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In der Gruft der Moenche

In der Gruft der Moenche

Titel: In der Gruft der Moenche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: THiLO
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wegriss. » Es ist zehn vor acht. Wenn ihr keinen Ärger mit Wolf haben wollt, dann steht besser auf.«
    Â» Weck uns eben eher…«, grummelte Victor und warf sich auf die andere Seite.
    Jana lachte. » Ich habe bereits dreimal geklopft, aber ihr Schnarchnasen habt nichts mitgekriegt. Habt wohl bis in die Nacht Karten gespielt, was?«
    Adam nahm die Vorlage gerne an. » Genau«, nuschelte er. » Aber verrat’s bitte nicht Eismann.«
    Jana zwinkerte ihm verschwörerisch zu. » Versprochen!« Dann verließ sie das Zimmer.
    Mühsam richtete Adam sich auf. Einen kurzen Moment war er überzeugt, alles nur geträumt zu haben. Aber seine Hände und Fußsohlen waren rotbraun vom Rost der Eisenleiter. Und der säuerliche Geruch der Gruft hing ihm noch immer in der Nase.
    Trotzdem schüttelte er ungläubig den Kopf. » Ich fasse es nicht. Wir haben den Zugang zur Gruft gefunden und lebende Tote, die in einem Mönchssarg unter Strom irgendwo hingereist sind.« Adam lachte wie irre. Es war einfach zu ungeheuerlich.
    Victor reckte sich, bis seine Schulterknochen knackten. Dann stand er auf. » Stimmt ganz genau.« Er grinste Adam zu. » Wir lesen jedes Fitzelchen auf Nagurskis Schreibtisch, bis wir genau wissen: Wo sind diese Menschen hin.«
    Adam nickte. » Und dann reisen wir!?«
    Victor lachte und winkte ab. » Meinst du, ich bin behämmert? Das habe ich letzte Nacht nur gesagt, um Kitty ein bisschen zu ärgern.«
    Adam lachte. » Das hat funktioniert, die war ja auf 180.« Er kratzte sich am Kopf. » Ehrlich gesagt, gestern habe ich dir das auch abgenommen. Aber jetzt bei Licht betrachtet, wäre das natürlich Wahnsinn.«
    Victor zog die Klamotten aus, in denen er nun schon die zweite Nacht geschlafen hatte, und zerrte mit Gewalt etwas Neues aus seinem Koffer. Die Hose war etwas zu groß und das T-Shirt mit den langen Ärmeln war am Kragen leicht ausgerissen.
    Adam putzte sich rasch die Zähne im Bad, tauschte den Schlafanzug gegen frische Kleidung und schlüpfte dann in seine Turnschuhe. » Lass uns gehen. Ich will Eismann kein bisschen auffallen.«
    Mit den letzten Nachzüglern aus ihrem Gang und den Mädchen von oben eilten Victor und Adam dem Speisesaal entgegen. Sie stellten sich brav in der Schlange an und holten sich Brötchen, Belag und Apfelsaft. Victor verscheuchte ein paar Kleinere von dem Tisch, wo sie gestern mit Kitty gesessen hatten. In ihrer Mitte hielten sie einen Stuhl für sie frei.
    Doch Kitty war auch um acht Uhr noch nicht da. Der Stuhl blieb auch um Viertel nach leer. Und als Wolf Eismann den Raum betrat, fehlte sie noch immer. » Still gesessen!«, kommandierte er. Eismann baute seinen vom Kugelstoßen gestählten Körper im Gang auf und zählte durch. » Einundfünfzig«, verkündete er laut. » Irgendjemand krankgemeldet?«
    Die Betreuer schüttelten die Köpfe.
    Â» Wer fehlt?«
    Adam wurde rot, obwohl er doch gar nichts für Kittys Zuspätkommen konnte. » Kitt… Äh, ich meine, Katharina.«
    Â» Die ist heute Morgen schon weg gewesen«, rief ein Mädchen mit langen Zöpfen dazwischen. Musste Kittys langweilige Zimmergenossin sein.
    Eismann nickte Adam mit dem Kinn zu. » Dann hole sie.«
    Victor folgte Adam in die Empfangshalle. » Wird verschlafen haben«, murmelte er. Aber sie beide wussten, dass das nicht stimmte. Adam nahm zwei Stufen auf einmal. Hetzte die Treppe nach oben bis in den dritten Stock. Vorsorglich sahen sie doch in Zimmer 302 nach, doch Kittys Bett war leer und frisch gemacht. Es schien nicht so, als habe hier jemand die Nacht verbracht.
    Ohne einen Ton zu sagen jagten, die beiden zurück ins Treppenhaus. Adam sah es als Erster: Das Brett in der Absperrwand hing ein bisschen schief. Adam schob es ganz zur Seite und zwängte sich durch das Loch. Riss die Tür zu Zimmer 313 auf. Ballte die Faust vor Wut. Das Plakat von Doktor Jezebel lag auf dem Boden, die Klappe in der Wand war nur zugezogen. » Scheiße!«, fluchte Victor. » Verdammte Scheiße!«
    Nach mehreren vergeblichen Versuchen gelang es ihm, den Docht einer alten Öllampe zum Brennen zu kriegen. In rasender Geschwindigkeit kletterten sie die Eisenleiter hinunter. Plong! Plong! Plong! Durchquerten Vorraum, Gang und Gewölbe, bis sie in der kleinen Grabkammer standen. Eine fast heruntergebrannte Kerze klebte auf dem Rand eines

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