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In letzter Sekunde

In letzter Sekunde

Titel: In letzter Sekunde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Boris Pfeiffer
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haben, dass ich nicht da bin! Also macht etwas!«, rief er.  Doch der einzige, der etwas tat, war der Kuckuck.  Nach seinem ersten Ruf schloss er den Schnabel und kam wieder in die Kammer zurückgefahren.  Sofort presste sich Justus an die Wand. Dann glitt der Kuckuck ohne anzuhalten erneut hinaus und rief zum zweiten Mal. Erschöpft hielt Justus die Luft an. Was sollte er nur machen?  Der Kuckuck kehrte zurück. Justus machte sich schmal, und in diesem Moment kam ihm die  rettende Idee. ›Wenn der Kuckuck sich für jeden Ruf hin und her bewegt, dann kann er auf diesem Weg eine Botschaft für mich nach draußen bringen!  Und ich weiß auch schon, welche!‹  Sobald der Kuckuck wieder nach draußen fuhr, begann Justus sich sein rotes T-Shirt auszuziehen.  Doch leider war es so eng, dass er es nicht schnell genug schaffte. Gerade als er seine Arme über sich hatte und das T-Shirt über den Kopf ziehen wollte, stieß der Kuckuck seinen fürchterlichen Schrei aus und machte kehrt. Justus musste warten, bis der Kuckuck wieder in die Kammer gekommen und  herausgefahren war, ehe er einen neuen Versuch starten konnte. Doch auch die nächsten Male war der Kuckuck schneller als er.
    »Verdammt, warum habe ich noch nie einen  Wettbewerb im Schnell-das-T-Shirt-über-den- Kopf-Ziehen gemacht«, fluchte Justus. Wenn es jetzt zehn Uhr war, musste der Kuckuck spätestens mit dem zehnten Ruf das Zeichen für ihn nach draußen bringen. Eben hatte er zum achten Mal gerufen. Damit blieb Justus noch genau ein Kuckucksruf. Er musste sich das T-Shirt ausziehen, während der Kuckuck das neunte Mal rief. Diesmal musste er es schaffen.  Fest entschlossen streckte Justus die Arme hoch und riss sich, als der Kuckuck vorbei glitt, mit einer gewaltigen Bewegung das T-Shirt vom Leib.
    »Geschafft!«, jubelte Justus. Der Kuckuck kam zurück und schob sich sofort wieder hinaus. Schnell steckte Justus ihm von der Seite das T-Shirt in den Schnabel.
    »Bob, Peter! Bitte seht mein Zeichen und holt mich hier raus!«, rief er.  Der Kuckuck schob sich ins Freie und öffnete den Schnabel für den zehnten Ruf.  Gleich würde er loslegen!
    ›Puh‹, dachte Justus Jonas, ›das war aber wirklich in letzter Sekunde‹, und stopfte sich die Finger in die Ohren, so fest er nur konnte.

Der Kuckuck spricht
    »Das ist Justs T-Shirt«, rief Bob entsetzt und deutete mit wilden Gesten auf den Kuckucksschna-bel, in dem das rote T-Shirt wie eine Fahne flatterte. jetzt bemerkten endlich auch Mr Pim und Bobs Vater, was los war.
    »Euer Freund muss da drinnen eingesperrt sein!«, rief Mr Pim. Dann lief er dunkelrot an. »Meine Güte«, jammerte er, »hoffentlich passiert ihm nichts. Der Vogel wiegt immerhin 200 Kilo!«
    »Nein!«, rief Peter. »Justus hat es geschafft, uns ein Zeichen zu geben. Also ist er in Ordnung. Aber wir müssen ihn schnellstens da rausholen.«  Aufgeregt wedelte Mr Pim mit den Armen. »Natürlich, das ist wahr.«  Er lief zur Tür des Uhrenhäuschens, steckte den Schlüssel ins Schloss, drehte ihn um und riss die Tür auf. Dann verschwand er wie ein dicker  Kugelblitz im Inneren.  Bob spähte in die Uhr. »Just?«, brüllte er. »Wo 

    steckst du denn? Kannst du mich hören?« Aber seine Rufe waren vergeblich.
    Bob wandte sich Peter zu. »Verdammt, ich kann nichts sehen, heb mich hoch, schnell!«  Der Kuckuck verschwand. Zehn Mal hatte er  gerufen. Gleich würde sich die große Doppeltür schließen und nichts mehr zu sehen sein. Doch stattdessen kam der Kuckuck zurück.
    »Er kommt wieder! Warum auch immer. Heb  mich hoch!«, rief Bob.  So gut er konnte, stemmte Peter Bob in die Höhe.  Bobs Augen wurden groß. Dann rief er Peter zu:  »Da ist  Justus. Ich  sehe ihn.  Neben dem  Kuckuck. Er  steht flach an  die Wand  gepresst wie  eine Flunder und hält sich die Ohren zu! Ich wusste gar nicht, wie dünn Just sich machen kann!«
    »Ehrlich?« Peter ließ Bob aus den Armen rutschen und sprang hoch, um selber sehen zu können.
    »Du hast Recht! Er sieht aus, als wäre er nur noch die Hälfte! Aber warum hat er denn die Finger in den Ohren?«  Bob überlegte. »Wahrscheinlich ist es da drin wahnsinnig laut, wenn der Kuckuck ruft. Der arme Just!«  In diesem Moment wurde hinter Justus eine Tür geöffnet, und plötzlich verschwand er aus der Kammer. Kurz darauf kamen er und Mr Pim aus der Uhr. Wieder rief der Kuckuck ohrenbetäubend laut.  Bob und Peter sahen, wie Mr Pim Justus glücklich auf die Schulter klopfte. Er

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