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Infernoclub 3 Mein verlockender Earl

Infernoclub 3 Mein verlockender Earl

Titel: Infernoclub 3 Mein verlockender Earl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gaelen Foley
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Seilen und Flaschenzügen erklimmen, hatte bereits den Ärmelkanal durchschwommen und war in der Lage, aus ein wenig Salpeter und ganz alltäglichen Gegenständen Sprengstoff herzustellen. Außerdem sprach er sechs Sprachen fließend, wusste sich anhand der Sterne zu orientieren und traf mit seinem Gewehr ein Ziel aus fünfzig Yards Entfernung.
    All dies waren die Grundvoraussetzungen, die jeder junge Ritter des Ordens erfüllen musste, der kurz vor seiner ersten Mission stand.
    Jordan war stets der umsichtigste, vernünftigste und besonnenste seiner Kameraden gewesen. Seit Beginn seiner Ausbildung war der junge Earl jedoch fest entschlossen, sein Leben nicht von der Arbeit als Spion dominieren zu lassen.
    Zu deutlich hatte er gesehen, was das Agentendasein aus einem Menschen machen konnte. Sein Ausbilder Virgil wirkte stets grimmig und verbissen, und Jordan hatte sich geschworen, niemals so zu enden.
    Viele der älteren Spione legten diese düstere Art an den Tag: zynisch, verbittert, hart wie Stein.
    Eiskalt.
    Doch was nützte es, den Blutschwur des Ordens abzulegen, sich zu verpflichten, das Königreich sowie Freunde und Familie zu beschützen, wenn man sich am Ende selbst verlor und sich innerlich wie tot fühlte?
    Aus diesem Grund hatte Jordan geschworen, dass der Orden nicht sein einziger Lebensinhalt werden durfte, wohin auch immer seine Missionen den jungen Earl führen mochten.
    Der Schlüssel zu diesem Plan war vermutlich, den Kontakt zum normalen Leben und zu seinen Freunden außerhalb des Ordens nicht zu verlieren. So banal und belanglos dieses Leben im Vergleich zu den Kriegen war, die Jordan und seine Kameraden im Verborgenen führten.
    Max und Rohan pflegten sich einen Spaß daraus zu machen, über die ahnungslose feine Gesellschaft zu spotten. Doch Jordan war in einer großen, lebhaften Familie aufgewachsen und fand das Leben außerhalb des Ordens durchaus charmant und reizvoll.
    All die Picknicks und Partys halfen Jordan dabei, auf dem Boden der Realität zu bleiben. Aus diesem Grund hatte er auch die Einladung aufs Land angenommen.
    Vermutlich würde er allerdings nicht den ganzen Juli bleiben können, da sein erster Auftrag unmittelbar bevorstand.
    In dieser schwierigen Zeit, in der Napoleon den Kontinent verwüstete, wurden so viele Agenten wie möglich benötigt. Besonders solche von adeliger Herkunft, die zu Kreisen Zugang hatten, die anderen Schichten verwehrt blieb.
    Doch um all das musste Jordan sich in naher Zukunft keine Gedanken machen.
    Er würde die Picknicks und Spiele genießen und mit jungen Damen durch die Parks und Gärten flanieren. Außerdem tanzte man auf solchen Gesellschaften viel, und vielleicht würde sogar ein Theaterstück auf dem eleganten Landsitz seiner Gastgeber aufgeführt werden.
    Wie herrlich alltäglich das alles klang. Auf diese Weise verbrachten junge Adlige für gewöhnlich die langen Sommermonate, und Jordan genoss den Gedanken, zumindest für eine Weile den gleichen Vergnügungen nachzugehen wie die übrigen Gentlemen seines Alters.
    Er war sogar bereit, die anderen jungen Männer bei den meisten sportlichen Wettbewerben gewinnen zu lassen. Völlig ungeplant hingegen war sein Zusammentreffen mit Mara Bryce ...
    1. Kapitel
    London, 12 Jahre später
    Dort drüben steht ein atemberaubend gut aussehender  Gentleman und starrt dich an “, flüsterte Delilah ihrer Freundin zu. Die beiden modisch gekleideten jungen Witwen saßen inmitten der feinen Gesellschaft, die sich im Pall-Mall-Auktionshaus von Christie’s versammelt hatte. „Oh, er ist fantastisch gebaut. Blond, makellos gekleidet. Und dieser Blick ... Komm schon, schau ihn dir wenigstens an. Wenn du ihn nicht willst, werde ich ihn mir angeln.“
    „Pst! Ich versuche, mich zu konzentrieren!“ Lady Mara Pierson ignorierte die launigen Ablenkungsversuche ihrer Begleiterin und beobachtete aufmerksam den Auktionator, der gerade einen alten Meister versteigerte.
    „Siebenhundertfünfzig. Bietet jemand achthundert Pfund? Achthundertfünfzig ...“
    „Du brauchst doch nicht noch ein Gemälde, Liebes“, sagte Delilah. „Einen Liebhaber, den brauchst du jedoch ganz dringend. Aber das erzähle ich dir ja schon ewig.“
    „Ich kann dir versichern, dass ein Liebhaber das Allerletzte ist, was ich benötige.“
    „Herrje, bist du prüde!“
    Mara schnaubte verächtlich und wandte ihre Aufmerksamkeit wieder ganz dem Kunstwerk zu, dessen Preis immer weiter in die Höhe stieg. „Noch so einen arroganten Kerl, der

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