Ina: Der Konflikt (German Edition)
seitwärts zusammen und umklammerte seinen Bauch. Ina verzog ihr Gesicht und drehte sich ab. Sie biss in ihre Faust. „Es geht ihm gut“, Kadir war ihre Sorge um Ilean nicht entgangen. „Steht er auf?“ Sie konnte nicht hinsehen. „Ja. Es geht ihm gut“, wiederholte sich Kadir kühl. Ina drehte sich um und sah noch, wie Vigo Ilean das Knie in den Bauch schlug und ihm während seines Sturzes die Attrappe in den Rücken rammte. Ina wandte sich sofort wieder ab. Vigo liess keine Gnade walten. Kadir legte seine Hand auf Ina’s. Sie bemerkte erst jetzt, dass sie sich an seinem Arm festgekrallt hatte. „Er steht wieder.“ Sofort liess ihn los: „Entschuldigen sie Sir.“ Er sah sie lange an: „Machen sie sich um all ihre Freunde solche Sorgen oder ist Ilean eine Ausnahme?“ Ina wusste worauf er hinaus wollte: „Um alle Sir“, dabei sah sie in seine dunklen Augen, aber sein Gesicht zeigte keine merkliche Veränderung. „Stoss! – Vigo ist tot.“ Beide wandten sich bei diesen Worten sofort dem Trainingsplatz zu. Ilean hatte gewonnen. Es stand also unentschieden und nun war Ina an der Reihe. Sie ging Ilean entgegen. Sein Gesicht war noch schmerzverzerrt. Beim vorbeigehen wünschte er ihr viel Glück.
„Kapitän Tirken. Bitte“, bei diesen Worten lächelte Ina ihn freundlich an. Er lächelte zurück und ging zu den Waffen. Dort stand er einige Sekunden, drehte sich zu Ina, betrachtete sie von oben bis unten, ging dann ohne Waffe auf sie zu: „Nahkampf.“ Ina nickte und begab sich wie er in Position. Sie bewegten sich einmal im Kreis ehe Tirken einen Angriff startete. Er hob sein Bein und wollte sie im Magen treffen, allerdings hatte sie seinen Angriff durchschaut ehe sein Bein hoch genug war. Ina machte einen Schritt zur Seite, bewegte ihr Bein unter sein angreifendes Bein, und stemmte es mit aller Kraft hoch, Tirken verlor das Gleichgewicht und landete auf seinem Rücken. Die Offiziere lachten laut über seinen tölpelhaften Angriff, was Ina beinahe dazu verleitete Mitleid mit ihm zu haben. Wieder in Kampfposition wollte Tirken ihr einen Schlag mit seinem linken Bein in die Seite versetzen, diesen blockte Ina ab und konterte mit dem anderen Bein in seine Seite, führte den Angriff weiter und landete einige gute Treffer. Aber Tirken ging nicht zu Boden. Er griff sie wieder an, sie wich aus und schlug mit ihrem Bein in Richtung seines Kopfes und – traf ihn obwohl sie nicht damit rechnete. Tirken taumelte zu Boden und blieb liegen. Ina sah ihn einige Sekunden an. Aber er machte keine Bewegung. Hatte sie ihn verletzt? Sie richtete ihren Blick zu Kilven, der zehn Schritte entfernt stand. Mit einer Handbewegung gab er ihr zu verstehen abzuwarten. Aber Tirken bewegte sich nicht. Es war totenstill. Die Offiziere veränderten ihre Sitzpositionen, sahen besorgt aus. Ina ging langsam auf ihn zu: „Kapitän Tirken?“ Keine Reaktion. Also ging sie näher und war im Begriff sich neben ihm hinzuknien, als er sich am Boden drehte, mit seinen Beinen ihre umklammerte und sie zu Boden riss. Ina landete unsanft auf der Seite. Er legte sich auf sie und drückte ihren Kopf in den Sand: „Nicht so klug wie du glaubst Tuma!“ Er kam mit seinem Kopf näher zu ihrem, sodass sie seinen Atem auf ihrem Gesicht fühlen konnte: „Du wirst verlieren! Oder du wirst es bereuen!“ Dann stemmte er sich an ihren Schultern hoch und spuckte neben ihr auf den Boden. Es war ein Regulärer Punkt den er erzielte. Die Einwände von Davut hatten keinen Sinn. Es war ein nicht würdiger Punkt. Das ein Kapitän es nötig hatte auf diese Weise zu Punkten, empfand sie als – Es war schäbig. Aber was er noch dazu tat! Die Art und Weise wie er es sagte! Ina stand auf, wischte sich den Sand von den Kleidern und drehte ihm dabei den Rücken zu. Sebiha beobachtete sie genau. Er empfand es ebenso wie sie, als erbärmlich und nicht würdig. „Wollen sie nicht noch einen schäbigen Punkt erzielen, Kapitän Tirken?“ Sie sagte es so laut, dass sie von allen gehört wurde. Diese Aussage löste leises Gemurmel aus. Bei den Offizieren und bei ihrer eigenen Gruppe. „Es ist ein Regulärer Punkt“, entgegnete Tirken unbeirrt. Ina richtete ihr Hemd und drehte sich langsam um. „Es steht ihnen frei, dasselbe zu tun. Wenn sie in der Lage sind“, es lag noch mehr auf seiner Zunge. Doch den Rest schien er im Stillen auskosten zu wollen. Ina kochte vor Wut. – Sie würde es tun. Wieder bezogen sie Position. Ina liess sich ein par Mal von ihm treffen, bis
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