Infinitas - Krieger des Glaubens (German Edition)
bestimmt eine gute Partie. Den solltest du dir angeln, Butler!«
»Werde ich tun, Esposito, bevor du ihn mir noch vor der Nase wegschnappst. Lass uns zu diesem Club fahren, vielleicht finden wir irgendwas Wichtiges.«
»Weshalb? Die Spurensicherung war doch vor Ort und hat schon alles abgesucht.«
»Ich verlasse mich lieber auf mich selbst. Wir treffen uns dort.«
Achselzuckend bahnte Esposito sich seinen Weg durch das Dickicht und wich dabei ungeschickt dicken Ästen aus, die ihm den Weg zur Straße versperrten.
»Hast du was entdecken können?« Ewa sah Shia fragend an, als dieser seinen Wagen durch den morgendlichen Verkehr von Seattle steuerte. Er fuhr auf eine rote Ampel zu und hielt an.
»Ich bin mir sicher, dass ihn ein Vampir umgebracht hat. Aber niemand hat von ihm getrunken. Man hat ihm die Kehle zugedrückt. Hast du die großen Handabdrücke gesehen?«
Ewa nickte. »Ja, aber wie kommst du auf die Idee, dass es ausgerechnet ein Vampir gewesen sein muss?«
»Welcher Mensch schafft es schon, jemandem mit nur einer Hand die Kehle zu zerquetschen? Dann diese riesigen Finger, das kann kein Mensch gewesen sein. Für mich sah es so aus, als hätte man ihn an der Kehle gepackt und in die Luft gehoben. Hast du dir die riesigen Fingerabdrücke angesehen?«
»Meinst du, es könnte Aragón gewesen sein?«
Shia schüttelte heftig den Kopf. »Nein, das halte ich für ausgeschlossen. Er ist ein Krieger. Natürlich müssen wir oft Dinge tun, die für Menschen auf den ersten Blick schrecklich erscheinen, aber das ist nicht Aragóns Art, zu kämpfen und zu töten. Außerdem ist er Rechtshänder. Ihn können wir ausschließen.«
Ewa atmete erleichtert aus. Sie mochte sich erst gar nicht vorstellen, gegen einen der Krieger ermitteln zu müsste. Aragón hatte sich gestern auf ihre Seite gestellt, als es darum ging, sie an einem Einsatz zu beteiligen, und sie war ihm dankbar dafür. Es wäre einfach unmöglich, sich jetzt gegen ihn zu stellen. Ewa mochte sich die Situation gar nicht ausmalen, falls es einmal dazu kommen sollte. Sie wollte sich nicht zwischen ihrem Beruf und Shia entscheiden müssen, denn insgeheim wusste sie, wie diese Wahl ausfallen würde.
Shia erkannte ihre Zerrissenheit und legte sanft seine Hand auf die ihre. »Ich weiß, wie schwer das für dich sein muss, und es tut mir leid, dass ich dir das alles zumute, aber ich kann nicht mehr so einfach aus deinem Leben verschwinden, selbst wenn ich es wollte. Du weißt inzwischen so viel, dass es für uns und auch für dich zu gefährlich wäre. Das musst du verstehen.«
Ewa nickte. Ganz zu schweigen davon, dass ich es nicht ertragen könnte, dich zu verlassen , fügte sie in Gedanken hinzu.
»Ja, natürlich, ich verstehe das sogar sehr gut. Nur kann es so auch nicht mehr lange gutgehen. Cruz stellt dauernd Fragen, und er ist nicht dumm.«
Shia nickte und parkte den R8 GT vor dem Empire . Esposito erwartete sie bereits auf dem Parkplatz.
»Hey, wie kommst du an dieses Auto?«, fragte er neugierig.
Shia warf ihm einen unschuldigen Blick zu.
»Der gehört mir nicht, der ist nur geliehen.« Esposito schlug ihm laut lachend auf die Schulter. »Davon hast du nicht zufällig auch noch einen in der Garage, den du nicht brauchst?«
Philippe Orlandie konnte seine Augen kaum öffnen. Sie fühlten sich an, als lägen schwere Ziegelsteine darauf. Er musste Tage geschlafen haben, so benommen und taub fühlte sich sein Körper an. Im ersten Moment spürte er seine Hände und Füße gar nicht, doch dann durchfuhr ihn ein Schmerz, der seinen ganzen Leib erzittern ließ. Er fühlte sich wie ein Junkie, der dem nächsten Schuss entgegenfieberte. Er versuchte zu erkennen, wo er sich befand, und drehte den Kopf. Philippe erkannte ein fensterloses Zimmer, einen Schrank und das Bett, auf dem er lag. Jetzt fiel es ihm wieder ein. Sunny schlich sich in seine Gedanken, wie sie ihn geküsst hatte, und dann verließ ihn sein Gedächtnis. Er konnte sich nur vage an den Biss in seinen Hals und die langen Fangzähne aus Sunnys Mund erinnern.
Der Geruch von Blut stieg ihm in die Nase und schnürte ihm die Kehle zu. Ein weiterer Krampf schüttelte seinen Körper und überzog ihn mit Schmerzen. Er hörte, wie sich die Tür öffnete und jemand den Raum betrat.
»Hey Philippe, wie geht es dir?«
Es war Sunny.
»Oh Gott, ich glaube ich sterbe, was hast du mit mir gemacht?«, stöhnte er.
»Dir das ewige Leben geschenkt, du solltest also etwas dankbarer sein. Die
Weitere Kostenlose Bücher