    Wilde wandte sich fragend an Achim. "Haben Sie eine Erklärung dafür?"
    "Ich? Wieso ich?"
    Kommissar Wilde zuckte die Achseln.
    "Ich dachte."
    "Nein, keine Ahnung, Herr Kommissar. Aber Sie werden das schon rauskriegen!"
    Frau Gramberg stand auf. "Ich glaube, Sie haben im Augenblick keine Fragen mehr an mich, nicht wahr, Herr Wilde?"
    "Nein."
    "Dann entschuldigen Sie mich bitte."
    "Nehmen Sie es nicht so tragisch!", meinte Wilde. "Jemand wie Sie ist doch versichert!"
    "Pah!", machte Frau Gramberg. "Was glauben Sie, wie viel ich dabei draufzahle!"
     
    *
     
    In diesem Moment kam Frederik, Frau Grambergs kleiner Sohn, in den Raum. In den Händen hielt er einen haarigen braunen Teddybären.
    "Guck mal, Mama!", rief er.
    Frau Gramberg zwang sich zu einem Lächeln. Der Kleine konnte schließlich nichts für das, was in der vergangenen Nacht hier geschehen war.
    "Na, hast du deinen Teddy wiedergefunden?" Am vorangegangenen Abend hatte die Juwelierin nach Geschäftsschluss noch Unterlagen aus dem Laden geholt und dabei den Kleinen mitgenommen.
    "Jemand hat ihn hinter die Kasse geworfen!", berichtete der Junge empört. "Hör mal, was er sagt! Er ist ganz ärgerlich!" Der Kleine drückte auf eine bestimmte Stelle am Arm des Kuscheltiers und der Teddy sagte: "Verdammter Mist!"
    Achim erbleichte. Es war seine Stimme, mit der das Kuscheltier sprach. In dem Ding befand sich offenbar ein Tonband, mit dem man kurze Sätze aufnehmen konnte, die der Teddybär anschließend auf Knopfdruck von sich gab. Achims Tritt musste das Band eingeschaltet haben.
    "Sie waren es!", begriff Frau Gramberg.
    Sie nahm dem Jungen den Teddy ab, um zu verhindern, dass dieser die Aufnahme löschte. Dann drückte sie auf den Oberkörper des Teddybärs und der sagte noch einmal mit Achims Stimme: "Verdammter Mist!"
     
     
    In der Falle
     
    Mark Dempsey atmete tief durch. Mit völlig überhöhtem Tempo jagte er den Ford die Landstraße entlang.

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