In Zukunft als Dreierpack: Gay-Romance
Fünfe gerade sein‘ lassen konnte, auf den man sich aber andererseits hundertprozentig verlassen konnte, wenn man ihn brauchte.
„Ohne dich hätte ich mich das niemals getraut“, flüsterte Simon nun. Das tiefe Gefühl von Liebe und Geborgenheit, welches er in ihrer Beziehung immer gespürt hatte, verstärkte sich in diesem Moment noch ein wenig mehr. Eine Weile blieb er noch im Bett sitzen und betrachtete seinen Partner, bevor Simon sich ans Aufstehen machte. Er suchte nach Shorts und T-Shirt, die er gestern Abend im Rausch der Leidenschaft irgendwo im Schlafzimmer losgeworden war.
Mitch konnte in dieser Sache sehr überzeugend sein. Zunächst hatte Simon seine Annäherung abgewiesen. „Wir können doch nicht“, hatte er eingewandt, als Mitchs Hände sich unter seine Shorts geschoben und damit begonnen hatten, seine Backen fest zu kneten. „Wir müssen uns ab jetzt ein wenig beherrschen.“ Mitch hatte ihn nur angegrinst. Dieses schelmische, jungenhafte Grinsen, welches ihm trotz seiner mittlerweile zweiunddreißig Jahre erhalten geblieben war und welches Simon einmal mehr schwach werden ließ. „Ab morgen sollten wir uns vielleicht mal ein wenig zurückhalten“, hatte Mitch vorgeschlagen. „Aber heute will ich dich noch einmal richtig hören.“ Danach hatte sein Mann ihn ungeduldig geküsst und der Rest des Abends war in einem Nebel voller Begehren und Hingabe untergegangen.
Mittlerweile hatte Simon seine Kleidungsstücke gefunden und verließ mit ihnen auf leisen Sohlen das Schlafzimmer. Behutsam schloss er die Tür und auf dem Flur angekommen, schlüpfte er in seine Sachen. Nach einem Umweg über das Bad begab er sich in die Küche. Er schaltete die Kaffeemaschine an, legte ein Pad ein und nach dem entsprechenden Knopfdruck wartete er darauf, dass die braune Brühe den Weg in die Tasse fand. Gedankenverloren nahm er diese in die Hand und stellte sich ans Fenster. Es war noch nicht ganz hell, aber es würde nicht mehr lange dauern, bis die Sonne diesen besonderen Tag begrüßen würde. Simon nahm einen Schluck Kaffee. Ab heute würde sich Mitchs und sein Leben verändern. Eine Umgestaltung, die sie beide sich so sehr gewünscht hatten und die nun, nach unendlich vielen Schwierigkeiten, endlich eintreten sollte.
Simons Gedanken schweiften ab. Vor drei Jahren war der Gedanke daran, was sich heute einstellen sollte, geboren. Und natürlich mal wieder aus einer spontanen Idee, die Mitch, als sie zur Feier ihres fünften Jahrestages bei ihrem Lieblingsitaliener saßen, geäußert hatte.
„Wie wäre es eigentlich, wenn wir unsere Familie vergrößern?“ hatte er damals wissen wollen.
Simon schüttelte sich bei der Erinnerung an seine Antwort. „Ich dachte, du magst keine Haustiere.“ Das war es gewesen, was er damals zum Besten gegeben hatte.
Das Grinsen in Mitchs Gesicht sah er heute noch vor sich. „Ich will auch kein Haustier, sondern ein Kind.“
„Du willst was?“ Simon verschluckte sich fast an der Garnele, die er sich gerade einverleibt hatte.
„Einen Sohn oder eine Tochter“, erklärte Mitch unbeeindruckt von dem vermeintlichen Erstickungsanfall seines Gegenübers. „Ich denke, es ist an der Zeit.“
„An der Zeit?“ Fassungslos hatte Simon damals seinen Lebensgefährten angestarrt. Niemals wäre er auf die Idee gekommen, dass dieser über Kinder nachdachte.
„Baby, sieh mich nicht so an.“ Mitch hatte nach Simons Hand gegriffen und sie liebevoll gestreichelt. „Ich meine das vollkommen ernst. Wir sind lange genug zusammen, um mit der Familienplanung zu beginnen. Schließlich gehe ich mit Riesenschritten auf die Dreißig zu und ich würde gern mit unserem Kind noch so Einiges erleben, bevor ich zu alt dafür sein werde.“
„Ich weiß nicht, ob wir dazu geeignet sind, Eltern zu sein.“ Simon erinnerte sich noch sehr gut an seine Antwort. Seine Vorsicht hatte ihn diese Worte sagen lassen. Tief in seinem Innern aber war er unendlich glücklich über das, was Mitch da eben gesagt hatte. Am liebsten wäre er damals aufgestanden, seinem Mann um den Hals gefallen und hätte vor all den Gästen im Restaurant einen Freudentanz aufgeführt. Ein Kind zusammen mit Mitch, der Liebe seines Lebens, das war ein Traum, den er seit längerem träumte, den er sich aber aus seinem Realitätssinn heraus bisher verboten hatte. Aber da Mitch offensichtlich ebenso dachte wie er selbst, schien es Simon mit einem Mal möglich, den Wunsch nach einer Familie zu realisieren.
„Schatz, du wirst der
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