In The Army Now
hatte und draußen rollte langsam ein Bus ein, der uns zuerst zu Distrikt 1 bringen würde, wo wir unsere Sachen, die wir mitgenommen hatte, wiederbekämen und dann ging es ab nachhause.
Gustave erzählte mir, dass er sein Studium an der Sorbonne für Bodenkultur wiederaufnahm, er und Clément waren die besten Freunde geworden und würden sich zusammen eine Wohnung suchen. Ich lachte, weil ich mir schon dachte, was die wirklich vorhatten.
Nathan sagte mir, dass er sich auf seine Familie freute, auf seine Verwandten, ja sogar auf seinen Onkel mit seinem Hof, den er bestimmt übernehmen werde, weil er Spaß an Landarbeiten hatte, das hätte er durch die Arbeiten auf d em Hof des alten Mannes erkannt.
Wir nannten den Bauern immer Der alte Mann auf seinem Hof , das erinnerte uns an die Geschichte Hemingways der Der alte Mann und das Meer .
Matt saß im Bus neben mir und sprach nicht viel, er sagte nur, dass er sich wünschte, ich würde in die Stadt ziehen und das machen, was ich am besten konnte. Ich lachte und sagte: „Schön sein?“
Er grinste und nickte, aber er wollte es nicht aussprechen, es wäre ja unmännlich gewesen, einem anderen Mann ein Kompliment über sein Äußeres zu machen.
An einem weiteren Busbahnhof, der zwei Richtungen zu bieten hatte, eine nach Norden und eine nach Süden, trennten sich schließlich unsere Wege.
„Also“, sagte Matt, das warst …“
„Muss es das gewesen sein?“, fragte ich und er nickte.
„Ja, Noah, das muss es. Aber du sollst wissen, dass ich dankbar bin, dass ich dich kennengelernt habe.“
„Was wirst du machen, jetzt, da alles vorbei ist?“
„Ich? Ich werde Schneider, ich werde bei meinem Vater einsteigen und der beste Schneider werden, den die Welt je gesehen hat.“
„Geil!“
„Ja? Meinst du?“
„Das meine ich!“, sagte ich, obwohl ich mir eigentlich dachte, dass das Schneidern von Kleidern schon etwas Homosexuelles hatte, aber in Klischees zu denken, hat im Leben noch nie jemanden weitergebracht. Wichtig war nur, dass wir im Guten auseinander gingen und dass wir gemeinsam etwas erlebten.
„Denen haben wir es ordentlich gezeigt, oder?“ , sagte er lächelnd und trat einen kleinen Stein von links nach rechts.
„Ja , die werden noch an uns denken!“, grinste ich und konnte nicht glauben, Abschied nehmen zu müssen.
Wir lachten ein letztes Mal gemeinsam, dann trennten sich unsere Wege in Norden und Süden.
*
Die Ankunft an der Haltestation in meinem Dorf war sehr lieb von meinen Eltern und meinen Geschwistern vorbereitet worden. Sie umarmten mich und meinten, ich hätte Muskeln bekommen und meine Mutter wollte wissen, ob ich Hunger habe. Ich nickte entsetzlich stark und sie kochte mir zuhause eine Suppe. Ich erzählte meinen Geschwistern, dass die Erfahrung ziemlich beeindrucken gewesen wäre, aber sie sollten sich für den Zivildienst entscheiden. Mein Vater wollte davon überhaupt nicht wissen, und als ich ihn fragte, auf welcher Station er war, so meinte er, dass er sich daran nicht mehr erinnern könnte.
„Aber ich bin zum Mann geworden, nicht Papà?“
„Ja, das bist du und du kannst dich jetzt entscheiden, für alles … denke ich!“ Und er sah mich mit gütigen Augen an.
Ich entschied mich sofort, zu Jules zu fahren, um ihm von meiner Rückkehr zu überzeugen. Ich begrüßte die Leute auf dem Hof der Leclercs, besonders Jules und seine Ehefrau, die meinte, schon viel von mir gehört zu haben. Dabei lachte ich sie an und hoffte inständig, dass es nur Anständiges gewesen war. Die Leclercs waren stolz auf mich, die Armee gut überstanden zu haben und sagte mir, dass meine Eltern sicherlich froh wären, dass ich wieder zurück sei. Ich nickte, da es stimmte.
Jules grinste mich immerfort an und hatte Tränen in den Augen. Es war seine Sache, dachte ich mir, in Lüge zu leben, in Lüge zu bleiben und andere Menschen dadurch unglücklich zu machen.
Draußen vor dem Hof, im Schutze der Dunkelheit wollte er spazieren gehen , seinen Eltern und seiner Ehefrau sagte er, dass er nur über alte Zeiten reden wollte. Als wir dann draußen waren, fiel er beinahe über mich her.
„Ich kann nicht warten, ich muss dich fi…“, sagte er, aber ich zog mich zurück.
„Nein, Jules … warte!“
„Warum? Hast du einen anderen?“, fragte er mich und drückte mich gegen die Hausmauer.
„Nein“, sagte ich schwer Luft holend, „du erdrückst mich,
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