In Einer Zaertlichen Winternacht
,
wollte sie eines Tages sagen können.
»Meg?«
Brad drückte ihren Arm.
»Panikattacke«,
brachte sie heraus.
Er
drückte sie auf eine der Kisten, füllte eine Schöpfkelle mit dem frischen
Wasser, das er von draußen geholt hatte, und hielt sie ihr an den Mund.
Sie
trank.
»Brauchst
du eine Tablette oder so etwas?«
Meg
schüttelte den Kopf.
Er
zog die zweite Kiste herüber und setzte sich so dicht vor sie, dass ihre Knie
einander berührten. »Seit wann hast du denn Panikattacken?«
In
Megs Augen brannten Tränen. Sie schlang die Arme um ihren Oberkörper.
Brad
gab ihr wieder zu trinken und wartete, bis sie genug hatte, und legte die Kelle
dann zur Seite.
»Meg?
Die Panikattacken?«
Die
bekomme ich immer dann, wenn mir bewusst wird, dass ich mehr als alles andere
auf der Welt ein Baby will, und zwar von einem gewissen Mann. Und erst recht,
wenn ich nicht mehr leugnen kann, dass du dieser gewisse Mann bist.
»Ich
kann es mir nicht erklären«, flüsterte sie. »Ich hatte noch nie eine.«
Brad
zog eine Augenbraue hoch. Er war ein hervorragender Beobachter. Das gehörte zu
den Eigenschaften, die ihn zu einem guten Songwriter machten. »Ich habe kurz
erwähnt, dass Sam und Maddie in dieser Hütte ein Kind gezeugt haben, und
plötzlich schienst du keine Luft mehr zu bekommen.« Er beugte sich vor und nahm
ihre Hände in seine. »Ich weiß noch, wie sehr du dir Kinder gewünscht hast, als
wir zusammen waren. Und jetzt bekommt deine Schwester ein Baby!«
Megs
Herz schlug bis zum Hals. Ja, sie hatte sich ein Kind gewünscht. Und sie war
schwanger geworden – von Brad. Kurz nach seiner Abreise nach Nashville
hatte sie eine Fehlgeburt gehabt. Nicht einmal ihrer Mutter hatte sie es
erzählt.
Sie
nickte.
Tröstend
streichelte er ihre Wange. Sie hatte auch ihm nicht erzählt, dass sie schwanger
gewesen war. Das hatte sie sich für die Hochzeitsnacht aufgehoben. Aber wenn
sie jemals wieder zusammenfanden, würde er es erfahren müssen.
»Ich
bin nicht neidisch auf Sierra«, beteuerte sie. »Ich freue mich für sie und
Travis.«
»Natürlich
tust du das.« Behutsam zog er sie auf seinen Schoß, legte sich ihren Kopf an
die Schulter und hielt Meg einfach nur fest.
Sie
atmete tief durch, bevor sie sich aufrichtete und ihm ins Gesicht schaute.
»Mal
angenommen, wir haben Sex«, begann sie leise und zaghaft, »und ich werde
schwanger. Wie würdest du reagieren?«
Er
überlegte. Seine Miene war halb belustigt, halb wehmütig. »Das käme darauf an«,
sagte er schließlich und küsste sie auf den Hals.
»Worauf?«,
fragte sie atemlos.
»Na
ja, zum Beispiel darauf, ob wir das Kind gemeinsam großziehen oder nicht«,
erwiderte er und knabberte an ihrem Ohrläppchen. Als Meg erstarrte, wich er
zurück. »Was ist denn?«
»Ich
dachte mir, ich könnte es allein erziehen.« Hastig kehrte sie auf ihre Kiste
zurück.
»Und
welche Rolle würde ich spielen?«, fragte er scharf. »Auf Abstand
bleiben? Mich um meine eigenen Angelegenheiten kümmern? Was würde ich tun, Meg?«
»Du
hast doch deine Karriere.«
»Nein,
die habe ich nicht. Damit ist es vorbei! Das habe ich dir gesagt.«
»Du
bist noch jung, Brad, und talentiert. Du wirst wieder singen wollen.«
»Dazu
brauche ich weder eine Konzerthalle noch ein Tonstudio. Ich will auf der Stone-Creek-Ranch
leben, und jedes Kind, dessen Vater ich bin, wird dort aufwachsen.«
Meg
ließ sich nicht einschüchtern. Schließlich war sie eine McKettrick. »Und jedes
Kind, dessen Mutter ich bin, wird auf der Triple M aufwachsen.«
»Okay,
dann sollten wir besser kein Baby zeugen.« Brad stand auf, ging an den Herd und
schenkte sich Kaffee nach.
»Hör
mal«, begann sie sanft. »Vergessen wir das Thema einfach. Es tut mir leid, dass
ich es angesprochen habe. Einen Moment lang sind meine Gefühle mit mir
durchgegangen und …« Sie beendete den Satz nicht.
Brad
schwieg.
Sie
saßen in einer Hütte fest. Mindestens für eine Nacht, vielleicht länger. Sie
mussten miteinander auskommen, sonst würden sie beide verrückt werden.
Meg
hob die Spielkarten auf. »Ich wette, ich kann dich schlagen, Brad O’Ballivan«,
sagte sie und wedelte mit der Schachtel. »Gin Rummy, Poker – was immer du
willst.«
Er
lachte, und sofort legte sich die Anspannung. Wenigstens an der Oberfläche.
Aber darunter lauerten gefährliche Untiefen. »Quartett?«
»Ich
habe in letzter Zeit oft Karten gespielt – mit meinem Neffen Liam.
Quartett spielt er am liebsten.«
»Wenn
das so ist, nehme ich
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