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In tiefster Dunkelheit

In tiefster Dunkelheit

Titel: In tiefster Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Debra Webb
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Zu lange.
    »Offiziell nicht.« Burnetts Bedauern war deutlich zu spüren. »Aber Mr Murray hat zugegeben, dass seine Frau das Mädchen mit nach Hause gebracht hat. Weil er seine Frau und seinen Sohn beschützen wollte, haben sie sie im Keller eingeschlossen bis zur Geburt, bei der sie dann starb. Das Kind starb kurz darauf. Sie haben nie einen Arzt gerufen, sondern einfach der Natur ihren Lauf gelassen.«
    Jess wollte gar nicht daran denken, wie das kleine Mädchen gelitten haben musste, emotional und körperlich. »Ich nehme an, das machte Christina noch mehr zur Verliererin als die Tatsache, dass sie die Tochter eines illegalen Einwanderers war.« Die Frau war wirklich vollkommen wahnsinnig. »Gänzlich ungeeignet für ihren Sohn.«
    Griggs schüttelte den Kopf. »Das ist definitiv ein Fall fürs Lehrbuch. Die Murrays waren ganz normale Leute, die in ihrem Leben nicht mal einen Strafzettel für Falschparken kassiert hatten. Sie waren beileibe keine Killer, und trotzdem sind nun drei Menschen tot.«
    Jess wies ihn nicht darauf hin, dass in jedem Menschen das Potential steckte, Böses zu tun. Die Murrays waren anständige Leute gewesen, doch Angst und eine Tragödie hatten ihr Leben in andere Bahnen gelenkt. Sie fragte sich, wie viel Dr. Sullivan vermutet hatte, als sie sich auf die Farm gewagt hatte, um nach Dana zu suchen. Was immer sie gewusst oder nicht gewusst hatte, ihre Entscheidung, auf eigene Faust zu handeln, statt ihr Wissen mit der Polizei zu teilen, hatte sie das Leben gekostet.
    »Der Debarros-Fall ist ein perfektes Beispiel für das, worüber Sheriff Griggs und ich gestern geredet haben.«
    Jess sah Burnett fragend an.
    »Wir sind sehr beunruhigt darüber, wie leicht Informationen durchs Raster fallen können, aus welchen Gründen auch immer. Sei es nun Personalmangel, Sprachbarrieren oder wie in dem Fall, den wir gerade gelöst haben, das Fehlen einer eindeutigen rechtlichen Handhabe.«
    »Wir haben beide unsere eingespielten Abteilungen«, knüpfte Griggs an. »Mit der üblichen Arbeitsteilung.«
    »Streifendienst, Verwaltung, Kriminalpolizei«, zählte Burnett auf.
    »Innere Sicherheit, County-Truppe, Dienstaufsicht.« Griggs machte eine Drehbewegung mit der rechten Hand. »Und so weiter.«
    Jess nickte stumm, weil sie nicht wusste, was sie dazu sagen sollte. Die beiden führten ganz offensichtlich etwas im Schilde.
    »Wir brauchen eine neue Einheit«, verkündete Burnett. »Eine, deren Zuständigkeitsbereich für das ganze County gilt und die zu gleichen Teilen von Stadt und County finanziert wird. Wir haben unseren Vorschlag denen da oben vorgelegt. Deswegen war ich heute Morgen etwas spät dran. Die Gelder für das erste Jahr sind bewilligt.«
    »Und wie sieht die Zielsetzung für diese Einheit aus?« Jess war froh zu hören, was sie planten. Opfer wie Christina Debarros sollten nicht durchs Raster fallen. Aber wenn sie ehrlich war, wusste sie nicht, was das mit ihr zu tun hatte.
    »Daran machen wir uns jetzt«, antwortete Griggs. »Die Einheit wird als »Abteilung für besondere Ermittlungen« klassifiziert. Zahlreiche andere Departments überall im Land haben ganz ähnliche Einheiten ins Leben gerufen und konnten danach einen messbaren Rückgang der Gewaltverbrechen beobachten. Das ist unser Ziel. Aber wir wollen das, was sich bewährt hat, noch etwas weiter ausbauen.« Letzteres betonte er mit einer entsprechenden Handbewegung. »Wir ziehen es mehr wie eine Sonderkommission oder Mordkommission auf, die aber übergreifende Befugnisse erhält. Um eine Einheit zu haben, die sich auch mit Verbrechen befasst, die in keine der üblichen Kategorien fallen. Mit Kriminellen, die nicht den üblichen Profilen entsprechen.«
    »Es geht also um die Position eines Deputy Chiefs«, sagte Burnett zu ihr. »Die Bezahlung und die Sozialleistungen werden denen eines Federal Agent mit achtzehn bis zwanzig Jahren Berufstätigkeit entsprechen.«
    Moment mal. »Was geht hier vor?« Jess blickte von Burnett zu Griggs und wieder zurück.
    Griggs stand auf. »Ich lasse euch zwei allein, damit ihr die Details klärt.« Er streckte Jess die Hand hin. Sie akzeptierte seinen enthusiastischen Handschlag. »Glückwunsch, Deputy Chief Harris. Schön, Sie an Bord zu haben.«
    Bevor Jess auch nur »Danke« oder »Klappe« sagen konnte, nickte er Burnett zu und verließ eilends das Büro.
    Das Zittern begann tief in ihrem Inneren. Jess versuchte es zu unterdrücken. Sie boten ihr einen Job an. Sie war geschmeichelt,

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