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Indiana Jones und das Geheimnis der Osterinseln

Indiana Jones und das Geheimnis der Osterinseln

Titel: Indiana Jones und das Geheimnis der Osterinseln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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das würde für die Polynesier weit mehr bedeuten als einen weiteren Kampf. Es hieße nichts weniger, als daß ein ganzes Volk ausgelöscht würde.
    Außerdem war er nicht einmal sicher, daß es damit vorbei sein würde. Wahrscheinlich war es wirklich so, wie Brenner gesagt hatte, und die Langohren waren ihr kleinstes Problem.
    »Warum denn dann?« fragte Nancy.
    »Jonas«, murmelte Indiana. »Er hat den Kristall.«
    »Aber dann … dann ist doch alles in Ordnung«, antwortete Nancy. »Er … er kann uns helfen. Dieser Kristall ist doch eine Waffe, und –«
    »Jonas ist nicht wirklich Jonas, Nancy«, unterbrach sie Ganty sanft. »Er ist ein Naziagent, verstehen Sie doch.«
    »Ich fürchte, er ist nicht einmal mehr das«, fügte Indiana hinzu. »Sie haben nicht verstanden, was ich erzählt habe. Jonas hat den Kristall benutzt . Er ist jetzt nicht mehr er selbst.«
    »Was für ein Unsinn!« widersprach Nancy. Sie lachte; schrill und nervös und viel zu laut. »Ich habe ihn doch genau erkannt, als sie ihn an Bord getragen haben!«
    »Erinnern Sie sich an die Situation, als ich den Kristall für einen Moment in den Händen gehalten habe?« fragte Indiana sanft. Nancy starrte ihn aus großen, angstvollen Augen an, und Indiana fuhr fort: »Ich habe ihn nicht benutzt, weil ich seine Macht gefühlt habe, Nancy. Ich habe gespürt, was er wirklich ist. Er ergreift Besitz von jedem, der sich seiner Macht bedient.
    Heinrich/Jonas sieht nur noch so aus wie der Mann, der er einmal war. Aber er ist es nicht mehr, glauben Sie mir. Was mit Sandstein geschehen ist, das ist auch ihm passiert. Nur schneller. Und schlimmer.«
    »Dann sollte man ihn töten«, sagte einer der beiden Australier. Sein Bruder nickte. Zum ersten Mal im Leben waren die beiden einer Meinung.
    Indiana schwieg. Er war nicht einmal mehr sicher, ob es überhaupt noch möglich war, Jonas – oder wie immer er auch wirklich heißen mochte – zu töten. Außerdem war das nicht wirklich das Problem.
    »Es geht nicht um ihn«, sagte er nach einer Weile. »Es ist dieser Stein. Ich weiß nicht, was er ist, aber er ist … mehr als ein Kristall.«
    Mit Ausnahme von Ganty sahen ihn alle einfach nur verständnislos an. Ganty schien der einzige zu sein, der wirklich begriffen hatte, was Indiana meinte. Er wirkte immer noch entsetzt.
    »Jetzt übertreiben Sie aber, Dr. Jones«, sagte Barlowe. Er lachte, aber es klang nervös und wenig überzeugend. »Ich meine, dieses Ding ist … gefährlich, sicher. Eine schreckliche Waffe, aber trotzdem doch wohl nicht mehr als das. Sandstein hat sie letztendlich nichts genutzt, und Jonas –«
    »Was immer es ist, es hat zwei Monate gebraucht, um Sandstein zu verändern«, unterbrach ihn Indiana. »Bei Jonas genügten wenige Stunden.«
    »Vielleicht wird es stärker«, murmelte Ganty. »Mit jedem Leben, das es nimmt.«
    Ja, dachte Indiana schaudernd. Und vielleicht war alles, was sie bisher erlebt hatten, erst der Anfang. Vielleicht begann der Kristall gerade erst zu erwachen …
    Aber da war noch etwas. Irgendeine Information, die er bereits hatte, die er aber nicht richtig einzuordnen vermochte. Etwas, das er gesehen oder gehört oder erlebt hatte. Und das wichtig war, ungeheuer wichtig sogar. Aber er wußte einfach nicht, was.
    Ihre Diskussion drehte sich eine gute Stunde weiter im Kreis, ohne zu irgendeinem Ergebnis zu führen. Dann wurde die Tür wieder geöffnet, und zwei von Brenners Männern erschienen, um Indiana abzuholen.
    Wie das erste Mal, als Indiana den Kommandoraum betreten hatte, stand Kapitänleutnant Brenner am Periskop. Er sah jetzt noch besorgter aus als das erste Mal, als er sich zu Indy herumdrehte und ihn ansah.
    »Neue Probleme?« fragte Indiana direkt.
    Brenner deutete wortlos auf das Sehrohr.
    Über dem Meer brach der Tag heran. Die Dunkelheit hatte einem grauen Zwielicht Platz gemacht, in dem die Konturen der Dinge zu verschwimmen schienen wie in treibendem Nebel.
    Die Polynesier-Flotte war nicht näher gekommen, aber größer geworden. Es mußten an die fünfhundert Schilfboote sein, die das Meer in weitem Umkreis bedeckten.
    »Fünf Grad weiter westlich«, sagte Brenner.
    Indiana drehte das Periskop in die falsche Richtung, lächelte entschuldigend und korrigierte seinen Fehler hastig. Der Horizont und die Flotte der Polynesierboote huschten als verschwommene Schatten vorbei. Dann sah er, was Brenner meinte. Ein gewaltiger Schatten näherte sich der Position des U-Bootes.
    »O ja, das sieht nach Problemen

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