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In Einer Zaertlichen Winternacht

In Einer Zaertlichen Winternacht

Titel: In Einer Zaertlichen Winternacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Lael Miller
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ein Kind großzieht.«
    »Die
hat beim ersten Mal niemand«, erwiderte Eve. »Babys kommen nicht mit einer
Bedienungsanleitung auf die Welt.«
    Plötzlich
musste Meg an die Verabredung mit Cheyenne denken und an die Lebensmittel, die
sie noch einkaufen wollte. Das Treffen hier stand nicht auf der Liste. Sie
stellte sich vor, wie sie Cheyenne anrief. Ich muss unser Mittagessen
verschieben. Ich habe nämlich gerade im Wohnzimmer meiner Mutter eine
Zwölfjährige bekommen.
    »Ich
hatte Pläne.«
    »Hatten
wir die nicht alle?«, entgegnete Eve.
    »Mein
Kühlschrank ist leer.«
    »Der
Supermarkt ist gleich um die Ecke.«
    »Wo
haben die beiden gewohnt? Wie hat sie bisher gelebt?«
    »Nicht
sehr schön, nehme ich an. Ted ist ein Herumtreiber. Wahrscheinlich haben sie in
seinem alten Wagen übernachtet. Er behauptet, dass er sie unterrichtet hat,
aber wie ich Ted kenne, bedeutet das nur, dass sie einen Wettschein beim
Pferderennen lesen kann.«
    »Toll.«
Gegen ihren Willen regte sich in Meg Hoffnung, Mut und etwas sehr, sehr
Zerbrechliches – mütterliche Gefühle. »Hilfst du mir? Oder machst du es
mir nur schwerer?«
    Eve
lachte. »Beides.«
    Meg
griff nach ihrer Handtasche, holte das Handy heraus und wählte Cheyennes
Nummer.
    Zu
ihrer Erleichterung erreichte sie nur die Mailbox.
    »Hier
ist Meg«, sagte sie. »Ich schaffe es heute nicht. Können wir unser Treffen
verschieben?«

Kapitel 6
    Meg
bewegte sich durch den Supermarkt wie ein Roboter, der darauf programmiert war,
Sachen aus den Regalen zu nehmen und in den Einkaufswagen fallen zu lassen. Als
sie nach Hause kam und die Lebensmittel einräumte, staunte sie, was sie alles
mitgenommen hatte – Zutaten für richtige Mahlzeiten, nicht nur Fertiggerichte.
    Sie
kochte gerade Kaffee, als es an der Hintertür klopfte.
    Es
war ihr Cousin Rance, und sie winkte ihn herein. Groß und dunkelhaarig, in
verwaschenen Jeans, alten Stiefeln und einem karierten Flanellhemd sah er aus,
als hätte er einen Viehtrieb durch den Wilden Westen hinter sich.
    Er
lächelte ihr zu und hängte seinen staubigen Hut an einen Haken. »Hab gehört, du
stehst unter Schock.«
    Es
war unglaublich, wie schnell sich etwas in Indian Rock herumsprach. »Ja, das
könnte man so sagen«, erwiderte sie. »Von wem weißt du es?«
    Rance
goss sich einen Kaffee ein. »Eve.«
    »Es
ist dennoch keine Katastrophe, Rance.«
    »Dein
Dad taucht nach etwa dreißig Jahren hier auf, und es ist für dich keine
Katastrophe?«, fragte er erstaunt.
    »Ich
nehme an, Mom hat dir auch von Carly erzählt.«
    Er
nickte. »Zwölf Jahre alt und nicht gerade pflegeleicht.« Er schenkte auch ihr
einen Kaffee ein und gab ihr den Becher. »Und jetzt soll sie bei dir einziehen,
was sich nicht besonders günstig auf dein Liebesleben auswirken dürfte, oder?«
    »Ich
habe kein Liebesleben«, erwiderte Meg. Sicher, sie hatte die Nacht mit Brad
O’Ballivan verbracht, aber erstens war eine One-Night-Stand noch keine
Beziehung, und zweitens ging das Rance nichts an.
    »Der
Punkt ist, du musst jetzt ein Kind großziehen. Ich bin zwar kein Experte, aber
ich habe zwei Töchter. Wenn du Hilfe brauchst, bin ich für dich da. Und Emma
auch.«
    Rances
Mädchen Maeve und Rianna waren für Meg wie Nichten, genau wie Kevins Tochter
Devon. Die Kinder waren zwar alle jünger als Carly, aber bestimmt freuten sie
sich auf den Familienzuwachs.
    »Danke.«
    »Du
schaffst es«, versicherte Rance ihr.
    »Ich
habe keine andere Wahl. Carly ist meine Halbschwester und sie hat sonst niemand
anderen – Blut ist dicker als Wasser, heißt es doch.«
    »Wer
wüsste das besser als die McKettricks?« Er leerte seinen Becher und stellte ihn
ab. »Ich muss zurück zu den Rindern.« Der Winter nahte, und zusammen mit seinen
Cowboys holte Rance entlaufene Tiere aus den Bergen zurück auf die tiefer
liegenden Weiden. »Wenn du mich oder Emma brauchst, sag Bescheid, okay!?«
    Dankbar
lächelte sie ihm zu. »Sobald Carly sich hier eingerichtet hat, arrangieren wir
ein Treffen mit Maeve, Rianna und Devon. Ich glaube, sie hat keine Ahnung, wie
es ist, zu einer Familie wie unserer zu gehören.«
    Rance
legte ihr eine schwielige Hand auf die Schulter. »Das wird sie schnell
herausfinden.« Er setzte den Hut auf und ging hinaus.
    Meg
bezog das Bett im Gästezimmer frisch, öffnete die Fenster und legte saubere
Handtücher, eine Zahnbürste, Zahnpasta und Shampoo bereit. Als sie in die Küche
zurückkehrte, um das Mittagessen vorzubereiten, hielt vor der Hintertür

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