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In Satans Hand

In Satans Hand

Titel: In Satans Hand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vampira VA
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der Jerusalemer Altstadt und sah, wie die Dämmerung über die Stadt zu kriechen begann. Widerwillig löste sie ihren Blick von der Tiefe. Aber statt sich Gabriel zuzuwenden, hob sie ihre linke Hand und öffnete sie.
    Über Monate hinweg hatte sie sich den Kopf über die Bedeutung des Fledermaus-Tattoos zerbrochen und sich gefragt, ob es überhaupt eine Bedeutung über den schmückenden Effekt hinaus hatte.
    Nun wußte sie es . wieder.
    DAS MAL WIRD VERLÖSCHEN, SOBALD DU DEN LETZTEN VAMPIR AUF ERDEN GEFUNDEN UND ZUR STRECKE GEBRACHT HAST!
    Nach dem Verschwinden der Tätowierung würde sie, so war es ihr versprochen worden, künftig kein Blut - welcher Farbe auch immer - trinken müssen!
    Welcher Farbe auch immer .
    Hatte Gott ihr nicht aufgebürdet, sich nur noch von schwarzem Vampirblut zu ernähren, bis ihre Aufgabe erfüllt war? Rotes Menschenblut hatte sie geekelt, hatte ihrem Körper nicht mehr gemundet . Nach der Rückkehr aus der Hölle aber, nach dem Erwachen im Kloster Monte Cargano hatte Menschenblut sie plötzlich doch wieder in jeder Hinsicht befriedigt. Welche Farbe hatte das Blut, das sie jetzt, nach dem Wiedererwachen ihrer alten Persönlichkeit, rauschhaft anzog .?
    »Was ist?« Fragend blickte sie Gabriel an. »Es ist Zeit.«
    »Zeit wofür?«
    »Das weißt du. Zeit für Antworten! Im Felsendom hast du versprochen, mir nun endlich deine Pläne offenzulegen - auch deine Pläne mit mir. Halte dieses Versprechen!«
    »Das werde ich - gleich«, erwiderte Gabriel in einem Ernst, der ebenso gespielt sein konnte wie sein übliches Auftreten, das nichts ernstnahm. »Ich muß nur erst Vorbereitungen treffen, um dir meine Absichten auch bildhaft begreiflich zu machen. Du sollst mit all deinen Sinnen erfahren, was die Welt von mir zu erwarten hat. Und meine Kinder warten nur noch darauf, daß ich ihnen das Zeichen gebe -«
    »Deine Kinder?« echote Lilith. »Und was für ein Zeichen?«
    Der Leibhaftige ignorierte ihre erste Frage. »Das Zeichen für den Beginn einer neuen Zeit - meiner Zeit!«
    Lilith duckte sich unwillkürlich, weil sie mit einer weiteren Demonstration satanischer Macht rechnete.
    Tatsächlich hob Gabriel seine rechte Hand und -
    - schnippte mit den Fingern.
    Mehr tat er nicht. Nicht offensichtlich jedenfalls.
    Lilith indes ahnte, daß Gabriel das wahre Zeichen, von dem er gesprochen hatte, mit jeder anderen denkbaren Geste hätte unterlegen können; tatsächlich mußte es auf einer Ebene gegeben worden sein, die sie nicht erfassen konnte.
    Der Ton des Fingerschnippens geisterte wie ein Echo durch den Himmel, wurde von unsichtbaren Wänden gebrochen und umschwirrte Lilith wie ein Schwarm zorniger Insekten. Das Geräusch schwoll an, bis es in ihren Ohren dröhnte, als stünde sie inmitten einer talwärts donnernden Lawine.
    Abrupt hörte es wieder auf.
    Dafür begann das, was Satans Kinder nach Erhalt des Signals in Gang setzten.
    Begann sich nicht nur die Finsternis einer Nacht über Jerusalem zu legen, sondern .
    »Allmächtiger!« entfuhr es Lilith, als sie sah, wie die Schatten unter ihr zu brodeln begannen, als wölkte fetter Rauch auf, der sich binnen weniger Sekunden über jedes Haus der Stadt gebreitet hatte und es ihren Blicken entzog!
    Ohne Gabriel vorzuwarnen, wechselte Lilith spontan in ihre Fledermausgestalt und versuchte die Finsternis mit ultrahohen Echolotimpulsen zu durchdringen.
    Vergeblich.
    Die Impulse wurden zurückgeschleudert und straften Lilith mit irrsinnigen Kopfschmerzen, bis ihr nichts anderes übrigblieb, als die Rückverwandlung zu vollziehen.
    »Was hat das zu bedeuten? Du Wahnsinniger bringst die Leute um? Alle, die dort unten -«
    Gabriel nickte und unterbrach sie mit gelassener Stimme: »Klug erkannt. Das und nichts anderes ist Sinn und Zweck der Sache.« Und leise, als spräche er plötzlich nur zu sich selbst, fügte er hinzu: »Heer, erscheine .«
    * 
    Sie schwitzten. Beide.
    Und doch brach ihr überglückliches Lachen immer wieder in die Abendstille, die früh ein Tuch aus Dunkelheit über das herbstliche Jerusalem gesenkt hatte. Nur hoch am Himmel blinkten myriadenfach die Sterne. Und sich vorzustellen, daß dies alles Sonnen waren, Lebensspender für Planeten, die fremde Lebensformen beheimateten, war unvorstellbar und logisch in einem.
    Atemberaubend.
    Leann blieb stehen und rief Emerson zu, der sie an seiner Hand einfach immer höher den Trampelpfad zum Berg Skopus hinaufzog: »Laß uns eine Pause machen! Ich - ich bekomme keine Luft mehr!«
    »Wir

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