Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ina: Der Konflikt (German Edition)

Ina: Der Konflikt (German Edition)

Titel: Ina: Der Konflikt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Z. Bär
Vom Netzwerk:
einem Ruck vom Schiff löste.
    Demir sass Nilia gegenüber, neben dem Galal sass und gerade an der Elektronik der Fluchtkapsel herum fingerte, was Demir für keine besonders gute Idee hielt. Aber er wollte sich diesbezüglich weder mit Galal und noch weniger mit Nilia selbst anlegen. „Welche Offiziere haben unsere Vorsitzende in der Fluchtkapsel begleitet?“ Nilia sah auf den Boden hinunter: „Kapitän Kadir war für die Vorsitzende zuständig.“ Das bedeutete dann also soviel, dass Nilia keine Ahnung hatte, ob sie es überhaupt in eine Kapsel geschaft hatte. Demir Schmunzelte und legte den Kopf an die Wand zurück. „Was ist?!“ Fragte Nilia gereizt. „Eine Reihe seltsamer Ereignisse, die sich in der letzten Zeit gehäuft haben. – Finden sie nicht auch?“
    Der Soldat schaltete das automatische Notsignal der Fluchtkapsel aus. Erklärte der Vorsitzenden, dass sie sonst von den Arek aufgespürt und an Bord geholt werden würden. Seit Stunden flogen sie durch Namenloses Gebiet. Die Autosteuerung einer jeden Fluchtkapsel machte den nächsten bewohnbaren Planeten aus und steuerte ihn an. Egal wie weit weg er war. Egal in welchem Territorium er lag. „Konnten die Botschafter evakuiert werden?“ Es dauerte, bis die junge Halbtuma ihr gegenüber begriff, dass sie angesprochen war. Mit von Tränen geröteten Augen sah sie zu ihr auf. Vor einiger Zeit hatten sich ihre Augen mit Tränen gefüllt und ihren Körper zittern lassen. – Was ihr so sehr zu schaffen machte, wusste die Vorsitzende nicht. Aber sie befürchtete, dass es daran liegen konnte, dass es nicht alle Botschafter geschafft hatten. „Botschafter Sebiha und die beiden Botschafter Yerko. – Botschafter Demir war nicht bei uns Madam.“ Dass die junge Frau wegen Demir weinte, war ausgeschlossen. „Sie hätten in eine Kapsel gehen können“, dabei nickte sie Sebiha’s Gehilfin zu: „Soldaten sind an mir vorbei gegangen. Über mich hinweg gelaufen. General Nilia wird hoch zufrieden mit ihnen sein.“ Nur schien das Mädchen darüber nicht erfreut zu sein und bewies es sogleich mit ihren trüben Worten: „Nein Madam. Das wird er nicht.“
    „Natürlich. Ich werde ihm persönlich schildern wie mutig sie waren.“ Mit dem zerschundenen Gesicht sah Ina zu dem Soldaten, der mit ihnen zusammen in der kleinen Kapsel sass und biss sich auf die Unterlippe. – Sebiha machte sich begründet Sorgen um das Wohl dieses Mädchens, so wie der General ihr Gesicht verunstaltet hatte. Aber dieses Kind hatte ein grösseres Problem. „Wollen sie mir etwas sagen Ina?“ Jetzt blickte sie ihr wieder entgegen. Das linke Auge war blutunterlaufen und stark geschwollen, das rechte von ihren Tränen gänzlich gerötet. „Madam?“ Ja, da war etwas. Die Vorsitzende schwieg bewusst. Aus Erfahrung wusste sie, dass die Leute mehr sagten, wenn man sich nicht präzisierte, als wenn man zu genaue Fragen stellte. „Madam – Ich bin Seran treu ergeben.“ Das hatte sie mehr als bewiesen und Sebiha legte Wert darauf, es bei jeder Gelegenheit zu erwähnen, weil er sich davon erhoffte, dass sie seine Gehilfin aus Nilia’s Obhut entfernte. „Und ich bin General Nilia verpflichtet.“
    „Das ist so. – Und sie wollen aus dieser Verpflichtung gelöst werden?“ Kaum vorstellbar, dass sie den Mut hatte, das so deutlich anzusprechen. Aber gerade als sie es ausgesprochen hatte, erkannte sie, dass Ina nicht darauf hinaus wollte. – Sie war zu präzise geworden. „Miss Ina?“
    „In der Geschichte Seran’s wurden Regierungen gestürzt, weil die Verpflichtung seines Gönners gegenüber höher gewertet wurde, als die Pflicht dem eigenen Volk gegenüber.“ Die junge Halbtuma hielt ihren Augenkontakt. Dieses Mädchen war klug. – War sie klug genug, dass sie ihr wirklich das sagen wollte, was sie mit diesen Worten gerade ausdrückte? „Die Verpflichtung seinem Gönner gegenüber darf niemals über die Pflicht seiner Heimat gestellt werden“, erklärte sie ihr deutlich und bemerkte dabei, dass sie nicht mit einer Seranerin sprach. „Stehen sie im Zweifel was ihre Pflichten angeht?“ Ohne den Blickkontakt zu lösen, antwortete General Nilia’s Mündel deutlich: „Ja Madam.“ Diese junge Halbtuma ihr gegenüber sagte ihr gerade, dass sie dem General ihres Militärs nicht trauen konnte.
    Fortsetzung folgt

Impressum
    Texte: © Copyright by Z. Bär
Büetigenstrasse 26b
CH- 2557 Studen
[email protected]
    Bildmaterialien: © Copyright by - Z. Bär - M. Tellur / C. Przygoda / L.

Weitere Kostenlose Bücher