Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
In Liebe, dein Mörder: Thriller (German Edition)

In Liebe, dein Mörder: Thriller (German Edition)

Titel: In Liebe, dein Mörder: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Ferkau
Vom Netzwerk:
Muster zu berechnen, aber der Mörder schlägt wahllos zu, auch hier gibt es keine Verbindung.«
    »Dann finde Indizien, irgendetwas!«
    Will Prenker musterte den Hörer und nahm ihn zurück ans Ohr. »Ich tue, was ich kann. Und ich verspreche dir noch einmal: Wir werden ihn stellen! Und er wird bestraft werden!«
    Ice legte auf.
    Will nahm das Handtuch von der Schulter und beschloss, noch fünf Kilometer Training draufzulegen.

11
     
    Eva stocherte in ihrem Müsli. »Ein Tisch, und auf diesem Tisch ein Koffer, Mama. Stell dir das vor. Er hat einen eigenen Raum für einen einzigen Koffer mit Gold und mit Schweizer Franken.«
    »Wie konntest du nur?«, fragte Lisa. »Man schnüffelt nicht in fremden Häusern rum. So etwas gehört sich nicht.«
    Eva schlug die Augen nieder. »Weiß ich, und ich tue es auch nicht wieder. Aber nun ist es geschehen, und ich weiß, dass er seine gesamten Barvorräte in diesem Keller aufbewahrt. Er sagte, er fürchte sich vor der Eurokrise und habe alles in Gold und Franken angelegt, falls der Euro in die Knie geht. So etwas würden weltweit die meisten Unternehmer tun, um flüssig zu bleiben, wenn die Geldentwertung kommt.«
    »Ganz schön pessimistisch ...«, sagte Lisa und kaute.
    »Er versuchte, mir zu erklären, dass das, was wir für Geld halten, nur virtuell ist und die Banken kaum etwas vorrätig haben. Wenn der Crash kommt, würden die ersten, die bei der Bank sind, ihr Geld bekommen, dann sei nichts mehr da. Er hat noch vieles andere erklärt, das ich nicht begriffen habe. Klang ziemlich kompliziert. Vor allen Dingen seine Erklärung, dass Geld gar nicht wirklich existiert, sondern nur etwas Virtuelles ist. Unterm Strich habe er das Gefühl, dass auf dem Rücken des Bürgers eine ganze Menge Mist ausgebadet wird und die Sache mit Europa und so ein superfaules Ei ist.«
    Lisa lächelte. Sie kannte die Thesen und belächelte sie. Ihr Vertrauen in den Euro und Europa war tief. »Was hattest du in dem Keller erwartet?«, fragte sie ihre Tochter.
    Eva rührte das Müsli und grinste. »Na ja ... ein paar Skelette vielleicht. Oder die abgeschlagenen und aufbewahrten Köpfe seiner Liebschaften.«
    Es klingelte. Lisa ging, um zu öffnen. Sie kam mit einem Mann mittleren Alters ins Wohnzimmer zurück.
    »Mein Name ist Will Prenker«, stellt der Mann sich vor. »Ich war früher Mitarbeiter des Landeskriminalamtes Berlin und ermittele privat in der Sache des ermordeten Paul Martin, des Mannes, der den Unfall verursachte. Sie wissen, was ich meine?«
    »Setzen Sie sich«, antwortete Lisa. »Möchten Sie einen Kaffee oder etwas anderes?«
    Der Ermittler winkte ab. »Das ist nett, aber ...«
    Eva schaufelte das Müsli in sich hinein, aber sie spitzte die Ohren, um nichts zu verpassen.
    »Meine ehemaligen Kollegen waren noch nicht bei Ihnen?«, fragte der Mann.
    »Nein. Warum sollten sie ...«
    »Ja, warum«, nickte der Mann, Will Prenker. »Wussten Sie, dass Herr Martin aus dem Gefängnis entlassen wurde?«
    »Es stand in den Zeitungen.«
    »Ja, mmh ... Zeitungen. Ja, da stand es. Und wie ging es Ihnen damit? Er war nicht lange eingesperrt.«
    »Es machte mich zornig«, gab Lisa zu.
    »Weil man ihn nicht länger einsperrte?«
    »Er hätte eine härtere Strafe verdient gehabt.«
    »Ja, vermutlich ...«
    »Glauben Sie, ich habe etwas mit dem Mord zu tun?«
    Prenker hob protestierend die Handflächen. »Sie wissen wie er starb?« Er wartete auf ihr Nicken. »Ich dachte es mir. Wie, frage ich mich, sollte eine Frau so etwas bewerkstelligen? Nein, nein, falls Sie Rachegedanken hatten, hätten Sie nicht diesen komplizierten Weg gesucht.«
    Lisa zog ein Gesicht. »Ich hätte ihm niemals etwas angetan. Das liegt nicht in meiner Natur, obwohl ich den Mann zeitweise hasste.«
    »Ja, selbstverständlich hätten Sie nicht.«
    »Wie also kann ich Ihnen helfen?«
    Der Ermittler musterte Lisa. »Gibt es jemanden, der sie so sehr mag, dass er Ihnen einen ... nennen wir es Gefallen getan haben könnte? Auch dann, wenn Sie ihn nicht darum baten?«
    »Ich begreife nicht.«
    »Wer wusste von ihrem Zorn, von Ihrem Hass?«
    Lisa schüttelte langsam den Kopf. »Haben Sie Zeit mitgebracht? «
    Prenker grinste schräg. »Ja, habe ich.«
    » Meine ehemaligen Arbeitskollegen, mein früherer Chef, mein ehemaliger und neuer jetziger Therapeut, die Leute im Krankenhaus, die Richterin, der Staatsanwalt. Liebe Güte, ich habe allen gesagt, was ich von der Sache halte, und als das Urteil verkündet wurde, verweigerte ich zwar

Weitere Kostenlose Bücher