Infernoclub 2 Mein verwegener Duke
„Tatsächlich?“
»Peter, unsere Familien sind seit einer langen Zeit miteinander verbunden. Deine Leute sind schon sehr lange Pächter der Warringtons, und wir haben uns immer um die Doyles gekümmert. Ich will dir keine Unannehmlichkeiten bereiten. Vielleicht können wir nun, da die Dame aus dem Weg ist, offen reden.“
Calebs Neffe sank gegen die Mauer und sah ihn verblüfft an, voll neuer Hoffnung. „Ja, Sir, gern.“
„Gut. Jetzt hör mir zu. Du kannst aus diesem Höllenloch herauskommen und in ein besseres Quartier umziehen, wenn du meine Fragen offen und ehrlich beantwortest. Einverstanden?“ Peter nickte rasch und schluckte schwer. „Jawohl, Sir. Einverstanden.“
„Warum glaubst du, dass sie Gerald Fox’ Tochter ist?“ „O’Banyon erwähnte es, er hat sie immer Miss Fox genannt. Aber ich habe mir nichts dabei gedacht, bis ich sah, wie Onkel Caleb auf diesen Namen reagierte.“
Rohan kniff die Augen zusammen. „Caleb Doyle ist also in diese Geschichte verwickelt?“
„So richtig nicht, Sir. Onkel Caleb hat mit der Entführung selbst nichts zu tun. Aber danach, nun, wir konnten sie nicht lange vor ihm verstecken. Wenn sie kämpft, kann sie laut, wütend und wild werden - ganz die Tochter eines Piraten.“
„Ja, das ist mir aufgefallen.“
„Als einige der Frauen entdeckten, dass wir sie festgesetzt haben, bestanden sie darauf, dass wir meinem Onkel davon erzählen. Sie sagten, wir müssten seine Erlaubnis einholen, um sie im Dorf verstecken zu dürfen. Und wenn wir nicht selbst zu unserem Onkel gehen, würden sie uns verraten. Daher hatten wir, keine Wahl. Wir suchten ihn auf und erklärten meinem Onkel, was wir getan hatten. Danach zeigten wir ihm das Mädchen.“ „Wie hat er reagiert?“
„Er war außer sich.“ Peter zuckte die Achseln. „Meinte, wir hätten Verderben über das ganze Dorf gebracht. Er hatte auch Todesangst, dass Kapitän Fox mit seiner Piratenmannschaft auftauchen und unser Dorf stürmen würde, sollte ihm zu Ohren kommen, was wir mit seiner Tochter gemacht haben. Aus Furcht vor Kapitän Fox wollte Onkel Caleb sie Ihnen überlassen“, räumte der junge Doyle ein. „,Lieber dem Teufel geben, den du kennst, sagte er - das war bestimmt nicht böse gemeint.“
Rohan verschränkte die Arme vor der Brust. „Pete, Ihr Onkel weiß sehr genau, dass Kapitän Fox vor mehr als zwanzig Jahren verschwunden ist. Der Mann gilt als tot. Warum also sollte Ihr Onkel vermuten, dass er im Dorf aufkreuzen könnte?“
Peter sah ihn erstaunt an.
„Was ist?“, drängte Rohan. „Komm, du kannst jetzt nicht aussteigen, Pete. Ein bequemes Zimmer im Turm wartet auf dich. Keine Ratten, kein Gestank, keine Geister“, fügte er mit wissendem Gesicht hinzu.
Der Junge sah sich um, dann nahm er all seinen Mut zusammen. „Mein Onkel glaubt, dass Kapitän Fox noch immer irgendwo da draußen auf dem Meer herumsegelt, lebendig und wohlbehalten. Und er ist nicht der Einzige, der das annimmt.“ „Wirklich?“, murmelte Rohan und musterte ihn.
„O’Banyon behauptet, er hätte auf seinem Schiff gearbeitet, erst vor ein paar Jahren. Als Erster Maat hätte er unter ihm gedient und dabei geholfen, Handelsschiffe über die Meere zu jagen. So erfuhr O’Banyon von der Tochter und dass sie in Devonshire lebt. Natürlich nicht unter ihrem richtigen, sondern unter einem falschen Namen. Den hatte ihr Vater ihr vor vielen Jahren gegeben.“
Rohan runzelte die Stirn.
„Sehen Sie, O’Banyon erfuhr von Miss Kate, weil er auf Fox’ Schiff gearbeitet hat“, erklärte Peter. „Es gab alte Briefe vom Vormund des Mädchens. Darin stand, diese Tochter wäre Fox’ Achillesferse. O’Banyon sagte zu mir: ,Nimm das Mädchen, dann bekommst du den Vater.‘“
„Warum sollte O’Banyon Kapitän Fox in die Hände bekommen wollen?“
„Wohl aus Rache“, meinte Pete. „Die ganze Geschichte kenne ich nicht, Sir, aber zwischen den beiden ist irgendetwas geschehen. Eine Weile hatten sie sich nahegestanden, Kapitän Fox und O´ Banyon, wie Vater und Sohn. O’Banyon sollte in einigen Jahren das Schiff übernehmen.“
„Hm.“
„Aber irgendetwas muss passiert sein, denn nun sind sie Erzfeinde“, fuhr Peter fort. „Fox war so wütend auf O’Banyon, dass er ihn durch eine List Kopfgeldjägern aussetzte - so kam es, dass O´banyon in Newgate endete.“
„Newgate?“, wiederholte Rohan.
»Ja, O’Banyon sollte als Pirat gehängt werden, aber er schaffte es, dem Gefängnis zu entkommen. Jetzt
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