Incubus et Succubus
stellten die Zelte gegenüber auf , niemand wollte dem anderen erklären müssen, warum sie am liebsten 10 Meter Abstand zwischen den Zelten lassen wollten. Sie bildeten mit ihren Zelten ein Dreieck um das Feuer herum. Angenehm warm wurde es, denn in der Schlucht war die Luft kühler als anderswo im Wald. Kleinigkeiten, die man als Wegzehrung mitgenommen hatte, wurden über den Flammen gebraten. Während Brot aufgeschnitten und mit einer Paste bestrichen wurde, die Dominik kaum schmeckte, knurrte sein Magen unaufhaltsam weiter. Nur manchmal schlug sein Appetit in leichte Übelkeit um, da es an manchen Stellen so verfault roch; aber Lena glaubte zu wissen, dass das der Geruch von Land und Natur sei.
Daniel fand die Geschichte, die Lena rund um ihren Vater erzählte, die zwar Luca nicht mochte, aber er seiner Frau diese Offenheit nun mal gewähren musste, äußerst spannend. Er flüsterte seinem Freund zu, ob der diesen Homöopathen kannte und Dominik flüsterte ebenso leise zurück, dass er glaubte zu wissen, wer dieser Herzensbrecher wäre. Ein guter Freund aus seinem Bekanntenkreis, war mit diesem Arzt liiert gewesen und brauchte nach der Beziehung eine lang anhaltende Gesprächtherapie, weil er viele seelische Verstümmelungen davongetragen hatte. Dominik meinte dazu nur, dass die Übertreibung in manchen Fällen einfach zum Leben dazugehörte. Lenas Vater wurde eben doch von seiner Ehefrau erpresst, so hörten sie es zumindest. Denn logisch war es nicht, dass ein über 50 Jahre alter Mann, der zu 100% schwul war, sich von seiner Ehefrau nicht scheiden ließ. Aber beide hatten wohl den Anstand zur Not erklärt, die Würde ihres Vaters nicht auf die Probe zu stellen und fragten deshalb nicht nach.
Luca klink te sich meistens bei den Gesprächen, die über seinen Schwiegervater gehalten wurden, aus. Gerade jetzt, als wieder eine Anekdote über ihn erzählt wurde, beschäftigte er sich lieber mit seinem Sohn, der gefragt hatte, ob diese Düsternis eine Sonnenfinsternis sei. Luca liebte es den stolzen Vater raushängen zu lassen und begann mit der Erklärung, warum das hier keine Sonnenfinsternis wäre und wie eine echte Sonnenfinsternis auszusehen hätte.
Daniel dachte sich, dass wenn er Kinder hätte, er eine ähnliche Vater-Sohn-Beziehung anstreben würde, wie Luca sie mit seinem Sohn Liam hatte. Daniel dachte an die nicht vorhandene Vater-Sohn-Beziehung, die er mit seinem Vater pflegte, und die der Grund für diese Gedanken war. Sein Vater war Alkoholiker gewesen, der sich niemals unter Kontrolle hatte, seine Frau betrog und kein Partner fürs Leben war. Sie ertrug die Schmach und versuchte irgendwie eine gute Hausfrau zu sein. Nach seinem Tod, er hatte sich buchstäblich in den Tod gesoffen, begann seine Mutter zu trinken (wahrscheinlich aus Freude ihn überlebt zu haben) und jetzt hatte er eine Alkoholiker-Mutter, die er nur selten sah, die sich nicht helfen lassen wollte und mit dem homosexuellen Leben ihres Sohnes wenig anfangen konnte. Sie gab sich die Schuld und sooft Daniel auch versuchte ihr klar zu machen, dass niemand Schuld daran hatte, wurde das Loch der Unverständnis tiefer und tiefer und irgendwann verloren sich beide in diesem tiefen und abertiefen Labyrinth der Verständigung. Auf Diskussionen ließ Daniel sich nicht ein. Warum auch? Er würde etwas völlig Normales nicht weiter zu erklären versuchen, nur weil es einer Kirche gegen den Strich geht. Die Kirche hatte auch die Olympischen Spiele verboten, weil sie ihnen heidnisch vorkamen, aber irgendwann tauchen sie wieder auf … die Kirche konnte nicht alles verbieten, nur weil es nicht in der Bibel steht. Riten tauchen nun mal auf, weil die Welt vielschichtig ist und da kommt wahrscheinlich Gott ins Spiel, der dafür verantwortlich ist, dass Menschen existieren – laut der Gottesschriften zumindest – also hat ein jeder Mensch das Recht auf Leben, auch wenn er das falsche Loch vögelt. So wie alles einen Anfang und ein Ende besitzt und in der Zwischenzeit wird einfach geliebt, gelitten und gespielt nach bestem Wissen und Gewissen.
Nachdem sich Liam in sein Zelt verkrochen hatte, tratschten die Erwachsenen noch, wurden aber alsbald schon von der Müdigkeit überrascht … zumindest taten sie so!
„Du musst ganz leise sein“, sagte Dominik zu Daniel und Daniel konnte seine Geilheit, den Schwanz seines Freundes in seinen Mund zu nehmen, kaum mehr zurückhalten. Dominik zog seine Hose hinunter und durch die eng anliegenden
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