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Infinitas - Krieger des Glaubens (German Edition)

Infinitas - Krieger des Glaubens (German Edition)

Titel: Infinitas - Krieger des Glaubens (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Wölk
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Schmerzen vergehen. Ich habe dir einen Blutbeutel mitgebracht. Wenn du den getrunken hast, wird es dir bessergehen, du wirst sehen.«
Angewidert starrte er auf den roten Beutel in Sunnys Hand.
»Du hast wohl den Verstand verloren, wenn du glaubst, dass ich das Zeug trinke. Ich bin doch nicht verrückt.«
Sunny hob desinteressiert die Schultern. »Es sind deine Schmerzen. Es zwingt dich niemand, ich wollte es dir nur leichter machen.«
Sie ließ den Beutel auf sein Bett fallen und verließ kommentarlos den Raum.
Mit einem höhnischen Grinsen schien der dunkelrote Blutbeutel Philippe anzustarren. Er meinte, schon den metallisch süßen Geschmack auf seinen Lippen zu schmecken, und sein Speichel lief in seinem Mund zusammen.
Die Schmerzen in seinem Körper waren kaum zu ertragen. Zögerlich richtete er sich auf und griff nach dem Beutel. Kaum hielt er ihn in den Händen, hatte er ihn auch schon mit seinen Zähnen aufgerissen und ließ gierig die rote Flüssigkeit in seinen Mund laufen. Er war so zügellos, dass ein Teil des Blutes von seinem Kinn auf sein Shirt tropfte. In einem Zug leerte er den Beutel und wrang ihn mit einer Faust aus. Es gelüstete ihn nach mehr. Gerne hätte er noch drei oder vier Beutel getrunken. Erschöpft ließ er sich wieder auf sein Bett fallen und spürte augenblicklich, wie die Schmerzen in seinem Körper nachließen. Erst jetzt wurde ihm bewusst, was er da gerade getan hatte. Angewidert schaute er auf den leeren Beutel, der noch vor einer Sekunde mit dunkelrotem Blut gefüllt gewesen war.
Oh Gott, was hatte er nur getan. Er hatte es die Kehle hinuntergestürzt, als wäre es erfrischender Orangensaft. Nein, das konnte einfach nicht wahr sein. Was war mit ihm passiert, was hatte man nur mit ihm angestellt? Das ewige Leben geschenkt, was auch immer das heißen mochte, es war nicht das, was er gewollt hatte, doch es beschlich ihn das ungute Gefühl, dass er daran nun nichts mehr ändern konnte.
 
    Channing schlich mit langsamen Schritten zum Hintereingang des Empire, Maroush als Deckung in seinem Rücken. Der Club lag im nebligen Morgengrauen ruhig und verlassen da. Als Maroush die große alte Eiche erblickte, auf der er heute früh gehockt hatte, fiel ihm wieder die junge Frau ein, die ihn im Privatbereich fast umgerannt hatte. »Sunny«, entfuhr es ihm leise. Überrascht schaute Channing auf.
»Wer ist Sunny?«
Maroush hob die Schultern. »Ich weiß nicht genau. Ich bin ihr gestern hier kurz begegnet, keine besonders freundliche Person, aber sie scheint irgendwie zum Club zu gehören. Sie hatte einen jungen Mann dabei, einen Menschen.«
»Eine Vampirin mit kurzem schwarzen Haar?«
Maroush nickte.
»Das war Philippe, den sie da bei sich hatte. Er ist Sara aus Paris gefolgt. Wo sind sie hingegangen?«
Maroush schüttelte den Kopf. »Ich habe keine Ahnung, er wollte noch seinen Rucksack holen, den er im Club hatte liegen lassen, aber sie hatte es sehr eilig, es dämmerte schon.«
Im Hinterhof waren alle Türen gut verschlossen, ohne eine von ihnen aufzubrechen, kam man also nicht hinein. Maroush versuchte, eine Witterung von Aragón aufzunehmen, aber es gab keine Hinweise auf seine Anwesenheit.
»Wenn Aragón wirklich gefangen gehalten wird, wie lange kommt er wohl ohne Blut aus?«, überlegte Channing laut.
»Es kommt ganz darauf an, wann er das letzte Mal getrunken hat, höchstens aber eine Woche, wenn er sich gestern Abend genährt hat, wovon wir nicht ausgehen können.«
Maroushs beunruhigter Blick traf den von Channing. »Wir sind nun mal keine Halbvampire und brauchen daher öfter Blut als ihr«, erklärte er und schaute auf sein Handy. Immer noch keine Nachricht von Sara, die im Haus geblieben war, für den Fall, das Aragón dort auftauchte und vielleicht sogar verletzt war. Jôrek und Ruben nahmen sich die größere Umgebung des Clubs vor und suchten dort nach Hinweisen.
Maroush zog sein Schwert aus der Scheide und ließ es im fahlen Morgenlicht aufblitzen. »Was meinst du, sollen wir hinein und nachsehen, ob er dort ist?« Channing zog seine Waffe und entsicherte sie.
»Wenn wir schon mal hier sind, wäre es doch eine Schande, uns den Laden nicht einmal bei Tageslicht anzusehen.«
»Ganz meine Meinung.«
 
    Die Reinigungsfirma hatte gute Arbeit geleistet. Es gab nicht mehr den kleinsten Hinweis darauf, dass der Club noch bis zum frühen Morgen geöffnet gewesen war und Gäste beherbergt hatte. Alles war sauber und blitzblank. Maroush hatte dank seiner mentalen

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