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In sanguine veritas - Die Wahrheit liegt im Blut (German Edition)

In sanguine veritas - Die Wahrheit liegt im Blut (German Edition)

Titel: In sanguine veritas - Die Wahrheit liegt im Blut (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Wolf
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versuchte, ihn zu beschwichtigen.
    „Elias, ich bin stark genug, um auf mich selbst aufzupassen. Ich hätte die Kugel ebenfalls kommen sehen müssen. Es war vollkommen richtig von dir, auf Miriam zu achten. Es ist nichts passiert. Mir geht es gut und Miriam auch. Beruhige dich!“
    Elias sah mich entschuldigend an, doch bevor er etwas sagen konnte, ging ich auf ihn zu und fiel in seine Arme.
    „Keiner von uns hat Schuld. Nicht du, nicht Ana und auch ich nicht. Der Einzige, der Schuld hat, ist der Werfer. Das bisschen Energie, das du noch hast, solltest du darauf verwenden, den Tag zu überstehen“, redete ich auf ihn ein. „Und wenn wir dann bei mir zu Hause sind, legen wir uns in mein Bett, decken uns bis zur Nasenspitze zu und kuscheln, bis wir eingeschlafen sind. Wie klingt das in deinen Ohren?“
    „Wie das Paradies auf Erden“, seufzte er.
    „Ich weiß, du bist müde und ich auch. Bitte versuch ruhig zu bleiben, mir zuliebe. Es zerrt an meinen Nerven, wenn du wütend bist.“
    „Entschuldige , mein Engel, ich werde jetzt lieb sein“, versprach er und schenkte mir sein Fangzahnlächeln, das ich so liebte. Wie aufs Stichwort kam Frau Voigt und schloss den Klassenraum auf. Na bravo! Ich hatte ganz vergessen, dass wir heute als Erstes Französisch hatten.
    „Na , das kann ja heiter werden“, sagte ich mit einem tiefen Seufzen und zwinkerte Eva zu. Ana drückte Elias einen Kuss auf die Wange und wir betraten den Klassenraum.
    Kurz bevor die Lehrerin den Unterricht begann, hätte ich wetten können , ein schadenfrohes Lächeln auf ihren Lippen erspäht zu haben. Elias hatte es anscheinend auch gesehen, denn ich hörte ein ganz leises Knurren in seiner Brust. Gott sei Dank verging der Tag bis zur fünften Stunde recht flott, er zog vielmehr an mir vorbei.
    ISV hatte Elias a uf seinem Handy angerufen, dass wir nicht kommen sollten, bis man die Sicherheitslücke im Gebäude ausgemerzt hatte. Ich fragte mich, wie sie eine Projektion am Eindringen hindern wollten. Na, wenn da mal nicht Magie im Spiel war!
    Die Pausen verbrachte ich damit , mich zurück in Elias starke Arme zu lehnen, meinen Kopf auf seiner Schulter zu betten und meine Nase an seinem wunderbar duftenden Hals zu legen. Ich döste sogar ein paar Mal kurz weg, um dann vollkommen benommen wieder aufzuwachen und seinen Geruch zu inhalieren. Sein Nackenbereich übte eine wahnsinnige Anziehungskraft auf mich aus, ich wollte ihn dort küssen und sogar liebevoll beißen. Hey, wer von uns war hier der Vampir?
    Ganz leise schnurrte Elias für mich und seine vibrierende Brust wirkte unheimlich entspannend. Kein Wunder, schließlich bin ich ja auch ein Kätzchen! In der fünften Stunde hatten wir Religion. Die beiden Vampire standen etwas orientierungslos vor dem Klassenraum, denn sie durften nicht an diesem Unterrichtsfach teilnehmen. Anastasija entschied, dass sie beide vor der Tür auf mich warten würden. Elias war viel zu müde, um irgendwelche Einwände anzubringen, und ließ sich die Wand hinunter auf den Hintern sinken. Ich beugte mich runter und küsste ihn zur Verabschiedung.
    „Pass auf, dass er hier nicht als Penner endet“, scherzte ich noch mit Ana, bevor ich in die Klasse ging.
    Es war irgendwie eigenartig, so nah bei Elias zu sein und ihn doch nicht spüren oder sehen zu können. Auch wenn ich mich versucht fühlte, mit ihm über unsere mentale Verbindung zu sprechen, ließ ich es bleiben. Er würde sich höchstwahrscheinlich erschrecken, mich zu hören, und hier reinstürmen in der Annahme, jemand wollte mir etwas antun.
    Ich stütze meinen Kopf auf meiner Hand ab und hatte das Gefühl, er würde immer schwerer und schwerer werden. Noch eine Stunde Englisch und dann ab nach Hause! So leid es mir auch tat, aber für Aisha würde ich erst morgen Kraft genug haben. Ich konnte nicht müde und in Begleitung eines mürrischen Vampirs bei ihr auftauchen. Oh Gott, was fühlte ich mich schlecht!
    Seit ich Elias kannte, war ich eine miserable Freundin. Eva hatte Verständnis für mich, ich hatte das Gleiche mit ihr durchgemacht, seit sie mit ihrem Freund zusammen war. Nur musste sie nicht nebenbei noch einen inneren Panther zähmen und gegen Kreaturen aus der Hölle kämpfen. Bei Aisha aber hatte ich Angst, dass sie sich vernachlässigt fühlte. Ich war mehr als froh, als Eva mir sagte, dass sie heute bei ihr vorbeifahren wollte. Heimlich teilte ich noch während der Stunde Aisha per SMS mit, dass ich sie erst morgen zusammen mit Elias besuchen

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