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In Todesangst

Titel: In Todesangst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linwood Barclay
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Hotelparkplatz ein. Ich blieb noch einen Moment im Wagen sitzen und überlegte, ob ich das Hotel tatsächlich betreten sollte, obwohl ich genau wusste, dass ich es ohnehin tun würde – wie jeden Tag seit Syds Verschwinden.
    Ich stieg aus meinem CR-V. Es war mein Firmenwagen, was bedeutete, dass ich mir einen eigenen fahrbaren Untersatz besorgen musste, falls Laura mich feuerte. Obwohl es schon nach sechs war, herrschte immer noch eine Affenhitze. 3 5 Grad. Über der Route I flirrte die Luft.
    Ich stand auf dem Parkplatz und ließ den Blick in alle Richtungen schweifen. Etwas weiter die Straße hinauf lag das Howard Johnsons und dahinter die Auffahrt zur Interstate. Einen Steinwurf entfernt befand sich ein altes Kino. Dort hatten wir mit Sydney Toy Story 2 gesehen, als sie sieben oder acht gewesen war, fiel mir wieder ein. An ihrem Geburtstag? Ja, ich erinnerte mich, wie ich eine Gruppe von Kindern in die Sitzreihe geschleust hatte. Das Hotel selbst lag unweit der Stelle, wo sich die Straße gabelte, die Route 1 nach Norden und die Cherry Street nach Südwesten führte. An der Cherry Street lag der Kings-Highway-Friedhof.
    An der Straße befand sich eine Reihe von Geschäften, deren Schilder weithin sichtbar waren. Eine Videothek, ein Uhrengeschäft, eine Fish-&-Chips-Bude, ein Blumenhändler, eine christliche Buchhandlung, eine Metzgerei, ein Friseursalon, ein Laden für Kindermoden und ein Sexshop.
    Alle Läden lagen in Gehnähe des Hotels. Wenn Syd hier jeden Morgen ihren Wagen abgestellt hatte, bestand die Möglichkeit, dass sie in einem dieser Geschäfte gearbeitet hatte.
    Ich hatte bereits in fast allen Geschäften nach Syd gefragt und ihr Foto herumgezeigt. Aber da ich sicher noch nicht mit allen Angestellten gesprochen hatte, konnte es kein Fehler sein, ein weiteres Mal nachzuhaken. Auch wenn mir klar war, dass Syd nicht unbedingt heimlich in einem dieser Läden gearbeitet haben musste. Ebenso war es möglich, dass sie jeden Morgen jemand abgeholt hatte und mit ihr weiß Gott wohin gefahren war.
    Wenn sie aber in einem der Läden in Sichtweite des Hotels gearbeitet hatte – warum hatte sie es dann ihrer Mutter und mir verschwiegen? Was war schon dabei, wenn sie in einer Buchhandlung oder einer Metzgerei …
    In diesem Moment fiel mir erneut der Sexshop ins Auge.
    Der einzige Laden, den ich bei meiner ersten Runde ausgelassen hatte. Niemals, hatte ich mir gesagt. Was auch immer Syd vor uns verheimlicht haben mochte, dort hatte sie ganz bestimmt nicht gearbeitet.
    In tausend Jahren nicht.
    Ich lehnte mich gegen meinen Wagen, schüttelte den Kopf und murmelte das Wort »nein«, als ich plötzlich meinen Namen hörte.
    »Mr Blake?«
    Ich sah nach links. Eine Frau stand vor mir. Flache Pumps, blauer Rock und blaue Jacke mit einem »Just-Inn-Time«- Schildchen am Revers. Sie war ein paar Jahre, wenn auch nicht maßgeblich älter als ich. Mitte vierzig, schätzte ich, schwarzes Haar, dunkelbraune Augen. Ihr Firmen-Outfit war nicht plump genug, um ihre ausgesprochen ansehnlichen Formen verbergen zu können.
    »Veronica«, sagte ich. Veronica Harp, die Hotelmanagerin, mit der ich an jenem Abend telefoniert hatte, an dem Syd verschwunden war. Inzwischen hatte ich mehrmals persönlich bei ihr vorbeigesehen. »Wie geht’s Ihnen?«
    »Gut. Mr Blake.« Sie zögerte, da die Höflichkeit gebot, mich dasselbe zu fragen, sie aber genau wusste, wie es in mir aussah. »Und Ihnen?«
    Ich zuckte mit den Schultern. »Sie können mich bestimmt schon nicht mehr sehen.«
    Sie lächelte verlegen. »Ich verstehe Sie.«
    »Ich muss die Läden da drüben noch mal checken«, sagte ich. »Ich glaube immer noch, dass Syd sich irgendwo hier in der Nähe aufgehalten hat.«
    »Möglich«, sagte sie. Unschlüssig stand sie da; ihre Körpersprache verriet mir, dass sie schwankte, ob sie das Gespräch fortsetzen oder ins Hotel zurückgehen sollte.
    »Wie wär’s mit einem Kaffee?«, fragte sie schließlich.
    »Warum nicht?«
    »Dann lassen Sie uns doch hineingehen. Drinnen ist es kühler.«
    Ich folgte ihr über den Parkplatz zum Eingang. Die Umgebung des Hotels war reichlich karg. Der Rasen war braun, zwischen zwei mit Betonplatten ausgelegten Pfaden ragte ein Ameisenhügel auf, und die Sträucher mussten dringend geschnitten werden. Beim Anblick der Überwachungskameras über dem Eingang gab ich ein abfälliges Schnauben von mir. Die Glastür öffnete sich automatisch vor uns.
    Sie führte mich ins Restaurant neben der Lobby. Eigentlich war

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