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In der Hitze der Wüstensonne - Out of Sight

In der Hitze der Wüstensonne - Out of Sight

Titel: In der Hitze der Wüstensonne - Out of Sight Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cherry Adair
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der beiden, um ihnen Deckung zu geben.
    Escobar packte sie an der Schulter. Cooper fuhr erschrocken herum und schlug ihn, genau in dem Augenblick, als eine Kugel ihn in den Oberarm traf, hart mit dem Ellenbogen gegen das Kinn. Als Escobar wie ein Stein nach unten fiel - wegen des Schlags, nicht wegen der Kugel - konzentrierte sie sich schon wieder auf die Vorgänge unten im Tal. Escobars Waffe prallte von einem Mauervorsprung ab und landete einen Meter entfernt im Dreck, während Escobar gegen die Wand sackte wie ein Betrunkener in einer Samstagnacht.
    »Verdammt!« Kane kroch auf dem Bauch liegend auf die beiden zu. Schnell. Warum, zur Hölle, hatte er sich dazu überreden lassen, Cooper auf diese Mission mitzunehmen?
Sie war nicht nur unerfahren, sondern auch ungehorsam und unberechenbar.
    Den ganzen Weg über leise fluchend, kroch er schneller voran, über faustgroße Felsbrocken und scharfkantige Ziegelsplitter und an seinem verletzten Mann vorbei - Escobar würde es überleben. Er packte Cooper mit der rechten Faust am Hosenbund, schützte sich mit dem linken Arm vor ihrem instinktiven Schlag, und zog sie nach hinten weg, genau in dem Augenblick, als die bröckelnde Wand neben ihnen in einem Regen aus Gesteinsbrocken explodierte.
    Er vergrub das Gesicht an ihrem verschwitzten Rücken und bedeckte mit den Armen ihren Kopf. Sie schlug unter ihm um sich, nur aus spitzen Knochen und einem reizbaren Charakter bestehend. »Hörst du mir jetzt endlich zu? Ein bisschen zu spät, Cooper, verdammt.«
    »Runter von mir, ich hab dir gesagt, ich schaffe es.«
    Kane drückte sie mit Händen und Körper flach, bis der nächste Kugelhagel vorüber war.
    »Runter!« AJ spuckte einen Mund voller Dreck aus und schaffte es, den Kopf so zu drehen, dass sich statt der Nase die Wange in den Boden grub. Ihre Augen brannten, und ihr Herz schlug so schnell, dass sie fürchtete, zu hyperventilieren und ohnmächtig zu werden. Der Brechreiz kam in immer stärkeren Wellen.
    Sie hatte Raazaq verfehlt. Verfehlt!
    Es war schon demütigend genug, dass das Team sie für ein Weichei hielt. Manny Escobar und Richard Struben hatten ja vielleicht Verständnis … Aber Kane Wright? Keine Chance.
    An einem Auftrag zu scheitern. An etwas zu scheitern, worin sie gut war … und dann vor dem großen Kane Wright zusammenzubrechen, bei ihrem ersten gemeinsamen Einsatz … Sie zwinkerte sich den Sand aus den Augen.
    Leichter Schuss, Cooper. Hätte vielleicht sogar funktioniert,
wenn du die Augen aufgemacht hättest! Die Scham konnte die Selbstverachtung nicht überdecken. Mit einer zweiten Chance hätte sie es vielleicht geschafft. Er hätte … Nein, verdammt. Sie hätte …
    Sie hatte ihn immer bewundert und respektiert. Kane Wright war eine T-FLAC-Legende. Er hätte keine zweite Chance gebraucht. Er war ihr Vorbild, seit man sie letztes Jahr von der Polizeiakademie abgeworben hatte. Sie hatte ihre Heldenverehrung damals, ohne es überhaupt zu merken, von Gabriel, ihrem Bruder, auf Kane Wright projiziert. Er war alles, was sie sein wollte. Verdammt, sein konnte - sein musste .
    »Lass mich los. Ich kann ihn immer noch kriegen.«
    Nette Idee - als ob einer von ihnen beiden das nur eine Sekunde lang geglaubt hätte. Sie wussten beide, dass Raazaqs Leute ihren Anführer nach dem ersten Fehlschuss aus dem Camp befördert hatten. Ihrem Fehlschuss.
    AJ stemmte sich gegen ihn, aber genauso gut hätte sie versuchen können, einen Berg vom Rücken zu stemmen. Der Frust ballte sich wie eine Faust in ihrer Brust, und ihr Herz schlug so heftig, dass sie würgte.
    »Er ist längst weg. Du hattest deinen Schuss, Cooper. Es ist vorbei. Jetzt müssen wir aus dieser Hölle raus. Schnell.«
    Sie hatte die Mission und das Team in Gefahr gebracht. Die ultimative Sünde. »Verdammt, ich will das, was ich tun soll, zu Ende bringen.«
    »Einen Tag und eine Kugel zu spät. Zwei Sekunden, nachdem du danebengeschossen hast, war Raazaq schon raus hier. Wer pennt, hat schon verloren.« Er war schwer, sein Atem blies heiß auf ihre Wange. »Jetzt verstehe ich, warum sie dir diesen Schreibtischjob angeboten haben. Nimm ihn, sobald du wieder zurück bist. Morgen.«
    Sie konnten sie nicht aus T-FLAC rauswerfen. Das würde
sie nicht zulassen. Sie hatte eine Familientradition aufrechtzuerhalten. »Geh runter von mir und lass mich meinen Job machen. Ich kann immer noch seine wichtigsten Leute kriegen.«
    »Chance vertan. Keine Wiederholung in der echten Welt. Pack deine Waffen zusammen.

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