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In der Gruft der Moenche

In der Gruft der Moenche

Titel: In der Gruft der Moenche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: THiLO
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drückte an der Vertäfelung herum, doch sie bewegte sich keinen Millimeter. Als Nächstes versuchte Victor sein Glück. Er nahm drei Schritte Anlauf und warf sich mit vollem Gewicht dagegen. Es krachte.
    Â» Gut so!«, jubelte Adam. » Da tut sich was!«
    Victor verzog das Gesicht. » Scheiße, Mann, das war meine Schulter!« Er rieb sich den Oberarm.
    Â» Ihr denkt noch dran, dass uns niemand hören soll, ja?«, erkundigte sich Kitty. » Wenn ihr nicht zu stolz seid, frage ich einfach Schorsch, wie sich die Wand öffnet. Irgendjemand dagegen?«
    Adam schüttelte den Kopf. Victor knurrte nur zustimmend.
    Kitty strich dem Kleinen ihre eigenen Haare aus dem Gesicht. Er hatte die Augen weit auf, war aber fast weggedämmert. Auf Kittys Worte reagierte er überhaupt nicht. Erst beim dritten Mal schien er sie zu hören.
    Â» Also, Schorsch, hast du eine Idee, wie wir in die Gruft kommen?«
    Der Kleine nickte. Langsam öffnete er seine Lippen. » Ja, ich hab’s doch zwei Mal gesehen. Als ich mich da drin versteckt hatte.« Mühsam, als wären Gewichte drangehängt, hob er den Arm und zeigte auf den großen Schrank an der Wand gegenüber. Er sprach zitternd und so leise, dass ihn selbst Kitty kaum verstehen konnte. » Herr Nagurski nahm einen Schlüssel und hat ihn in ein Schlüsselloch gesteckt.«
    Victor schnaufte geräuschvoll durch. » Junge, Branco Nagurski ist seit achtzig Jahren tot. Oder zumindest hat ihn seit 1929 niemand mehr gesehen.«
    Kitty ballte die Faust. » Willst du ihn noch kränker machen oder was hast du vor? Er spricht im Fieber. Manche Leute sind dann sehr feinfühlig. Vielleicht kann er gerade wirklich in die Vergangenheit blicken und glaubt, dabei zu sein…«
    Adam nickte. » Okay, nehmen wir an, du hättest recht.– Wo ist denn der Schlüssel, Schorsch?«
    Der Junge schloss die Augen. Unendlich müde sah er aus. Als würde er das erste Mal seit Jahren richtig zur Ruhe kommen. » Den hat er mitgenommen.«
    Victor gab dem leeren Papierkorb einen Tritt. » Schlage vor, wir hauen ab. Das bringt doch nichts. Wenn Eismann…«
    In diesem Augenblick hob Schorsch noch einmal den Kopf. » Es geht auch mit einem Schraubenzieher.«
    Victor lachte laut auf. » Natürlich, oder auch mit einem Zahnstocher! Warum bin ich nicht selbst darauf gekommen!« Dann aber kramte er doch sein Armeemesser aus der Überlebensbox und klappte eines der Werkzeuge aus.
    Adam leuchtete die Vertäfelung ab. » Hier ist nur ein Astloch, sonst nichts…«
    Victor gab ihm das Messer. » Probier’s aus. Und dann lass uns abhauen. Ich frier mir hier noch was ab!«
    Adam bohrte den Schraubenzieher ins Astloch und stocherte ein bisschen hin und her. Plötzlich machte es leise Klack! und unten am Boden sprang ein Teil der Vertäfelung nach vorne, nur einen Spalt breit.
    Victor war sprachlos vor Überraschung.
    Doch Adam war sofort runter vom Stuhl. Sie hatten eine Klappe gefunden, etwa 60 mal 60 Zentimeter groß. Ein erwachsener Mann musste sich sicher ein bisschen anstrengen, um hindurchzuschlüpfen. Vorsichtig öffnete Adam sie ein Stück. Es wurde noch kälter im Raum. Ein säuerlicher Geruch, wie er oft in Krankenhäusern herrscht, breitete sich im Zimmer aus. Pitsch!, fiel irgendwo in der Tiefe ein Tropfen.
    Victor kam mit der Taschenlampe und leuchtete in die Klappe. Dann lachte er los.
    Â» Wir sind vielleicht Superdetektive! Das ist der Fahrstuhlschacht!« Adam nahm ihm die Lampe ab. Tatsächlich führte ein Schacht in die Tiefe. Aber für einen Fahrstuhl war er viel zu eng. Stattdessen war eine einfache Eisenleiter an die Wand geschmiedet.
    Â» Du irrst dich«, verbesserte er Victor. » Wenn du hier nach unten willst, dann musst du laufen. Kommt jemand mit?« Ohne die Antwort abzuwarten, verschwand er in dem rabenschwarzen Loch.

Allein im Schacht
    Kitty saß im Ohrensessel und sah regungslos zu, wie Adam und Victor durch das Loch hinter der Klappe stiegen. Sie strich Schorsch durch die verklebten Haare. Der Arme war nun völlig weggetreten, so hoch war das Fieber geschossen. Wenn Kitty ihn berührte, wimmerte er wie ein junger Hund. Also würde sie hier sitzen bleiben und auf die Rückkehr der Jungen warten.
    Fünf Sekunden war Victor weg gewesen. Dann tauchte noch einmal sein Gesicht auf. Er grinste. » Traust dich nicht,

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