In der Falle - 7 neue Kurz-Krimis
sie.
Serner sagte: "Bei dem Einbruch wurde Robbies Methode verwendet, die Alarmanlage auszuschalten. Und die ist so speziell, dass es schon sehr unwahrscheinlich wäre, wenn ein anderer Täter dahinterstecken sollte. Außerdem gibt es das Videoband einer Überwachungskamera."
"Dann brauchen Sie meine Aussage doch nicht, um Robbie festzunehmen, oder", erwiderte Christine.
"Leider war der Täter maskiert. Aber von der Statur her könnte es Robbie gewesen sein."
Christine schüttelte den Kopf. "Sie machen es sich zu einfach. Nur, weil Robbie früher schon einmal so etwas versucht hat, glauben Sie, dass er der Täter war. Und mich beschimpfen Sie als Lügnerin. Kommen Sie wieder, wenn Sie Beweise haben!"
*
Immer wieder sah Kommissar Serner sich das Videoband an, das den Einbrecher bei der Arbeit zeigte. Seine Kollegen machten sich schon über Serner lustig. Aber Serner wusste, daß jedes Detail wichtig sein konnte. Der Täter war dem Körperbau nach ein Mann. Dunkle Lederjacke, Jeans und eine Sturmhaube, die nur die Augen freiließ. Es war kein Anhaltspunkt vorhanden, den Täter zu identifizieren. Serner war sich sicher, dass er bei Robert 'Robbie' Haas an der richtigen Adresse war.
Aber andererseits gab es keine Spur von der millionenschweren Beute. Eine Durchsuchung von Robbies Wohnung hatte nichts ergeben.
*
"Mach dir keine Sorgen, Christine", sagte Robbie einige Tage später zu Christine. "Wir lassen ein bisschen Gras über die Sache wachsen, und dann beginnt das süße Leben..."
Er hatte Reiseprospekte mitgebracht.
Rio, Florida, Australien...
"Nochmal mache ich das nicht für dich", sagte sie.
Es klingelte an der Tür. Christine ging hin und kehrte wenig später mit dem Kommissar zurück.
Serner warf einen Blick auf die Prospekte. "Sie werden Ihre Reisepläne verschieben müssen", erklärte er. "Ich nehme Sie fest, weil Sie im Verdacht stehen, in einen Juwelierladen eingebrochen zu sein."
"Das können Sie nicht beweisen", sagte Robbie. "In 24 Stunden bin ich wieder auf freiem Fuß und der Staatsanwalt wird Ihnen ein Donnerwetter verpassen."
"Vielleicht", sagte Serner. "Aber ich glaube eher an eine andere Möglichkeit... Der Täter auf dem Videoband trägt eine verwaschene Jeans. Das Waschmuster ist so individuell wie ein Fingerabdruck. Keine zwei Jeanshosen verwaschen auf dieselbe Weise - und ich wette, dass das Muster der Jeans, die der Täter trug identisch ist mit dem, das wir bei einer ihrer Hosen finden werden. Vielleicht sogar bei der, die Sie gerade anhaben..."
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