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In sanguine veritas - Die Wahrheit liegt im Blut (German Edition)

In sanguine veritas - Die Wahrheit liegt im Blut (German Edition)

Titel: In sanguine veritas - Die Wahrheit liegt im Blut (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Wolf
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Konnte ich das Elias antun? Wäre es nicht einfacher für ihn, wenn er sich gar nicht erst an mich gewöhnte? Mir wurde übel bei dem Gedanken an ein Leben ohne ihn. Wie betrunken torkelte ich hinüber zu meinen Sachen und zog mich an. In tausend Jahren würde Elias noch da sein und mich vielleicht so gut wie vergessen haben. Eventuell hatte er bis dahin sogar einige andere Freundinnen gehabt.
    Noch bevor ich die Eifersucht in mir erkannte, zerrissen meine frisch angezogenen Klamotten und ich schaffte es gerade noch, den Schlüssel herumzudrehen, bevor meine Hände zu Pfoten wurden. Knurrend drückte ich die Schlafzimmertür auf. Mein Vampir saß im Schneidersitz auf dem Bett und sah seufzend von seinem Handy hoch.
    „Miriam!“, rief er erstau nt, als er mich erblickte. Ist etwas passiert?
    Nein, nein , log ich ihn mental an. Ich sprang zu ihm auf mein Bett, welches unter meinem Panthergewicht ächzte und knarrte.
    „Komm her , mein Kätzchen.“
    Ich legte meinen Kopf auf Elias ’ Schoss und ließ mich von ihm streicheln. Wie ginge es mir wohl an seiner Stelle mit dem Wissen, ihn bald wieder zu verlieren? Für ihn musste die Zeitspanne meines Lebens sehr kurz sein.
    W ieso sollte ich dich verlieren? , fragte seine Stimme nervös und aufgebracht in meinem Kopf.
    Ach Mist ! Würde ich mich je daran gewöhnen, dass ich in seiner Gegenwart mit meinen Gedanken sehr vorsichtig sein musste?
    Wie gehen Vampire mit dem Ve rlust eines lieben Menschen um?
    Miriam, wieso fragst du mich so etwas? Bist du etwa krank? Stimmt etwas nicht? Elias’ Atem ging rasend schnell, seine Hände zitterten.
    Nein, nein , mir geht es gut. Beruhige dich!
    Wieso sagst du dann so etwas?
    Bitte beantworte mir die Frage und ich schwöre, ich erkläre es dir.
    Elias seufzte und begann mich hinter den Ohren zu kraulen.
    Wir … wir sind unsterblich, Miri. Etwas oder jemanden zu verlieren, ist schier unerträglich für uns.
    Oh Gott ! , sagte ich und gab ein jaulendes Geräusch von mir.
    Wieso fragst du mich so etwas Furchtbares, Miri? Doresc să trăiesc cu tine pînăla moarte … Ich will mit dir leben, bis in den Tod.
    Ich verspürte den dringenden Wunsch, etwas zu sagen. Dieses Verlangen war so stark, dass ich mich ruckartig zurückverwandelte. Nackt, wie ich war, packte ich Elias am Kragen seines T-Shirts und funkelte ihn an.
    „Das ist es ja gerade!“, schrie ich ihn den Tränen nahe an.
    Elias schüttelte verwirrt den Kopf und zog mich in seine Arme.
    „I ch werde irgendwann sterben. Du bleibst zurück und wirst eine Andere finden und mich irgendwann vergessen.“
    Elias sah mich beleidigt an und sofort bereute ich meine Wor twahl. Sanft, aber bestimmend schob er mich von sich runter, packte seine Sachen und verschwand ins Badezimmer. Ich hörte die Dusche angehen und starrte einfach nur zur Tür. Nach einer Weile schaffte ich es, mich in meine Decke einzurollen. Elias trotte herein und sah mich entschuldigend an.
    „Miriam , ich kann nicht glauben, dass du so von mir denkst.“
    „Das tue ich nicht, es tut mir leid.“
    Elias kam auf mich zu und nahm mich samt Decke in die Arme.
    „Aber früher oder später sterbe ich und du bleibst zurück. Ich wünschte, du könntest mich wie in den Büchern wandeln.“
    „Das brauche ich nicht“, sagte Elias und ich sah ihn verdutzt an. „Erinnerst du dich an die schwangere Frau und Paul?“
    „Ja“, sagte ich und nickte.
    „Nun, die beiden haben etwas geschafft, was wir laut der Prophezeiung auch schaffen werden.“ Elias machte eine kurze Pause. „Es gibt einen Weg. Eine Sterbliche kann auf ewig mit einem männlichen Vampir verbunden werden.“
    „Wie?“, unterbrach ich ihn total euphorisch.
    „Ruhig, Kätzchen“, versuchte er mich lächelnd zu beruhigen. „Also, wie schon gesagt: Einem männlichen Vampir ist es möglich, eine sterbliche Gefährtin für die Ewigkeit zu bekommen.“ Er stockte und sah mich verlegen an. Ich ermutigte ihn, weiterzusprechen, indem ich ihn auf die Wange küsste. „Wenn er sie schwängert. Was genau im Mutterleib geschieht, wissen wir auch nicht. Wie du dir sicher vorstellen kannst, beschützt der Vampir seine schwangere Gefährtin wie einen Augenstern und keiner darf irgendwelche Untersuchungen mit ihr machen.“
    „Aber für Vampire ist es doch verdammt schwer , ein Kind zu zeugen … Was ist, wenn die Prophezeiung sich irrt?“
    „Nun, für einen männlichen Vampir und eine Sterbliche ist es nicht ganz so schwer. Die einzigen Faktoren, die gegeben

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