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In Nomine Diaboli: Historischer Kriminalroman (Historischer Roman)

In Nomine Diaboli: Historischer Kriminalroman (Historischer Roman)

Titel: In Nomine Diaboli: Historischer Kriminalroman (Historischer Roman) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monika Küble , Henry Gerlach
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und schweren Säcken fristet er sein Dasein; seine einzigen Freuden sind ein üppiges Essen, der Gang zur Badstube am Sonnabend, der Besuch der Messe am Sonntag und hin und wieder ein Abstecher in die Weinstube.
    Cunrat gewöhnte sich langsam an die schwere Arbeit in der Backstube von Meister Katz, die so ganz anders war als in der beschaulichen Klosterpfisterei in Weißenau. Er war am Abend nicht mehr ganz so müde wie zu Beginn, und so ließ er sich von Joß und Uli öfters in eine Trinkstube mitnehmen. Deren gab es Unzählige in der Stadt, und auch wenn sie als Gesellen nicht zu allen Zutritt hatten, so konnten sie sich dennoch nicht über mangelnde Auswahl beklagen. Einmal fragte er sie nach der Weinstube Zur Haue von Meister Tettinger. Seine beiden Genossen kannten auch diese. Sie befand sich direkt neben dem größten Stadttor von Costentz, dem Hägelins- oder Rindportertor. Außerhalb dieses Tores, auf dem Brüel, lagen die Wiesen, Felder und Stallungen der Costentzer Bürger und des Bischofs, dort befanden sich auch die Schießstände der Bogen- und Armbrustschützen, wo regelmäßig Turniere abgehalten wurden, hier hatten die meisten Konzilsgäste ihre Pferde untergestellt. Diese Vorstadt, die von einem Wall umfangen war, wurde das ›Paradies‹ genannt, nach einem kleinen Frauenkloster, das hier vor langer Zeit gestanden hatte. Den frommen Klarissen war es jedoch offenbar vor den Toren der Reichsstadt zu turbulent geworden, und so hatten sie ihren Konvent rheinabwärts an einen stillen Ort bei Schaffhusen verlegt. Der Name indes war geblieben, und vom Paradies führte die Weiße Straße hinaus zum bischöflichen Schloss Gottlieben und weiter nach Schaffhusen oder Zürich.
    Wegen des regen Verkehrs, der durch das Rindportertor flutete, hatte die Weinstube Zur Haue immer eine große Menge Kundschaft, weltliche wie geistliche. Die Schankstube mit dem breiten Holztresen und der vom Kaminrauch geschwärzten Balkendecke war auch bei den Stadtwachen beliebt, die vor ihrem Dienst am Stadttor gern noch bei Tettinger einkehrten. Er war bekannt dafür, dass sein Wein besonders gut schmeckte und nicht zu teuer war. Außerdem gab es in dem mehrstöckigen Haus eine ordentliche Anzahl von Schlafkammern, die an erlauchte und weniger erlauchte Konzilsgäste vermietet waren. Auch sie suchten in der Schänke Zuflucht vor der Kälte ihrer Schlafräume und der Einsamkeit in der fremden Stadt.
    Als Cunrat mit seinen Kumpanen zum ersten Mal dort auftauchte, begrüßte ihn der dicke Wirt freundschaftlich.
    »He, langer Lulatsch!«, schrie er ihm durchs ganze Lokal entgegen, »so sieht man sich wieder! Komm, ich spendier dir einen Krug!«
    Joß und Uli sahen Cunrat erstaunt und bewundernd an, während er sich unbehaglich fühlte ob der plötzlichen Aufmerksamkeit. Sie setzten sich an einen Tisch, und der Wirt brachte vier Becher und einen Krug. Dann schenkte er ein, stieß mit allen an und hub laut zu einem Trinkspruch an: »Das ist mein Freund …« Hier stutzte er, offenbar hatte er den Namen seines Freundes vergessen.
    »C…cunrat«, half der ihm schüchtern auf die Sprünge.
    »Das ist mein Freund Cunrat aus Weißenau, der das beste Brot in der ganzen Stadt backt! Vivat!«
    »Vivat!«, stimmten die anderen ein, dann fuhr Tettinger leiser fort: »Im Ernst, Cunrat, wie ist es dir denn bisher ergangen in Costentz? Hast du dich bei Meister Katz gut eingelebt?« Bevor Cunrat antworten konnte, fuhr er mit zweideutigem Grinsen fort: »Und das Bärbeli?«, er knuffte ihn freundschaftlich in die Seite, »wie ist die so? Hm?«
    Dann warf er einen Seitenblick auf Joß: »Oder hat bei der Bäckerstochter schon jemand anderes sein Brot im Ofen?« Er lachte dröhnend über seinen Witz, Cunrat lachte ein bisschen mit, obwohl er den Sinn wieder einmal nicht recht verstand, während Joß seinen Becher hinabstürzte.
    »He, Wirt!«, rief es da von einem anderen Tisch, »wir sind am Verdursten!«
    »Ja, ja, bin schon unterwegs!«, antwortete Tettinger und stand schulterzuckend auf. »Wir sehen uns noch!«
    Cunrat musste seinen Mitgesellen nun stotternd erklären, woher er den Weinhändler kannte, und da sie seinetwegen zu einem kostenlosen Trunk gekommen waren, verzichteten sie sogar auf bissige Kommentare und Nachäffereien wegen seiner Stammelei. Tettinger brachte später unaufgefordert einen weiteren Krug Wein, dann zog Joß ein Kartenspiel aus der Tasche, mischte und teilte aus.
    »Ist d… das nicht verb… boten?«, fragte Cunrat

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