In Zukunft als Dreierpack: Gay-Romance
gehört sich nicht für einen werdenden Vater“, tadelte er die Tat.
„Vielleicht nicht für einen Vater, aber für einen liebenden Mann schon“, verteidigte Mitch seine Aktion.
„Ich liebe dich“, seufzte Simon erneut und verließ das Kinderzimmer.
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„Na, bereit?“ fragte Mitch eine knappe Stunde später, während er das Geschirr vom Frühstück ordnungsgemäß in der Spülmaschine verstaute.
„Ich weiß nicht“, gab Simon zurück.
„Süßer, der Kindersitz ist im Wagen. Deine Tasche ist mit allem gefüllt, was du in deiner Checkliste vermerkt hattest. Du siehst fantastisch aus und ich verspreche dir, mich ganz anständig zu benehmen, falls dich das beruhigen sollte“, resümierte Mitch die getroffenen Vorbereitungen seines Partners, als er die Maschine schloss und sich Simon zuwandte.
„Dennoch bezweifle ich, dass ich bereit bin. Josh wird unser bisheriges Leben absolut auf den Kopf stellen.“
„Ja ja“, gab Mitch zurück. Seine Miene drückt Leid aus und er schüttelte mit dem Kopf. „Die Zeiten, in denen wir in jedem Raum des Hauses wilden, lauten, hemmungslosen Sex haben konnten, sind unwiderruflich dahin. Schade! Schade!“
„MITCH!“ Simon strafte seinen Partner mit einem vorwurfsvollen Blick. Wie konnte er an so etwas nur denken?
„Ist doch so“, erwiderte der mit einer Spur von Trotz in der Stimme und gesenktem Blick. Doch dann hob er seinen Kopf und sah Simon ruhig an. „Wir beide haben ein vollkommen erfülltes, teilweise wildes Leben gehabt. Wir haben kaum etwas ausgelassen.“
„Tut es dir leid, dass es zu Ende ist?“ fragte Simon unbehaglich.
„Nein, nichts tut mir leid. Außer vielleicht, dass ich solange gebraucht habe, bis ich erkannt habe, dass wir zusammengehören. Aber alles andere war und ist perfekt. Und das, was in Zukunft kommen wird, wird ebenfalls perfekt sein. Es ist genau das, was wir beide uns seit Jahren wünschen. Also lass uns endlich zu unserem Jungen.“
In Simons Körper machte sich ein wohliges Kribbeln breit, als er die Worte seines Mannes hörte. Was sollte schiefgehen? Josh war ein unglaubliches Kind. Und in wenigen Stunden wäre er ganz offiziell ihr Sohn. Mitch und er waren sich ihrer Verantwortung für dieses Kind und der kleinen Familie gegenüber absolut bewusst. Und das, was in der Erziehung eines Kindes auf sie zukommen mochte, könnten sie gemeinsam bewerkstelligen, denn die vermeintlichen Probleme waren für alle Eltern gleich. Egal, ob sie nun hetero- oder homosexuell waren. Und vielleicht – einen kleinen Moment gestattet Simon sich diesen Gedanken – wäre es irgendwann einmal genauso normal für die Gesellschaft, dass ein Kind zwei Mütter beziehungsweise zwei Väter haben könnte wie Mutter und Vater. Und bis diese Einstellung sich in der Gesellschaft festgesetzt hatte, würden Mitch und er dafür sorgen, dass Josh keinerlei Nachteil daraus entstehen würde, dass er zwei Väter hatte.
Simon griff nach Mitchs Hand. „Lass uns gehen, Schatz. Ich glaube, bereiter werde ich niemals sein.“
„Ich bin ja auch noch da“, erwiderte Mitch hilfsbereit.
„Ja, das bist du.“ Simon war in diesem Moment unglaublich dankbar für sein Leben. Was konnte ein Mensch sich mehr wünschen, als die Liebe, die er jeden Tag erfuhr?
„Dann mal los. Es wird Zeit, dass wir Josh holen und ihm jeden Sinn und Unsinn des Lebens beibringen.“
„Er ist gerade mal neun Monate alt“, intervenierte Simon mit einem Lächeln im Gesicht.
„Aber er wird älter und man kann nie früh genug damit anfangen, ihn mit Liebe und Glück zu überschütten, um ihm zu zeigen, dass er ein besonderer Mensch ist.“
Simon schmiegte sich in die Hand seines Mannes, die ihm bei dessen Worte sanft über die Wange strich. Dann schluckte er und blinzelte kurz, damit Mitch die Tränen nicht bemerken konnte, die sich in seine Augen gestohlen hatten. „Danke, mein Liebling“, sagte er leise.
„Ich bin mal gespannt, ob du mir auch noch dankst, wenn der kleine Kerl zum ersten Mal mit aufgeschürften Knien nach Hause kommt, weil ich ihm beibringen wollte, wie man eine gute Figur auf dem Skateboard macht.“
„Skateboarden ist tabu“, brummte Simon.
„Was immer du sagst“, erwiderte Mitch vage, als er sich die Tasche griff, die Simon gewissenhaft gepackt hatte. „Aber du kannst meinen Sohn und mich nicht rund um die Uhr beaufsichtigen“, fügte er augenzwinkernd an.
„Unseren Sohn“, berichtigte Simon
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