Infinitas - Krieger des Glaubens (German Edition)
plötzlich sein Handy eine schrille Melodie von sich gab. Er nahm das Gespräch an und nickte mehrfach.
»Ja, ich habe es gerade erfahren … das ist ja jetzt egal, wir machen uns sofort auf den Weg.« Er beendete das Telefonat schnell. »Das war der Chief. Er hat mich über Dimatros Tod informiert. Wir sollen zur Fundstelle hinausfahren. Ihm macht der Gouverneur die Hölle heiß, wegen der vielen Morde in der letzten Zeit, er muss schnellstens Erfolge vorweisen, sonst kann er seinen Job an den Nagel hängen und wir gleich mit. Mir ist echt schleierhaft, woher Sie ihre Informationen haben. Komm, Ewa, wir sollten uns sofort auf den Weg machen.« Ewa sah Shia mit sorgenvollem Blick an und verfluchte die Tatsache, dass sie nicht offen mit ihm sprechen konnte.
»Hier, Esposito, ich habe etwas für Sie.«
Shia warf ihm ein kleines Päckchen zu, das er geschickt auffing und direkt auspackte.
»Hey Keane, das ist eine Breitlinguhr, die sieht aus wie Ihre!«, rief er ganz aus dem Häuschen und starrte auf Shias Handgelenk, an der das gleiche Stück hing.
»Ja, sie hat Ihnen gestern doch so gut gefallen, und ich besitze zwei, da dachte ich mir, es wäre zu schade, wenn sie nur rumliegt.« Shia zuckte beiläufig mit den Schultern.
»Oh Mann, ich fasse es nicht. Dafür haben Sie was gut bei mir, Shia.« Er klopfte ihm kameradschaftlich auf den Rücken und zog ihn zum Ausgang. »Wenn Sie Zeit haben, kommen Sie doch mit Ewa und mir zum Tatort.«
»Gern, ich nehme Ewa in meinem Wagen mit, fahren Sie doch schon mal vor.«
Kaum hatte Ewa die Wagentür hinter sich geschlossen, kehrte sie die toughe Polizistin raus. »Was machst du hier? Woher wusstest du von dem Mord, noch bevor wir informiert waren?«
»Wir haben den Funk abgehört. Seine Daten wurden durchgegeben, da bin ich direkt zu dir gefahren. Die anderen sondieren die Lage am Club. Ich habe dir gesagt, dass ich dich nicht mehr allein lasse.«
»Aber ich bin hier in Sicherheit. Was soll mir passieren?«
Er sah ihr tief in die Augen und strich mit dem Knöchel über ihre Wange. »Du hattest bisher Glück. Es war aber gar nicht meine Idee, Sara hat mich zu dir geschickt. Sie hält die Lage auch für sehr gefährlich. Wir können nicht vorsichtig genug sein, jetzt, wo Aragón verschwunden ist. Vielleicht gibt es unter deinen Leuten einen Maulwurf.«
»Trotzdem musstest du dir Espositos Freundschaft nicht mit einem so teuren Geschenk erkaufen«, sagte sie tadelnd.
Shia glitt ein Lächeln über die Lippen. »Für dich ist mir nichts zu teuer, mein Schatz.« Er ließ den Motor des R8 an, beugte sich zu ihr herüber und gab ihr einen schnellen Kuss auf den Mund.
Der Fundort lag an einem unwegsamen Gelände der Union Bay. Die Leiche hatte sich im Gestrüpp des Flussufers verfangen. Fast bis zur Unkenntlichkeit war das Gesicht geschunden und aufgequollen. Der amtliche Leichenbeschauer hatte bereits seine Arbeit erledigt, als Ewa mit Shia und Esposito eintraf.
»Tod durch Erdrosseln, so viel kann ich jetzt schon sagen. Ich denke, er ist oberhalb der Bay ins Meer geworfen worden. Seht mal hier die Abdrücke am Hals, rechts ein dunkelblauer Daumenabdruck und auf der linken Seite die Abbildungen der vier übrigen Finger. Es war ein Linkshänder, der ihm die Luft abgedrückt hat, mit nur einer Hand. Quetschungen am Kehlkopf, es muss eine sehr kräftige Person gewesen sein, der Größe der Abdrücke nach zu urteilen ein Mann.«
»Todeszeitpunkt?« Ewa schaute auf die Leiche hinunter und versuchte zu identifizieren, ob ihr das Gesicht bekannt vorkam. Die Leiche war vom Wasser bereits so aufgetrieben, dass ihr eine Identifizierung nicht gelang. Sie wandte sich wieder ab.
»Das kann ich erst nach der genauen Obduktion beantworten.«
Ewa nickte und hielt nach Shia Ausschau, der etwas abseits stand und mit dem Polizisten sprach, der als Erster am Fundort eingetroffen war. Der Coroner verabschiedete sich und versprach, seinen Bericht noch am gleichen Tag vorzulegen.
»Du hast ihn geküsst«, murmelte Esposito leise, als er für kurze Zeit allein mit Ewa am Ufer stand, »ich habe es genau gesehen. Also erzähl mir nicht, er wäre nicht dein Freund. Was ist so schlimm daran, es zuzugeben? Er ist doch ein toller Kerl.«
»Ja, und er ist noch viel besser, als du dir vorstellen kannst«, meinte Ewa gedehnt.
»Ich gebe ja zu, er sieht etwas jung aus, hat bestimmt gute Gene.«
»Was bist du jetzt Esposito, Biologe?«
»Der Junge scheint ja Geld wie Heu zu haben, ist
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