In sanguine veritas - Die Wahrheit liegt im Blut (German Edition)
Zimmer trat und Elias quer über dem Bett liegend fand.
„Das sagt die Richtige.“
Okay, okay, er hatte recht! Aber egal. Ich schmiss mich zur Strafe für seinen Kommentar mit Anlauf auf ihn drauf.
„Bäm! Jetzt bist du platt !“, kommentierte ich meinen Angriff.
Er lächelte und strich mir eine Locke hinter das Ohr.
„Und? Was möchtest du mit unserer neu gewonnenen Freiheit tun?“
„Geh mit mir raus, irgendwohin, und heute Abend schmusen wir!“, schoss es mir aus dem Kopf.
Er lachte über meinen Vorschlag.
„Gerne, besonders beim letzten Teil bin ich auf jeden Fall dabei.“
„Gut“, sagte ich und setzte mich rittlings auf ihn. „Und was wo llen wir tun?“
„Ich würde am liebsten direkt mit dem Schmusen anfangen .“
„Wie stehen die Chancen , dass wir erst was unternehmen?“
Er sah kurz überlegend zur Decke und spielte mit seinen A ugenbrauen Berg- und Talbahn.
„Schlecht bis ganz schlecht.“
„Na dann“, hauchte ich und näherte mich mit meinem Mund seinen Lippen. „Dann sollten wir wohl erst ein bisschen schmusen.“
Triumphierend und wohl wissend, dass er mich am Haken hatte, grinste er schelmisch und fing an, laut zu schnurren.
„Ich liebe es, wenn du das tust “, sagte ich, „aber irgendwie muss ich dann immer lachen.“
„Küss mich oder ich beiß dich!“
„Oh, oh, dann sollte ich dich mal besser nicht warten lassen.“ Ich gab ihm einen kurzen Kuss und lächelte.
Er nahm mich fest in die Arme und wirbelte mit mir herum, sodass er auf mir lag.
„Nein, das solltest du wirklich nicht“, stimmte er mir zu und küsste mich, als ob es kein en Morgen geben würde. „Mein Leben lang habe ich zugehört, wie meine Eltern über Liebe sprachen, wie wichtig und kostbar sie in einem unsterblichen Leben ist. Ich wollte es ihnen nie glauben, bis ich dich traf.“ Er begann zärtlich an meinem Ohr zu knabbern, ein untrügliches Zeichen, dass er von mir trinken wollte. „Es gibt Unsterbliche, die seit Tausenden von Jahren auf dieser Erde wandeln und bis heute nicht gefunden haben, was ich in sechzehn Jahren geschafft habe. Du bist wirklich etwas ganz Besonderes, Miriam, und ich werde dich nie wieder hergeben. Du hast mir ein Zuhause gegeben.“
„Ja, mit Feng -Shui!“, entgegnete ich.
Er lachte in meinen Nacken, was furchtbar kitzelte , und ich zog automatisch meine Schulter hoch und quetschte meinen Vampir ein bisschen ein, was er mit einem Brummen quittierte.
„Mit Feng -Shui, mein Kätzchen.“ Seine Fänge bohrten sich in meinen Nacken, ein Gefühl, das mir mittlerweile so vertraut war, wie morgens aufzuwachen oder zu atmen. Ich schloss meine Augen und lauschte dem leisen Schlucken und Schnurren.
„Ich liebe es , dein Herz auf meiner Brust schlagen zu spüren“, flüsterte er in mein Ohr, nachdem er die Wunde hatte verheilen lassen.
So sehr ich es auch versuchte, ich konnte nicht wiedergeben, worüber sich unsere Herzen in diesem Moment unterhielten. Aber mit Sicherheit schlugen sie im gleichen Takt, und das würden sie bis in alle Ewigkeit tun.
Epilog
„Miriam?“, drang es durch meine Ohren in meinen Traum h erein. „Miriam, bist du wach?“
Es war Elias, aber ich tat mein Bestes , um ihn zu ignorieren. Ich war doch gerade erst eingeschlafen!
„Miriam, ich glaube , ich muss sterben.“
„Daran stirbt man nicht!“, maulte ich in mein Kopfkissen.
„Oh doch, ich bin mir ziemlich sicher.“
„Schlaf Elias, bitte!“ Ich verfluchte mich innerlich, denn im Grunde war ich an der Situation selber schuld. Vor zwei Tagen hatte ich leichte Halsschmerzen gehabt , aber da sie nicht so schlimm gewesen waren, hatte ich sie ignoriert. Das hatte ich sogar so gut getan, dass ich vergessen hatte, es zu erwähnen. Blöd nur, dass Elias von mir getrunken hatte, und nun musste ich damit leben, dass er dachte, dass man an Schnupfen sterben könnte.
„Ich kann nicht schlafen“, jammerte er und schmiss sich im Bett hin und her.
„Willst du vielleicht etwas Nasenspray?“.
„Nein.“ Elias hielt nichts davon und kämpfte das erste Mal in seinem Leben damit, nicht durch die Nase atmen zu können. Er tat mir ja leid, aber ich war einfach zu müde, um es zuzugeben.
„Dann musst du versuchen , so einzuschlafen.“
„Ich kann nicht.“ Er warf einen Arm um mich und legte seine Stirn an meine Wange. „Hab ich Fieber?“
„Nein, du bist kühl wie immer“, antwortete ich.
„Aber ich fühl mich so schwach.“
Grrr!
„Dann mach die Knöpfe zu und
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