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Inferno

Inferno

Titel: Inferno Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Brown
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arbeitete, bestand aus zahlreichen Abteilungen. Brüders Einheit hieß Surveillance and Response Support – Überwachung und Einsatzunterstützung –, und sie wurde nur hinzugerufen, wenn die Situation einen kritischen Status erreichte.
    Als Brüders Männer im Wohngebäude verschwanden, bezog er Posten vor der Eingangstür. Er nahm sein Kommunikationsgerät und kontaktierte die befehlshabende Stelle.
    »Brüder hier«, meldete er. »Wir konnten Langdon mithilfe seiner IP -Adresse lokalisieren. Mein Team geht jetzt rein. Ich informiere Sie, wenn wir ihn haben.«
    Hoch über Brüder, auf dem Dach des Hotels Pensione la Fiorentina, starrte Vayentha erschrocken und ungläubig auf die Agenten hinunter, die das Wohngebäude stürmten.
    Was zum Teufel machen DIE hier?
    Sie strich sich mit der Hand durch die gegelte Igelfrisur. Ihr verpatzter Auftrag vom Vorabend würde fatale Konsequenzen nach sich ziehen. Das Gurren einer einzelnen Taube hatte ein wildes Chaos eingeläutet, und jetzt war alles außer Kontrolle. Was als einfache Mission begonnen hatte, war zu einem fortwährenden Alptraum geworden.
    Wenn das SRS-Team hier ist, dann ist für mich alles gelaufen.
    Sie holte ihr Sectra Tiger XS Telefon hervor und rief den Provost an.
    »Sir!«, stammelte sie. »Das SRS -Team ist hier! Brüders Männer stürmen das Wohngebäude auf der gegenüberliegenden Straßenseite!«
    Sie wartete auf eine Antwort, doch stattdessen ertönte lediglich eine Folge lauter Klicks, und dann sagte eine elektronische Stimme: »Nichtannahmeprotokoll aktiviert.«
    Vayentha senkte das Telefon und starrte ungläubig auf das Display, das sich gerade ausschaltete.
    Alles Blut wich ihr aus dem Gesicht, als ihr klar wurde, was soeben passiert war. Das Konsortium hatte jeglichen Kontakt zu ihr abgebrochen.
    Keine Verbindung mehr. Nichts.
    Ich wurde fallengelassen .
    Der Schock hielt nur einen Moment lang vor.
    Dann kam die Angst.

KAPITEL 16
    »Beeilung, Robert!«, drängte Sienna. »Folgen Sie mir!«
    Langdons Gedanken kreisten noch immer um die grimmigen Bilder von Dantes Unterwelt, als er durch die Wohnungstür in den Korridor des Wohnhauses rannte. Bis zu diesem Augenblick hatte Sienna Brooks den Stress des frühen Morgens mit distanzierter Gelassenheit bewältigt. Jetzt war diese Ruhe einer Emotion gewichen, die Langdon in ihrem Gesicht noch nicht gesehen hatte: echter Angst.
    Sienna rannte im Korridor voraus – vorbei am Lift, der bereits auf dem Weg nach unten war, zweifellos von den Männern in Schwarz gerufen, die unten in der Lobby warteten. Sie lief bis zum Ende des Gangs und verschwand im Treppenhaus, ohne einen Blick zurückzuwerfen.
    Langdon folgte ihr dichtauf. Die Sohlen seiner geborgten Schuhe waren rutschig, und während er rannte, hüpfte der winzige Projektor in der Brusttasche des Brioni-Anzugs auf und ab. Langdon musste an die eigenartigen Buchstaben denken, die den achten Höllenkreis schmückten: Catrovacer. Er stellte sich die Pestmaske vor und rief sich die Signatur ins Gedächtnis:
    Die Wahrheit offenbart sich nur durch die Augen des Todes.
    Langdon versuchte, diese verschiedenen Elemente in einen Zusammenhang zu rücken, doch im Augenblick ergab nichts einen Sinn. Als er schließlich auf dem Treppenabsatz stehen blieb, wartete Sienna bereits auf ihn. Sie lauschte angestrengt. Langdon hörte stampfende Schritte, die sich von unten näherten.
    »Gibt es einen anderen Ausgang?«, flüsterte er.
    »Folgen Sie mir«, sagte sie knapp.
    Sie hatte ihm an diesem Tag schon einmal das Leben gerettet, und außerdem hatte er gar keine andere Wahl, als ihr zu vertrauen. Also holte er tief Luft und rannte hinter ihr die Stufen hinunter.
    Eine Etage tiefer wurde der Lärm der Stiefel bedrohlich – die Männer waren allenfalls noch zwei Stockwerke unter ihnen.
    Warum rennt sie ihnen entgegen?
    Bevor Langdon protestieren konnte, packte Sienna seine Hand und zerrte ihn aus dem Treppenhaus in einen verlassenen Korridor, den ebenso viele Wohnungstüren säumten wie in der Etage über ihnen.
    Kein Platz zum Verstecken! , dachte Langdon voller Panik.
    Sienna legte einen Lichtschalter um, und die wenigen Glühbirnen erloschen. Der dunkle Flur bot trotzdem keine Deckung. Sienna und Langdon waren deutlich sichtbar.
    Die stampfenden Schritte waren fast heran. Die Angreifer konnten jeden Moment auf der Treppe erscheinen, mit direktem Blick auf Sienna und ihn im Gang.
    »Ich brauche Ihr Jackett!«, flüsterte Sienna und riss ihm die Jacke fast

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