Infernoclub 3 Mein verlockender Earl
Hätte ich selbst nicht besser machen können.“
„Und das aus deinem Mund“, entgegnete Jordan.
„Er war die ganze Zeit hier“, sagte Mara. „Wie die anderen auch.“ Jordan folgte ihrem Blick und sah Beauchamp am Bettpfosten lehnen.
„Du hast uns ’nen ganz schönen Schrecken eingejagt, Falconridge.“
„Tut mir leid. Wollte keine Umstände bereiten.“ Jordan fing an zu lachen, doch er zuckte sofort zusammen.
Momentan tat Lachen noch weh.
Sanft legte Mara ihre Hand über den Verband. „Geht es dir gut?“
Grimmig nickte Jordan, als sein Anführer Max an seine Seite geschlendert kam. „Gut, dass du dich wieder zu uns gesellt hast, alter Freund.“ Doch sein ernster Blick strafte den beiläufigen Ton Lügen. „Ich vermute, du hast endlich begriffen, dass wir ohne dich nicht arbeiten können.“
„Na ja, das sag ich euch doch schon seit Jahren“, scherzte Jordan schwach.
„Wie fühlst du dich?“, erkundigte sich Max.
„Als ob mich jemand aufgeschlitzt hätte wie eine Weihnachtsgans. Ansonsten alles bestens.“
Seine Worte brachten Mara zum Weinen. Rasch wandte sie sich ab und presste die Finger vor ihren Mund.
Liebevoll nahm Jordan ihre Hand wieder in die seine. „Es tut mir leid“, flüsterte er. „Ich habe doch nur einen Spaß gemacht.“ Mara wich seinem Blick aus und wischte eine Träne fort. Was Jordan zeigte, dass er wohl nicht so leichtfertig über die Geschehnisse sprechen sollte. Doch das war nun einmal seine Art.
Max legte ihr tröstend eine Hand auf die Schulter und wandte sich an Jordan. „Virgil wird dich sehen wollen. Wir haben uns alle sehr große Sorgen gemacht.“
„Ich gehe und sage dem alten Mann Bescheid, dass er wach ist“, erklärte Beau. „Er hat deine Wunde selbst genäht, weißt du das?“, fügte er hinzu und nickte in Richtung von Jordans Verbänden.
„Wirklich? Der alte Schotte war schon immer geschickt mit der Nadel. Aber ich hoffe doch, dass er nicht seinen Lieblings-Malt-Whisky verschwendet hat, um die Wunde zu säubern.“ „Offensichtlich ist er der Meinung, dass du es wert bist“, entgegnete Max gedehnt.
Als Beau zur Tür ging, tätschelte Max der neben ihm sitzenden Mara anerkennend die Schulter. „Eine tapfere Dame hast du da, Falconridge. Und Kutsche fahren kann sie auch.“
„Na ja, bis auf die Tatsache, dass sie fast einen der Hunde überfahren hätte“, widersprach Rohan streng, doch seine Augen funkelten spitzbübisch.
„Er ist aus dem Weg gegangen“, protestierte Mara.
„Und das werden wir auch.“ Max blickte Rohan an.
Der Duke nickte. „Lass uns einfach wissen, wenn du etwas brauchst, Jord. Ich bin froh, dass du wieder da bist.“
Dankbar nickte Jordan ihnen zu, gerührt über ihre Fürsorge. Die Männer zogen sich zurück und ließen ihn mit Mara allein.
Einen langen Moment hielten sie sich nur bei den Händen und blickten sich an. Sanftes Tageslicht, das durch die Fenster fiel, schien auf Maras Gesicht, aber ihre großen dunklen Augen blickten immer noch gehetzt drein. Schließlich seufzte sie erleichtert, schüttelte den Kopf, beugte sich zu Jordan hinunter und küsste seine Stirn. „Kann ich dir etwas zu trinken bringen?“ Doch Jordan verneinte. „Wie geht es Thomas?“
Der gehetzte Blick verschwand; der Name ihres Sohnes ließ Maras Augen aufleuchten, und sie lachte leise. „Ich fürchte, dass er dieses Haus liebt.“
Auch Jordan lachte - und zuckte erneut zusammen.
„Deine Freunde haben sich so gut um ihn gekümmert, dass ich glaube, er hat die gestrigen Ereignisse bereits vergessen.“ „Die gestrigen Ereignisse? Wie lange habe ich denn geschlafen?“
Mara blickte auf die Kaminuhr. „Ziemlich genau achtzehn Stunden.“
„Heiliger Bimbam“, murmelte Jordan. „Kein Wunder, dass ich so hungrig bin.“
„Das ist ein gutes Zeichen“, entgegnete Mara lächelnd.
„Es geht mir gut“, versicherte er ihr.
Zweifelnd hob sie eine Augenbraue.
„Aber andererseits, wenn ich so all dieses reizende Mitgefühl bekomme ...“
Mit einem süffisanten Gesichtsausdruck legte Mara den Kopf schräg.
Erschöpft lächelte Jordan ihr zu, doch im nächsten Augenblick wurde er ernst. „Wie geht es Jack?“
„Virgil sagt, dass er lange braucht, um gesund zu werden, aber sein Zustand scheint stabil zu sein. Mrs Busby erholt sich auch langsam von dem Schock.“
„Gut. Doch am allerwichtigsten, mein Liebes, ist: Wie geht es dir?“
Tränen traten in Maras Augen. „Wunderbar“, entgegnete sie leise. „Zu sehen,
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