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Inferno

Inferno

Titel: Inferno Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Brown
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seiner Ankunft im Krankenhaus vor sich hingemurmelt hatte.
    Very sorry … very sorry.
    »Sie sind hier nicht mehr sicher, Robert«, sagte Sienna. » Wir beide sind nicht sicher.« Sie deutete zur anderen Straßenseite. »Diese Frau hat uns zusammen aus dem Krankenhaus fliehen sehen, und ich wette, Ihre Regierung und die italienische Polizei suchen schon nach mir. Diese Wohnung ist nicht auf meinen Namen gemietet – sie gehört eigentlich jemand anderem –, aber sie werden mich sicher bald finden.« Sie sah zu dem BioTube auf dem Tisch. »Sie müssen dieses Ding öffnen, sofort.«
    Langdon betrachtete das Gebilde aus Titan mit dem bedrohlichen Biohazard-Symbol.
    »Was immer in diesem Zylinder ist, es hat vermutlich einen ID -Code, einen Aufkleber der zuständigen Institution, eine Telefonnummer oder irgendwas in der Art. Sie brauchen Informationen, Robert. Ich brauche Informationen! Ihre Regierung hat meinen Freund getötet!«
    Der Schmerz in Siennas Stimme riss Langdon aus seinen Gedanken, und er nickte. Sie hatte Recht. »Ja. Ich … es tut mir leid, sorry …« Er verzog das Gesicht, als er sich dieses Wort sagen hörte.
    Erneut blickte er zu dem Zylinder auf dem Tisch und fragte sich, welche Antworten er enthalten mochte. »Es könnte unglaublich gefährlich sein, dieses Ding zu öffnen.«
    Sienna überlegte kurz. »Was immer da drin ist, es ist zweifellos sicher versiegelt, wahrscheinlich in einem bruchfesten Plexiglasröhrchen oder etwas Ähnlichem. Dieser BioTube ist bloß eine Außenhülle, die den sicheren Transport ermöglichen soll.«
    Langdon sah hinunter zu dem schwarzen Motorrad vor dem Hotel. Die Frau war noch nicht wieder aufgetaucht, doch es konnte nicht mehr lange dauern, bis sie herausfand, dass Langdon nicht im Gebäude war. Er fragte sich, wie wohl ihr nächster Schritt aussah … und wann sie vor Siennas Wohnungstür stehen würde.
    Er fasste einen Entschluss. Er nahm den Titanzylinder und legte zögernd den Daumen auf den biometrischen Scanner. Nach einem kurzen Moment ertönte ein lautes Klicken.
    Bevor der Behälter sich wieder verriegeln konnte, drehte Langdon die beiden Hälften langsam auseinander. Eine Viertelumdrehung später klickte der BioTube ein zweites Mal, und Langdon wusste, es gab kein Zurück mehr.
    Seine Hände schwitzten, als er den Zylinder weiter auseinanderschraubte. Die beiden Hälften glitten fast reibungslos auf dem perfekt geschnittenen Gewinde. Er schraubte weiter und fühlte sich, als würde er eine russische Matroschka-Puppe auseinandernehmen, nur dass er keine Ahnung hatte, was am Ende zum Vorschein käme.
    Nach fünf Umdrehungen lösten sich schließlich die Hälften voneinander. Langdon atmete tief durch und zog sie behutsam auseinander. Eine Schaumstoffhülle kam zum Vorschein. Langdon legte das schützende Polster, das an einen Nerf-Football erinnerte, vorsichtig auf den Tisch.
    Wird schon schiefgehen.
    Behutsam zog er die Oberseite des Schaumstoffpolsters ab, und endlich kam das Objekt im Innern zum Vorschein.
    Sienna starrte verwundert auf das Gebilde. »Definitiv nicht das, was ich erwartet habe.«
    Langdon hatte mit einer modernen Ampulle gerechnet, doch der Inhalt des BioTubes war alles andere als modern. Das kunstvoll geschnitzte Objekt schien aus Elfenbein zu bestehen und hatte ungefähr die Größe einer Rolle Kaubonbons.
    »Es sieht alt aus«, flüsterte Sienna. »Es erinnert mich an …«
    »Das ist ein Rollsiegel«, sagte Langdon und atmete durch.
    Rollsiegel waren eine Erfindung der Sumerer aus der Zeit um 3500 vor Christus und galten als Vorläufer der italienischen Tiefdrucktechnik. Rollsiegel waren mit dekorativen Bildern verziert und besaßen einen hohlen Schaft mit einer stabförmigen Achse darin. Das Siegel wurde wie ein moderner Farbroller über nassen Ton oder Terracotta gerollt und »druckte« auf diese Weise ein sich wiederholendes Muster von Symbolen, Bildern oder Text auf die Unterlage.
    Dieses spezielle Siegel war zweifellos extrem selten und wertvoll, und trotzdem fiel Langdon kein Grund ein, warum es in einem hermetisch verschlossenen Titanbehälter lagerte wie eine gefährliche biologische Waffe.
    Langdon drehte das Siegel behutsam in den Fingern und entdeckte darauf eine besonders grausige Schnitzerei – einen dreiköpfigen gehörnten Satan, der drei Menschen gleichzeitig fraß, einen in jedem seiner drei Mäuler.
    Nett.
    Langdons Blick fiel auf die sieben Buchstaben unter dem Bild, eine kunstvolle Kalligrafie, die wie

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