zusammen.
Fieberhaft überprüfte er die Lichtschalter der übrigen Lichtquellen im Apartment. Leise fluchend lief er rastlos umher wie ein eingesperrtes Tier und griff dann mit fahrigen Fingern nach seinem Smartphone.
Nach einem kurzen Telefonat erklärte er mir: »George sagt, es betrifft den ganzen Block. Verdammt, das bedeutet, dass zum Teil auch die Sicherheitssysteme betroffen sind, bis die Notstromaggregate einspringen.«
Er fuhr sich nervös durchs Haar. Schweißperlen standen ihm auf der Stirn.
»Es ist doch nur ein Stromausfall, Ian. Du hast sicherlich irgendwo ein paar Kerzen. Dann machen wir es uns gemütlich und in ein paar Minuten ist der Spuk vorbei.«
Doch meine beruhigend gemeinten Worte verfehlten ihren Zweck. Ich hatte diesen sonst so selbstsicheren, rationalen Mann, dessen Job darin bestand, sich jedem Ort der Welt anzupassen und Millionendeals abzuschließen, noch nie derart nervös und angespannt erlebt.
Ich griff nach seiner Hand und diesmal ließ er die Berührung zu. Sie war eiskalt und schweißfeucht.
»Was hat das zu bedeuten, Liebster? Wovor hast du Angst?«
In diesem Moment klopfte es an der Tür und aufgrund von Ians überreiztem Verhalten zuckte auch ich unwillkürlich zusammen.
Es war Mark.
»Kein Grund zur Sorge, Mr. Reed. Das Gebäude ist gesichert und die Notstromaggregate laufen. Ich werde jetzt die Fenster und Türen Ihres Apartments überprüfen und selbstverständlich in Ihrer Nähe bleiben.«
Es klang so beflissen und routiniert, dass ich überzeugt war, dass dies nicht Marks erster derartiger Einsatz während eines Stromausfalls war.
Wie ich es vorausgesagt hatte, dauerte es nicht mehr als fünf Minuten, dann waren plötzlich alle Lichter wieder an und Mark ließ uns allein.
»Komm her zu mir, Ian«, bat ich sanft und jetzt hörte er auf mich.
Diesmal zog ich ihn in meine Arme und er ließ es zu, dass ich ihn hielt. Ich fuhr mit den Fingerspitzen durch sein verführerisch duftendes Haar und lehnte den Kopf an seine Schulter.
»Ich denke, es ist jetzt wirklich höchste Zeit, dass du mir einige Dinge erklärst.«
Ian holte tief Luft und ich spürte, wie sich sein Körper in meiner Umarmung anspannte.
»Ja, du hast vermutlich recht«, sagte er schließlich. »Es ist tatsächlich an der Zeit, dass ich mit offenen Karten spiele.«
Er löste sich aus meiner Umarmung, um mich ansehen zu können und seine ganze Körperhaltung verriet höchste Anspannung, während seine herrlichen Augen mich aufmerksam taxierten.
»Glaube mir, es ist mir ein ebenso elementares Bedürfnis wie dir, dass es keine Geheimnisse mehr zwischen uns gibt und diese Dinge nicht länger zwischen uns stehen.«
Er fuhr sich mit den Fingern durchs Haar und es war nicht zu übersehen, wie unangenehm ihm dieses Gespräch war. In diesem Augenblick schien die Maske des dominanten, souveränen Investors Ian Reed gefallen zu sein und zum Vorschein kam ein von inneren Dämonen geplagter Mann voller Zweifel und Ängste.
Ich legte meine Hand auf sein Knie und er legte seine darauf, fuhr mit seinen langen, eleganten Fingern zwischen meine und hielt sie fest.
»Ich wünsche mir aus tiefstem Herzen, den Mut zu finden, mich dir anzuvertrauen und Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft mit dir teilen zu können, Ann-Sophie. Aber ich will dich dabei nicht verlieren und daher brauche ich noch etwas Zeit.«
Diesmal zog ich seine Hand an meine Lippen. »Wenn das ein Versprechen ist, warte ich so lange wie nötig ist, Ian. Erzähl mir deine Geschichte, wenn du dazu bereit bist.«
Jetzt straffte er seine Schultern und der Kuss, den er mir gab, war voller Zuversicht und inniger Zärtlichkeit.
»Ich verspreche dir, wir fangen morgen damit an. Ich möchte dich gern mit jemandem bekannt machen.«
Fortsetzung folgt.
Ian Reed will return in
Fly Me To The Moon. In seinem Bann 5 .
Impressum
Texte: © Copyright by Anaïs Goutier,
[email protected] Bildmaterialien: © Copyright by Anaïs Goutier
Alle Rechte vorbehalten.
Tag der Veröffentlichung: 22.07.2013
http://www.neobooks.com/werk/23920-fly-me-to-the-moon-in-seinem-bann-4.html
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