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In seinen Händen - Coben, H: In seinen Händen - Caught

Titel: In seinen Händen - Coben, H: In seinen Händen - Caught Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harlan Coben
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Sache ist, wenn Rektor Zecher und seine Fascho-Lakaien zufällig darüber stolpern, bist du am Arsch. Der Trick ist also, das Foto per Photoshop so zu bearbeiten, dass du ein Red Bull über deine Bierdose legst.«
    »Das soll doch wohl ein Witz sein.«
    »Ist es nicht. Ist doch auch eigentlich vollkommen logisch. Hier.«
    Er beugte sich vor und klickte auf einen Link. Mehrere Fotos von Kirby Sennett erschienen auf dem Bildschirm. Er klickte sie durch. »Siehst du? Guck doch mal, wie oft seine Kumpel und ihre Skanks Red Bull trinken.«
    »Nenn sie nicht Skanks.«
    »Wenn du meinst.«
    Wendy klickte die Fotos durch. »Charlie?«
    »Ja.«
    »Warst du schon mal auf einer Red-Bull-Party?«
    »Auf keinsten.«
    »Heißt das nein?«
    »Das heißt nein.«
    Sie sah ihn an. »Warst du je auf einer Party, wo Leute Alkohol getrunken haben?«
    Charlie rieb sich das Kinn. »Ja.«
    »Hast du auch etwas getrunken?«
    »Ein Mal.«
    Sie sah wieder auf den Monitor, klickte weiter und sah sich die Fotos von Kirby Sennett und seinen rotgesichtigen Kumpanen
mit Red Bulls an. Manchen Bildern sah man deutlich an, dass sie bearbeitet waren. Die Red-Bull-Dose war zu groß, zu klein, verdeckte die Finger oder sie saß etwas schief.
    »Wann?«, fragte sie.
    »Mom, das ist schon okay. Es war ein einziges Mal. Im zweiten Jahr.«
    Sie überlegte noch, ob sie das Thema weiter vertiefen sollte, als sie das Foto sah, das alles veränderte. Kirby Sennett saß vorne in der Mitte. Hinter ihm saßen zwei Mädchen mit dem Rücken zur Kamera. Kirby lächelte breit. In der rechten Hand hielt er eine Red-Bull-Dose. Er trug ein New-York-Knicks-T-Shirt und eine Baseball-Kappe. Das Entscheidende auf dem Bild war jedoch die Couch, auf der er saß.
    Sie war hellgelb mit blauen Blumen.
    Wendy kannte diese Couch.
    Für sich genommen hätte das Foto ihr nichts gesagt. Aber jetzt fielen ihr Phil Turnballs letzte Worte wieder ein, der ihr ein »Geschenk« machen wollte, damit sie sich nicht schuldig fühlte, einen unschuldigen Menschen in die Falle gelockt zu haben. Phil Turnball hatte es geglaubt - und auch Wendy hatte es glauben wollen. Und das war der springende Punkt. Damit war sie aus dem Schneider. Dan war ein Mörder gewesen. Sie hatte keinen unschuldigen Menschen in die Falle gelockt. Sie hatte vielmehr einen Mörder zur Strecke gebracht.
    Wie kam es dann, dass sie immer noch nicht ganz überzeugt war?
    Die anfängliche Intuition, die ihr das Gefühl gegeben hatte, Dan Mercer irgendwie Unrecht getan zu haben, die von dem Augenblick an ihr genagt hatte, als er die rote Tür geöffnet und in ihre Falle getappt war - in den letzten Tagen hatte sie brachgelegen.
    Allerdings war sie nie ganz verschwunden.

SIEBENUNDDREISSIG
    D er Umzugswagen stand vor dem Haus der Wheelers.
    Eine kleine Rampe führte zur Eingangstür hinauf. Zwei Männer mit dunklen Handschuhen und Gewichthebergürteln rollten gerade eine Anrichte herunter, wobei einer von ihnen, fast wie ein Mantra, immer wieder »Langsam, langsam« sagte. Das ZU VERKAUFEN-Schild stand noch im Vorgarten. Es war noch nicht durchgestrichen oder durch einen VERKAUFT-Schriftzug zur reinen Makler-Werbung gemacht worden.
    Wendy ließ die Männer mit der Anrichte vorbei, ging die Rampe hinauf, steckte den Kopf durch die Tür und sagte: »Jemand zu Haus?«
    »Hey.«
    Jenna kam aus dem Wohnzimmer. Auch sie hatte Arbeitshandschuhe an. Sie trug eine Jeans, ein weißes T-Shirt und darüber ein weites Flanellhemd. Die Hemdsärmel hatte sie bis zu den Handgelenken hochgekrempelt, trotzdem verlor sie sich förmlich in den Unmengen Stoff. Von ihrem Mann, dachte Wendy. Als Kind benutzte man Dads Hemden manchmal als Kittel. Als Erwachsene benutzten Frauen die Hemden ihres Gatten für Haushalts- und Gartenarbeiten oder gelegentlich, um sich ihm nahe zu fühlen. Das hatte Wendy früher auch getan, unter anderem weil sie den Geruch ihres Manns liebte.
    »Haben Sie einen Käufer gefunden?«, fragte Wendy.
    »Noch nicht.« Ein paar Strähnen hatten sich aus Jennas
Pferdeschwanz gelöst. Sie klemmte sie sich hinters Ohr. »Aber Noel fängt nächste Woche in Cincinnati an.«
    »Das ging aber schnell.«
    »Ja.«
    »Dann muss Noel wohl sofort angefangen haben, sich eine neue Stelle zu suchen?«
    Jenna zögerte kurz. »Muss er wohl.«
    »Wegen des Stigmas, einem Pädophilen zur Seite zu stehen?«
    »Genau.« Jenna stemmte die Hand in die Hüfte. »Was ist los, Wendy?«
    »Sind Sie je in Freddy’s Deluxe Luxury Suites in Newark

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