Infernoclub 2 Mein verwegener Duke
auch glauben sollen.
Vielleicht hatte sie sogar die Schmuggler dazu gebracht, eine Rolle in ihrem Spiel zu übernehmen, ohne dass diese es bemerkt hatten.
Drake, der gefangene Agent, konnte unter Folter Rohans Identität preisgegeben haben. Die Prometheusianer mussten nur einen Blick auf sein Leben in London werfen, um zu erkennen, dass ein Mann, der Rohan aus dem Weg schaffen wollte, diesen ersuch vermutlich nicht überleben würde - selbst wenn er bis an die Zähne bewaffnet wäre. Eine Frau hätte es da bedeutend dichter, ihm nahe zu kommen.
Nahe genug, um ihm ein Messer in den Rücken zu rammen? Unmöglich, dachte er und konnte seine Gedanken selbst nicht fassen, als er den besorgten Ausdruck in Kates grünen Augen sah.
Andererseits - er kämpfte schon lange genug gegen die Prometheusianer, um zu wissen, dass sie zu jeder kunstvollen List fähig wären. Was würden sie nicht alles auf sich nehmen, wenn sie glaubten, endlich einen Weg gefunden zu haben, um einen der Fähigsten des Ordens auszuschalten?
Er musste mehr erfahren. Er musste die Wahrheit erfahren.
Zum Beispiel, wer Kate wirklich war und ob ihre Entführungsgeschichte stimmte. Und falls nicht, was zum Teufel sie dann tatsächlich hier wollte.
Als er sich wieder Peter Doyle zuwandte, war Rohan eifriger als zuvor darauf bedacht, seine Befragung fortzusetzen und alles über Kate herauszufinden - ob sie unschuldig war oder ob sie mit dem Feind in einer Blutlinie stand. Doch er wollte nicht, dass sie den Rest dieses Gesprächs mit anhörte.
„Warum haben Sie mich gefragt, wie alt ich bin?“, fragte sie, während Rohan Peter anstarrte.
Er hatte ihr den Rücken zugewandt, so konnte sie keine Veränderung in seinem Verhalten bemerken - und so musste er sich auch nicht der Versuchung aussetzen, die ihre Schönheit für ihn bedeutete. In ihr floss das Blut der Prometheusianer! Und beinahe hätte er letzte Nacht mit ihr geschlafen!
„Miss Madsen, wenn Sie noch nicht volljährig wären“, log er geschickt, „dann würde es das Verbrechen gegen Sie noch verwerflicher machen.“
„Ah, ich verstehe.“ Sie klang beruhigt, während Peter sich unter seinem finsteren Blick duckte.
„Ich sage die Wahrheit, Mylord! Ihr Name ist Fox, nicht Madsen!“
„Peter, ich weiß nicht, was für ein Spiel du da treibst“, erwiderte Rohan so emotionslos wie möglich. „Aber du kannst dir und mir diese lächerlichen Lügen ersparen. Zweifellos kennt die Dame ihren eigenen Namen, so wie sie es gesagt hat.“ Ohne sich umzudrehen, fuhr er fort: „Gehen Sie nach oben, Kate. Ich fürchte, diese Unterhaltung wird jetzt etwas ernster werden.“ Danach sprach er wieder mit dem Gefangenen: „Ich habe dir geraten zu kooperieren, Peter!“
„Aber, Sir!“
„Rohan, Sie müssen mich nicht schützen ...“
„Parker! Wilkins!“, brüllte der Duke, ohne auf ihren Protest zu achten. „Begleitet Miss Madsen nach oben. Eldred soll sie in eines der Gästezimmer bringen. Und bleibt bei ihr, für den Fall, dass sie etwas braucht“, fügte er mit einem Blick auf seine Männer hinzu.
Parker verstand die Bedeutung dieses Blickes sofort. „Jawohl, Sir. Miss Madsen, bitte kommen Sie jetzt mit.“
„Das werde ich nicht tun! Hoheit, dies ist ebenso meine Angelegenheit wie Ihre! Außerdem wird dieses Wiesel anfangen zu lügen, sobald ich ihm den Rücken zugekehrt habe, ich weiß es!“ Ihr Protest klang für seinen Seelenfrieden ein wenig zu heftig. „Miss Madsen, Sie werden jetzt freiwillig gehen, oder Sie werden mit Gewalt von hier entfernt werden.“
Sie hielt inne, erschrocken über seinen strengen Tonfall. „Gut“, sagte sie einen Moment später. In ihren geborgten Stiefeln drehte sie sich auf dem Absatz geräuschvoll um und verließ die Zelle, wobei sie murmelte: „Wenn Sie es so haben wollen.“
Behaltet sie im Auge! Rohan wiederholte seinen Befehl wortlos, er brauchte dazu nur seine Männer anzuschauen.
Parker nickte und folgte Kate. Wenigstens konnte Rohan sich darauf verlassen, dass seine Männer ihm gehorchten, auch wenn sie die Gründe für sein Handeln nicht immer verstanden.
Als er sich wieder Peter Doyle zuwandte, machte der junge Mann sich auf Schläge gefasst. „Bitte töten Sie mich nicht, Sir! Ich schwöre beim Grab meiner Großmutter, ich sage die Wahrheit...“
»Halt den Mund“, flüsterte Rohan und packte den jungen Mann bei seinen schmutzigen Hemdaufschlägen. „Ich glaube dir.“
Peter hielt inne und sah ihn erstaunt an.
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