Infinitas - Krieger des Glaubens (German Edition)
Rest des Raumes lag im Dunkeln.
Diese vertraute Begrüßung und die intimen Gesten ließen eine plötzliche Eifersucht in Ewa aufkeimen. Ätzendes Gift und Galle spuckender Neid, der ihren Magen beißend überzog.
Shia bemerkte ihren Stimmungswandel sofort, sagte aber nichts, sondern trieb es nur noch mehr auf die Spitze, indem er seinen Arm um Phoebe legte.
Ewa musterte die junge Frau eingehend. Sie war dem Aussehen nach kaum älter als Shia, vielleicht Anfang zwanzig, und wunderschön. Ihr kastanienbraunes glattes Haar trug sie schulterlang, sie hatte geheimnisvolle dunkelblaue Augen, und ihre Züge waren ebenmäßig.
Dann wandte sie sich neugierig zu Ewa um. Eine hässliche tiefe Brandnarbe wurde auf ihrem Hals sichtbar, die hinter ihrem Ohr hinab bis zu ihrer Schulter führte. Rot schuppig wand sie sich an dem sonst so makellosen Körper, dass sie jedem sofort ins Auge fallen musste. Mitleid flammte in Ewa auf und ein schlechtes Gewissen, weil sie eifersüchtig war.
Als könnte Shia direkt in ihre Seele blicken, nahm er all ihre Empfindungen wahr und blickte ihr liebevoll in die Augen.
Phoebe boxte ihn spielerisch in die Seite. »Shia Keane, du vergisst deine guten Manieren, willst du mich deiner attraktiven Begleitung nicht vorstellen?«
Shia machte sich von ihr frei, nahm Ewas Hand und zog sie an sich. »Ewa, das ist Phoebe Edwards, sie ist die gute Seele unserer Bruderschaft. Sie managt die Finanzen, besorgt dir alles, was du brauchst, und ist ein absolutes Computergenie. Es gibt wohl kaum eine Information, die sie nicht herausfindet.«
Phoebe winkte ab. »Er übertreibt schamlos!«
»Phoebe, das ist Ewa Butler. Sie ist Lieutenant beim S.P.D. und mein Glaubensgelöbnis.« Dass sie ein Mensch war, erwähnte er gar nicht.
Phoebe reichte Ewa die Hand. »Es freut mich ganz besonders, dich kennenzulernen, Ewa. Shias Glaubensgelöbnis, darauf warte ich schon ein Jahrhundert«, grinste sie frech.
Ewa ergriff ihre Hand und spürte die angenehme Wärme, die von ihr ausging.
»Was kann ich für euch tun?« Phoebe ging zurück zu ihrem Schreibtisch und ließ sich auf ihren Stuhl fallen.
»Du musst ein Handy für uns orten. Aragón ist verschwunden. Kriegst du das hin?«
Phoebe warf ihm einen vernichtenden Blick zu. »Ist sein Handy denn noch angestellt?«
»Ja, allerdings wissen wir nicht, ob er es bei sich trägt. Der Ruf geht raus, doch mehr tut sich nicht.«
Sie blickte besorgt auf. »Das klingt nicht gut.«
Es dauerte keine drei Sekunden, und ein blinkendes Signal wurde auf dem Hologrammbildschirm an der Stirnwand sichtbar.
»Das ist in Laurelhurst, an der äußersten Spitze zur Union Bay. Hier ist die genaue Position.« Sie legte Shia den Ausdruck aus dem Laserdrucker vor.
»Das ist ganz in der Nähe, wo wir Dimatros' Leiche gefunden haben«, gab Ewa zu bedenken. Shia nickte ihr zu und starrte weiter auf den Bildschirm. »Gib mir das Satellitenbild auf den Schirm«, wies er Phoebe an, die sofort auf die Tasten trommelte. Nur wenige Sekunden später zoomte sie auf die genannte Adresse.
Ein großes Grundstück wurde sichtbar, mit einem u-förmigen Gebäude in der Mitte. Zur Union Bay gab es eine Bootsanlegestelle.
»Okay, wir fahren zu Saras Haus, um die anderen zu informieren. Ich danke dir, Phoebe. Kannst du bitte überprüfen, wer der Besitzer des Empire ist? Das ist ein neuer Club in Downtown. Ebenfalls brauche ich den Namen des Eigentümers vom Grundstück, das du uns gerade gezeigt hast. Wir benötigen auch noch Ausweise und Kreditkarten mit den Namen Dr. Channing McArthur und Ewa Butler!«
Phoebe nickte ihm sorgenvoll zu. »Wird erledigt«, und als sie sich zur Tür wandten, meinte Phoebe: »Hey Shia, bring mir unsere Lordschaft mit Kopf wieder!«
Pete Brown nickte den beiden zu, griff zu seinem Handy und wählte die verschlüsselte Nummer.
»Sie waren gerade hier. Ich weiß nicht, was sie wollten, aber es scheint etwas im Gange zu sein. Ja, ich melde mich, wenn ich Genaueres weiß.« Hastig ließ er sein Handy wieder in der Hosentasche verschwinden und ging ins Kellergeschoss, um nach Phoebe zu sehen.
Im Auto war Ewas Wut verraucht. Sie blickte Shia an, der den Wagen sicher in den fließenden Verkehr einfädelte. »Was ist mit Phoebe passiert?«
»Säure«, gab er einsilbig zurück.
»Aber ich dachte, Vampire heilen ihre Wunden selbst.«
»Diese nicht. Wir konnten nicht feststellen, mit welcher Säure sie verletzt wurde, doch es war nicht viel, und du siehst ja, wie groß
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