Infernoclub 2 Mein verwegener Duke
Gesichtsausdruck auf. „Worüber spricht sie?“
„Ja, worüber wohl?“, erwiderte Rohan höhnisch. „Peter Doyle, nicht wahr?“
„Jawohl, Hoheit.“ Der Mann stand auf und näherte sich seinem Herrn in einer wesentlich demütigeren Haltung, als sein Cousin es getan hatte. Kluger Junge.
Rohan sah Kate an. „Sind Sie sicher?“, fragte er mit einer Spur von Bedauern in der tiefen Stimme.
»Absolut“, erwiderte sie.
„Was wollen Sie von mir?“, winselte Peter Doyle.
Der Duke sah ihn aus zusammengekniffenen Augen an. „Ich denke, das wissen Sie.“
„Wie?“ Unter Rohans düsterem Blick schluckte er und wich in eine Ecke seiner Zelle zurück.
Kate betrachtete den Gefangenen aufgebracht. „Dies war der Mann, der die Waffe auf mich richtete, in der Kutsche, während die anderen beiden zurückgingen, um mein Haus auszurauben, wie ich es Ihnen berichtet habe.“
„Wovon - wovon redet sie?“, stammelte Pete in gespielter Überraschung.
Kate schäumte vor Wut, als er seine Tat leugnete, aber von ihren drei Entführern schien er dennoch derjenige zu sein, der am wenigsten gefährlich wirkte.
Peter Doyle war ein hochgewachsener, aber magerer junger Mann. Genau wie sein Cousin war er Anfang zwanzig, doch sein widerspenstiges, lockiges Haar war nicht schwarz, sondern von einem faden Blondton. Er hatte haselnussbraune Augen, die nervös hin und her blickten, und so etwas wie ein Pferdegesicht.
„Gibt es etwas, das Sie mir sagen wollen, Pete?“ Rohan richtete seinen strengen Blick auf den jungen Mann.
„Ähm ...“
„Etwas, das vielleicht mit einer Entführung zu tun hat, hm?“ „Wie bitte? Sir!“, rief er empört aus. „Ich bin sicher, dass ich nicht weiß, was Sie meinen!“
„Wagen Sie nicht, das zu leugnen!“ Ohne jede Vorwarnung stürzte sich Kate auf ihn und umklammerte die Gitterstäbe. „Ruhig, Kate!“
„Er war da! Er hat mich aus meinem Haus gezerrt...“ „Nein. Ich - Sir, das Mädchen ist verrückt. Entführt? Was? Jemand hat Sie entführt? Ich soll das getan haben, der Neffe von Caleb Doyle?“, rief er. Im flackernden Schein der Fackel sah er immer ängstlicher aus. „Sir, Sie kennen meine Familie seit einer Ewigkeit! Sie glauben doch diesem Flittchen nicht mehr als mir? Was immer sie sagt, sie lügt!“
„Nun, ich glaube ihr“, erwiderte er leise.
„Ich bin kein Flittchen“, sagte Kate warnend. „Was Sie auch ganz genau wissen.“
„Doch, das sind Sie!“, wiederholte Peter. „Sie wollen die Geliebte eines reichen Mannes werden - in London! Erinnern Sie sich?“ Sein eigener Glaube an die Lüge seines Onkels schien aber zu schwinden. Er sah erschrocken aus, als Rohan den Mantel auszog und ihn einem der Wächter reichte.
Danach entledigte er sich seiner Handschuhe und ließ die Fingerknöchel knacken. „Bringen Sie Miss Madsen nach oben“, sagte er zu seinen Männern. „Eldred soll sie in einem der Gästezimmer unterbringen.“
„Was haben Sie vor?“, fragte Kate.
„Schließen Sie die Zelle auf!“, befahl er einem der Wächter in beinahe liebenswürdigem Tonfall.
„Miss, wenn Sie bitte mit mir kommen würden.“ Der Wächter bedeutete ihr mit einer Geste, ihm zu folgen.
„Ich werde nicht gehen. Das ist meine Angelegenheit ebenso wie Ihre.“
„Gehen Sie, Kate.“
„Sie wollen das nicht mit ansehen, Miss“, riet ihr der Wächter leise.
„Ich gehe nirgendwohin! “, protestierte sie, schüttelte die Hand des Wächters ab und wandte sich an Rohan.
Dessen Blick war auf Peter gerichtet, als wäre er ein Wolf, der sich das schwächste Schaf der Herde ausgesucht hatte.
»V... vielleicht sollte sie bleiben!“, sagte Peter und schluckte schwer, während er sich flach an die Zellenwand presste. „Wie sie schon sagte, es ist ihre Angelegenheit, oder?“
»Ich bin sicher, Sie werden das zu schätzen wissen“, meinte Rohan.
»Ich dachte, Sie wüssten nichts, Peter!“, sagte Kate zu ihm. »Möglicherweise erinnere ich mich jetzt.“ Peter Doyle schluckte. „Bitte, Hoheit - kann die Lady bleiben?“
»Ach, jetzt bin ich auf einmal eine Lady!“ Sie sah Peter an und schüttelte ebenso überrascht wie abgestoßen den Kopf.
Offensichtlich war der einzige Grund, warum er ihr Bleiben wünschte, dass er hoffte, der Duke würde in der Gegenwart einer Frau nicht seinen vollen Zorn über ihn entladen. Sie wandte sich Rohan zu und berührte seine breite Schulter. „Darf ich Sie kurz unter vier Augen sprechen, ehe Sie die Posaunen ertönen
Weitere Kostenlose Bücher