Glaub an die Liebe, Kit
PROLOG
Es war nur ein kurzer Artikel im Immobilienteil der Sonntagszeitung. Während sie dick mit Erdbeermarmelade bestrichene Brioches im Bett aß, das in den vergangenen drei Wochen zu ihrer Welt geworden war, stieß Sophie einen spitzen Schrei aus.
„Hör dir das an!“
Unerwartete Wendung in der Erbschaftssache Fitzroy
Nach dem plötzlichen Tod von Ralph Fitzroy, dem achten Earl von Hawksworth und Eigentümer von Alnburgh, ist erst jetzt ans Licht gekommen, dass der erwartete Erbe gar nicht erbberechtigt ist. Eine anonyme Quelle, die der Familie nahestehen soll, hat bestätigt, dass sowohl Alnburgh Castle und die es umgebenden Ländereien in Northumberland, sowie ein größeres Grundstück in Chelsea in den Besitz von Jasper Fitzroy übergehen, den jüngeren Sohn des Earls aus zweiter Ehe, und nicht an seinen älteren Bruder, Major Kit Fitzroy.
Sie steckte den letzten Rest Brioche in den Mund und las kauend weiter.
Major Fitzroy ist Soldat im aktiven Dienst und wurde erst vor Kurzem mit der George Medaille für Tapferkeit ausgezeichnet. Den Einwohnern des Ortes zufolge wurde die Instandhaltung des Schlosses in den letzten Jahren sträflich vernachlässigt, sodass auf den nächsten Besitzer eine große finanzielle Herausforderung zukommt. Gerüchte besagen, dass Kit Fitzroy zwar über ein nicht unerhebliches Vermögen verfügt, diese Rettungsmission jedoch vielleicht nicht übernehmen will …
Sophie warf die Zeitung beiseite und leckte Marmeladenreste von ihren Fingern. Dann sandte sie Kit einen überaus koketten Blick.
„Nicht unerhebliches Vermögen?“ Grinsend wand sie sich zwischen den Decken hindurch und küsste seine Schulter. „Klingt gut.“
„Das dachte ich mir“, seufzte er, drehte sich auf die Seite und blickte direkt in ihre funkelnden Augen. „Du bist nichts weiter als ein oberflächliches, zynisches, junges Ding, nur auf Geld aus und …“
„Stimmt.“ Sophie nickte ernst, musste dann jedoch die Lippen zusammenpressen, um nicht laut loszulachen. „Um ehrlich zu sein, bin ich wirklich nur an deinem Geld und deinem großartigen Haus in Chelsea interessiert.“ Sie machte eine ausladende Geste, die das gesamte Schlafzimmer mit dem Blick in den herrlichen Garten umfasste. „Nur deshalb ertrage ich deine langweilige Persönlichkeit und dein recht durchschnittliches Aussehen. Ganz zu schweigen von deiner miserablen Leistung im Bett …“
Sie stieß noch einen Schrei aus, als er mit der Hand unter die Laken fuhr und ihr Bein streichelte.
„Entschuldigung. Wie war das?“
„Ich sagte …“, setzte sie an, „… ich bin nur interessiert an … deinem Geld.“ Er beobachtete, wie ihre Augen sich verdunkelten, als er seine Hand höher schob. „Ich wollte schon immer das Spielzeug eines reichen Mannes sein.“
Kit stützte seinen Kopf auf einem Ellenbogen auf, sodass er sie besser betrachten konnte. Ihr leuchtend rotes Haar hob sich in reizvollem Kontrast von dem Kissen ab. Sie trug kein Make-up. Nie hatte sie schöner ausgesehen.
„Nicht die Ehefrau eines reichen Mannes?“, fragte er gedehnt.
„Oh, nein. Heiraten würde ich nur, wenn auch ein Titel und ein wirklich großes Vermögen für mich herausspringen.“ Ihre Stimme nahm einen heiseren Klang an, als er ihren Hals, dann ihre Kehle küsste. „Und Ländereien natürlich auch …“
Kit lächelte. Er hatte alle Zeit der Welt. „Okay, das ist gut zu wissen. Da ich seit Kurzem weder über einen Titel noch Ländereien verfüge, hat es wohl keinen Sinn zu fragen.“
Er spürte, wie sie sich versteifte, hörte, wie sie vor Schock und Aufregung nach Luft schnappte. „Nun, es gibt da einen gewissen Verhandlungsspielraum“, erwiderte sie atemlos. „Und ich würde sagen, du befindest dich im Augenblick in einer verdammt guten Position …“
„Sophie Greenham“, sagte er. „Ich liebe dich, weil du wunderschön bist und clever und ehrlich und loyal …“
„Mit Schmeicheleien könnte das hier sehr lange dauern“, seufzte sie und schloss die Augen, als er seine Finger kreisend noch ein Stückchen höher schob. „Oh, du hast eine Abkürzung gefunden …“
Ihm wurde ganz eng um die Brust, als er sie jetzt betrachtete. „Ich liebe dich, weil du Unterwäsche für eine bessere Investition als Kleider hältst. Weil du mutig und lustig und sexy bist. Und da habe ich mich gefragt, ob du vielleicht in Betracht ziehen könntest, mich zu heiraten?“
Sie schlug die Augen auf und schaute ihn direkt an. Das Lächeln, das sich
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