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In der Hitze der Wüstensonne - Out of Sight

In der Hitze der Wüstensonne - Out of Sight

Titel: In der Hitze der Wüstensonne - Out of Sight Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cherry Adair
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ohne sich zu Struben umzudrehen. Er musste den Schlüssel mehrmals im Zündschloss drehen, bevor der Motor ansprang. »Dann beziehst du Position. Sobald sie merken, dass wir weg sind, werden sie uns nachjagen.«
    Struben stieg kommentarlos hinten ein und machte sich an die Arbeit.

    AJ schwang das Bein über die Tür und kletterte auf der Beifahrerseite in den Wagen. Sie legte das Scharfschützengewehr auf den Boden, wechselte zur AK-47 und kniete sich auf den Sitz. Sie stützte die Ellenbogen auf die Rücklehne und umfasste die Waffe mit schlagartig ruhigen Händen.
    Natürlich. Jetzt zitterte sie nicht mehr.
    Verdammt. Oben auf dem Hügel hatte nur ein lauer Wind geweht. Ihr Gewehr hätte die Kugeln ins Ziel hämmern müssen.
    AJ hatte langsam und maßvoll geatmet, wie sie es in der Scharfschützenausbildung gelernt hatte, und sie hatte den Adrenalinschub gespürt, während sie langsam auf dem Bauch liegend losgekrochen war, ihrer Dragunov folgend, über offenes Sandgelände zu dem Felsvorsprung über Raazaqs Camp.
    Ein leichter Schuss.
    Wie eine Welle hatte die Aufregung sie erfasst. Wie das Crescendo in Beethovens Fünfter. Wie der kleine süße Moment kurz vor der Klimax.
    Sie hatte die Wange an einen sonnenwarmen Felsbrocken gelehnt und sich dazu gezwungen, langsam zu machen. Disziplin , hatte sie sich gesagt. Kein Grund zur Eile . Unten bereiteten sie gerade das Abendessen vor, blind für die vier dort oben, die ihr Leben in der Hand hatten.
    Auch ohne Zieloptik hatte sie die Wachposten erkannt, wie sie an den Außenposten des Camps standen und ihre stahlblauen Luger-Sturmgewehre umklammerten. Raazaq und seine wichtigsten Männer hatten sich auf der anderen Seite versammelt, tranken starken Kaffee und planten Gott weiß was für ein Gemetzel.
    AJ hatte einen Anflug von patriotischem Stolz verspürt. Indem sie heute Abend ihren Job erledigte, rettete sie tausende Leben in der Zukunft.

    Sie hatte nach vorn gegriffen und ihrem Gewehr Beine verpasst, indem sie das federgelagerte Zweibein in Position geklappt hatte. Sie hatte sich das kleine, mit getrockneten Bohnen gefüllte Stoffsäckchen unter die Achsel geschoben, um ihr Körpergewicht abzustützen, und sich in Position gebracht.
    Ich bin da , hatte sie sich gesagt und war unglaublich überdreht gewesen, ich bin im Feld . Wirklich. Für Gott und Vaterland. Und sie hatte die Macht über Leben und Tod gespürt, als sie den Abzug berührte.
    Sie war darauf gedrillt, erst zu entsichern, wenn der richtige Moment zum Töten gekommen war. Den linken Arm angewinkelt, den Ellenbogen nach vorn und die Finger der rechten Hand am Stoffsack, um den Winkel zu korrigieren, hatte sie die Wachen dabei beobachtet, wie sie das Camp umkreisten. Hatte Raazaq beim Kaffeetrinken beobachtet.
    Durch das Zielfernrohr des Gewehrs hatte sie klar und deutlich das Gesicht der Zielperson gesehen. Dunkel. Harte Gesichtszüge. Kalte Augen. Schmal. Gut gekleidet. Tausend-Dollar-Anzug.
    Die Ironie der Beobachtung über weite Distanz lag in der Intimität.
    Raazaq hatte sich kürzlich die Fingernägel maniküren lassen. Seine Porzellantasse war mit blauen Blumen bemalt. Winzige Details drangen zu ihr durch, machten das Ganze aus.
    Die Dragunov, ein Geschenk ihres Bruders, war wie eine alte Freundin. Ohne Rückschlag und darauf ausgerichtet, unter perfekten Bedingungen, und die herrschten hier, eine Salve von drei Schüssen Loch in Loch zu setzen. Sag Gute Nacht, Junge .
    Alles, was sie noch hatte tun müssen, war die Distanz abzuschätzen,
die Reichweite auf die entsprechende Zahl einzustellen, das Fadenkreuz auf die Y-förmigen Venen auf Raazaqs Stirn zu richten und den Abzug zu betätigen. Ein Spaziergang.
    Ihre rechte Hand hatte den Abzug liebkost. Der Daumen lag entspannt dem Zeigefinger gegenüber, drückte gerade so viel dagegen, um die raue Textur zu spüren. Sie hatte die Wange an den Schaft gelehnt, weil ihr Auge der Entspannung bedurfte, während sie das Fadenkreuz des Zielfernrohrs zentrierte.
    »Fünf«, hatte Kane ihr ins Ohr gezählt und den Countdown begonnen.
    Sie hatte ihren Körper auf den Rückstoß eingestellt, um die Aufwärtsbewegung der Mündung zu minimieren, wenn das Geschoss mit einer Geschwindigkeit von neunhundertvierzehn Metern pro Sekunde austrat.
    »Vier.«
    Sie hatte die Hüften in den Boden gepresst und die Knie, der Stabilität wegen, schulterbreit gespreizt.
    »Drei.«
    Sie hatte die erste Kugel mit dem Zeigefinger in die Batterie geschoben, um ihren Sitz zu

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